BiLLitii: Community-App für Menschen mit Beeinträchtigung
Die besten Apps entstehen aus der eigenen Not. Horst Eckstein hatte mit 16 Jahren einen Mopedunfall und kann seither seinen rechten Arm nicht mehr bewegen. Er stand vor Herausforderungen, die alleine schwer zu lösen waren. Mit seiner App BiLLitii will er anderen Menschen mit Beeinträchtigung helfen, Alltagsprobleme schneller zu lösen. Dazu können Nutzer der App auf den Erfahrungsschatz anderer zugreifen. Und zwar, indem sie Fragen an die Community stellen: Wie kann man mit einem Arm Radfahren? Wo gibt es barrierefreie Restaurants? Was kann ich tun, wenn eine Prothese zwickt?
App vernetzt Nutzer mit ähnlichen Bedürfnissen
Damit die Fragen auch beantwortet werden, hat sich das Startup etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Algorithmus kategorisiert thematisch und erstellt einen Chat mit anderen Nutzern mit ähnlichen Bedürfnissen und Interessen. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Fragen bei den richtigen Adressaten landen und beantwortet werden. 2500 Nutzer beteiligen sich derzeit an der Community. Die Nutzer bleiben in der App anonym, lediglich ihre Position wird erfasst, um sie mit Menschen in ihrer näheren Umgebung vernetzen zu können.
Chatbot und Blog liefern zusätzliche Hilfestellung
Die App will aber auch helfen, wenn es zu einer konkreten Frage in der Community keine Erfahrungswerte gibt. Dazu setzt BiLLitii auf Spracherkennung und einen Chatbot, der passende Inhalte vorschlägt. Das Startup betreibt auch einen umfangreichen Blog, der sich regelmäßig unterschiedlichen Schwerpunkten widmet. Aktuell geht es im Blog um das Thema Wintersport für Menschen mit Beeinträchtigung. In Österreich sind 1,34 Million Personen von einer Beeinträchtigung betroffen, davon sehen sich rund 271.000 Personen mit schwerwiegenden Einschränkungen konfrontiert.
Derzeit ist BiLLitii noch komplett kostenlos. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Wachstum und wollen Relevanz am Markt erzeugen“, erklärt Eckstein. Auch in Zukunft sollen für Nutzer der Basisfunktion keine Kosten entstehen. Eckstein kann sich aber vorstellen mittelfristig mit bezahlten Berichten und über Zusatzfunktionen Geld zu verdienen.