Trittbrettfahrer: Binance bringt tokenisierte Coinbase-Aktien auf den Markt
Der 14. April 2021, so viel steht fest, wird in die Geschichte der Krypto-Industrie eingehen. Denn rund um den Börsengang von Coinbase, über den wir ausführlich berichten, gibt es nun einen höchst prominenten Trittbrettfahrer, der von dem Event auch profitieren möchte: Binance. Dabei handelt es sich um den größten Rivalen von Coinbase am Krypto-Markt, der eine nach Handelsvolumen viel größere Exchange betreibt.
Und weil sich Binance nicht mehr nur als Exchange für Bitcoin und hunderte andere Krypto-Assets sieht, sondern seinen Nutzern auch darüber hinaus etwas bieten will, hat das Unternehmen kürzlich wie berichtet tokenisierte Aktien eingeführt. Gestartet wurde mit Tesla, jetzt, am heutigen 14. April folgt, man musste damit rechnen, Coinbase. Der COIN-Token ist dabei aber nur eine Repräsentation einer echten COIN-Aktie.
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„Binance Stock Tokens sind kommissionsfreie digitale Token, die vollständig durch ein Depotportfolio von zugrundeliegenden Wertpapieren abgesichert sind, das die ausgegebenen Token repräsentiert. Inhaber von Stock Tokens qualifizieren sich für wirtschaftliche Erträge aus den zugrunde liegenden Aktien, einschließlich potenzieller Dividenden“, heißt es seitens Binance.
Anders als bei den echten Aktien hat der Besitzer einer Token-Aktie aber keine Stimmrechte, man hat also auch kein Anrecht darauf, an der Generalversammlung teilzunehmen. Die echten Aktien, die die Token repräsentieren, liegen bei einem deutschen Unternehmen. Die Token tracken den Kurs der echten Aktien und spiegeln diesen wieder.
Deutsche CM-Equity AG hat die echten Aktien
Für das Angebot hat sich Binance zwei europäische Firmen an Bord geholt, und zwar die Investmentfirma CM-Equity AG aus München und die Asset-Tokenization-Plattform Digital Assets AG aus der Schweiz. Anders als Bitcoin und Co. sind die Aktien-Token nicht rund um die Uhr, sondern nur zu den regulären Handelszeiten der entsprechenden Börsen handelbar. Aufgrund von regulatorischen Restriktionen werden die COIN-Token nicht in den USA, China und der Türkei angeboten werden können. Was die Aktien-Token auch ermöglichen: Nutzer können sich auch kleine Teile kaufen und nicht nur ganze Aktien – das kommt jungen Kleinanlegern entgegen, die wenig Geld investieren wollen.
Der Käufer eines COIN-Tokens bei Binance bekommt also nicht die Aktie an sich, sondern nur den Token. „Jeder Token ist vollständig mit Aktien unterlegt, die von der CM-Equity AG, einer lizenzierten und vollständig regulierten Vermögensverwaltungsgesellschaft in Deutschland, gehalten werden“, heißt es. „Die CM-Equity AG vertraut die erworbenen Aktien einem externen Maklerunternehmen zur Verwahrung an. Darüber hinaus wird die CM-Equity AG alle Handelsaktivitäten hinsichtlich Compliance überwachen.“
Nur gegen Cash
Der zweite Partner von Binance, die Digital Assets AG aus der Schweiz, hat in der Vergangenheit bereits auch mit der Krypto-Exchange Bittrex zusammen gearbeitet und dort tokenisierte Aktien von Google, Facebook, Netflix, Amazon, Apple oder Tesla eingeführt. Das Thema und das Angebot ist also nicht neu, bekommt durch die Einführung bei der weltgrößten Krypto-Exchange aber eine neue Dimension.
Binance-Nutzer, die sich Aktien-Token kaufen wollen, unterliegen strengeren Regeln als jenen, die einfach nur Crypto-to-Crypto handeln wollen. Generell müssen sich sich mit Ausweis und und Gesichtserkennung identifizieren, Nutzer aus Deutschland müssen darüber hinaus auch ihre Adresse bestätigen und ein Risk Assessment durchlaufen. Eine weitere Einschränkung: die Aktien-Token können nur gegen Cash gekauft werden, aber nicht mit Bitcoin oder anderen Krypto-Assets. Nutzer zahlen dazu Dollar oder Euro ein und bekommen dafür den Stablecoin BUSD – mit diesem können sie COIN- oder TSLA-Token dann erst kaufen.