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Binance Coin: Der Crypto-Token und die Exchange dahinter

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Der Krypto-Markt wächst wieder, und in den Top 10 der nach Marktkapitalisierung größten Krypto-Assets gibt es einen neuen Player: den Binance Coin (BNB). Dahinter steckt mit Binance ein Exchange, der sich seit dem Start 2017 zu einem der weltweit größten Handelsplätze für Bitcoin und Co entwickelt hat.

Mit dem hauseigenen Krypto-Asset Binance Coin (BNB) hat das Unternehmen rund um CEO Changpeng Zhao einen Utility Token an, der im Gegensatz zu vielen anderen tatsächlich einen praktischen Nutzen hat. Er dient unter anderem dazu, um auf der Plattform beim Handeln mit Kryptowährungen die anfallenden Gebühren zu bezahlen. Derzeit hält BNB bei einer Marktkapitalisierung von mehr als drei Milliarden Dollar und ist damit größer als etwa Stellar (XLM), Cardano (ADA) oder Monero (XMR).

Wie ist der Binance Coin entstanden?

Der Exchange Binance hat 2017 wie viele andere Startups einen ICO durchgeführt, für den die anfangs 200 Millionen BNB geschaffen wurden. 50 Prozent davon wurden an ICO-Investoren verkauft, 40 Prozent behielt sich das Gründer-Team, und zehn Prozent wurden an Angel-Investoren vergeben. Binance hat damals umgerechnet rund 15 Millionen Dollar eingenommen.

Wozu soll BNB genutzt werden?

BNB ist deswegen beliebt, weil man im Prinzip zwei Dinge damit tun kann. Zum einen kann man BNB natürlich auf verschiedenen Exchanges, allen voran Binance selbst, handeln. Hodler können die Token in bestimmten Wallets speichern. Zum anderen: Wirklich gedacht ist BNB aber dafür, dass man damit bei Binance entweder die Handelsgebühren, die bei Trades anfallen, bezahlt, oder dass man damit in so genannte IEOs (Initial Exchange Offerings, siehe unten) investiert.

Wer mit BNB Trading-Gebühren bei Binance begleicht, bekommt dafür eine Vergünstigung, die allerdings von Jahr zu Jahr weniger wird. Damit will Binance jene Investoren, die sich zu Anfang BNB kauften, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt belohnen. Die Gebühren muss man aber nicht mit BNB bezahlen, man kann sie auch in der Währung, in der man handelt (BTC, ETH, etc.) begleichen.

Wie funktionieren IEOs mit dem Binance Coin?

Mit dem Launchpad hat Binance eine hauseigene Crowdinvesting-Plattform für Krypto-Projekte gestartet. Bei diesen so genannten Initial Exhcange Offerings will sich Binance um KYC und AML-Anforderungen kümmern und fungiert als Plattform, der den Projekten potenzielle Investoren zuschaufelt.

Und: In die meisten Projekte, die dort nach Investoren suchten, konnte nur mit BNB investiert werden. So versucht Binance, sowohl Projekte als auch Nutzer an sich zu binden. Die Nutzer müssen BNB kaufen, um die neuen Token der Projekte zu bekommen, und die Projekte bekommen BNB, mit denen sie wiederum die Gebühren (z.B. fürs Listing) bei Binance bezahlen. Beim Launchpad haben bisweilen Projekte bzw. Firmen wie Fetch.ai, BitTorrent, Celer oder Matic IEOs durchgeführt.

Fraglich ist, wie lange IEOs als Nachfolge der umstrittenen ICOs spannend für Projekte bleiben. Derzeit gibt es auch den Trend zum Security Token Offering (STO). Da geht es darum, dass Token Anteile bzw. Wertpapiere von Firmen repräsentieren – und sie sind streng reguliert. In diesem Feld ist Binance bzw. BNB bisweilen nicht zu finden.

Binance-CEO Changpeng Zhao. © Binance
Binance-CEO Changpeng Zhao. © Binance

Wie funktioniert BNB technisch?

Ursprünglich war der Binance Coin ein ERC20-Token auf der Ethereum-Blockchain. Weil Binance aber eine eigene Blockchain (konsequenterweise Binance Chain getauft) im April 2019 gestartet hat, läuft BNB nun als so genannter BEP-2-Token auf dieser neuen Blockchain. Nutzer, die zuvor BNB hatten, mussten bzw. müssen diese Token gegen die neuen Token umtauschen. Dafür wiederum braucht die man Binance-Chain-Adresse, die man sich auf binance.org generieren lassen kann.

Warum werden regelmäßig BNB zerstört?

Binance nimmt über die Gebühren, die Nutzer auf der Plattform bezahlen, BNB ein. Um den Wert von BNB künstlich steigern zu können, hat man sich einen Trick einfallen lassen: Jedes Quartal wird eine bestimmte Menge von BNB, die Binance von seinen Kunden bekommt, zerstört. Die Menge an BNB, die geburnt werden, wird immer anhand des Trading-Volumen bestimmt. Der Burn-Mechanismus soll so lange greifen, bis es nur mehr 100 Millionen BNB gibt.

Dadurch verspricht Binance folgendes: Durch die künstliche Verknappung der BNB soll der Wert des Assets stetig steigen. So haben die Anbieter einen Weg gefunden, wie sie den Token-Besitzern regelmäßig Wert ausschütten können.

Wie entwickelt sich BNB?

Die Entwicklung von BNB ist bemerkenswert. Denn die Marktkapitalisierung des Assets war noch nie so groß wie jetzt (Mitte Mai 2019). Selbst während dem Hype Anfang 2018 lag der maximale Market Cap von BNB bei etwas mehr als 2 Milliarden Dollar. Auch der Preis eines BNB hat sein vorläufiges Hoch (knapp über 25 Dollar) erst vor kurzem erreicht und nicht vergangenes Jahr, als alle Krypto-Assets boomten.

Der Erfolg von BNB ist allerdings stark an den Erfolg von Binance selbst gekoppelt. Und das Unternehmen hatte in der Vergangenheit schon immer wieder rechtliche Probleme und ist deswegen aus China zuerst nach Japan und dann Richtung Malta gezogen – immer auf der Suche nach möglichst günstigen rechtlichen Rahmenbedingungen für ihre Geschäfte.

Dieser Artikel stellt auf keinen Fall eine Empfehlung für den Kauf von BNB dar. Krypto-Assets sind sehr volatil und unsicher, Investoren können dabei sehr viel Geld verlieren.

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