Bikeep: Startup baut Abstellplätze für E-Scooter gegen die „Bürgersteig-Anarchie“
Wer mit offenen Augen durch Wien marschiert, kann sie gar nicht übersehen – die Flut an E-Scootern, die an Haltestellen und auf Gehwegen ihren Platz einfordert. Einheitliche Regeln für das Parken der elektrischen Flitzer gibt es nicht. Grundlegend gilt in Österreich lediglich, dass E-Scooter „nicht behindernd“ auf Gehsteigen abgestellt werden dürfen.
E-Scooter sind Fluch und Segen zugleich: Ein Teil der Bevölkerung begrüßt die Möglichkeit, die erste und letzte Meile etwas schneller hinter sich bringen zu können, der andere Teil beschwert sich über rücksichtslose Fahrer und unzählige Scooter auf den Straßen der Hauptstädte. Außerdem sind nicht abgesperrte Roller oft das Ziel von Vandalen, was zur Folge hat, dass die Geräte von Lime, Tier und Co abends jeden Tag eingesammelt werden müssen – und an die Steckdose sollen sie ja auch über Nacht.
Besitzer von eigenen Rollern müssen diese wiederum in U-Bahn, Bus und Büro mitnehmen, um einen Diebstahl auszuschließen. Die Schwachstellen sind allesamt schon länger bekannt, nun gibt es aber auch erste Lösungsansätze. Auf dem Smart City World Congress, einer Messe in Barcelona, zeigte das estnische Startup Bikeep, wie die Scooter-Parkplätze der Zukunft aussehen könnten.
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Ein Parkplatz für alle Modelle
„Der Bikeep-Parkplatz ist der erste seiner Art, da er es ermöglicht, alle E-Roller zu verriegeln und zu laden, unabhängig von ihrem Hersteller oder Dienstleister, was bisher nicht möglich war“, so Kristjan Lind, der Geschäftsführer von Bikeep, über die Idee hinter dem Projekt. Die Scooter-Stationen seien entwickelt worden, um die Benutzerfreundlichkeit von Roller, E-Bike und Co zu verbessern. „Der Zugang zu den Rollern auf unseren Parkplätzen ist einfach, aber sie sind trotzdem sicher verriegelt, um sie vor Vandalismus zu schützen, und sie müssen nicht täglich zum Aufladen abgeholt werden“, ergänzt Lind. Gedacht ist die Station also für E-Scooter-Vermieter ebenso wie für Privatpersonen.
Entsperren per Handy
Öffentliche Einrichtungen, Unternehmen oder Privatpersonen mieten also den Bikeep-Parkplatz an und stellen diesen wiederum den Scooter-Fahrern zu Verfügung. Die schieben einfach die Lenkstange des Rollers in die Auslassung und verriegeln sie dort. Per NFC-Karte oder über eine App lässt sich das Schloss jederzeit wieder öffnen.
Bikeep selbst ist modular aufgebaut, in der Größe anpassbar und verfügt darüber hinaus noch über diverse Sicherheitsmaßnahmen (Rahmen aus Stahl, Sirene, optionale Solarpanele etc). Nähere Infos zu Preisen und weltweiter Verfügbarkeit gibt es noch nicht.