Regulierung

Binance: Frankreich könnte globaler Hauptsitz der Kryptobörse werden

Binance-CEO Changpeng Zhao. © Binance
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Das aus China stammende Krypto-Unternehmen Binance ist vier Jahre nach seiner Gründung die weltweit am schnellsten wachsende große Finanzbörse. Sie soll bis zu 300 Milliarden Euro wert sein. Jedoch hat sie weiterhin immer wieder Probleme mit den Behörden. Das liegt vor allem daran, dass das Unternehmen immer noch keinen offiziellen Hauptsitz hat, auch wenn es kürzlich drei Firmensitze in Irland angemeldet hat. Bald könnte die Firma jedoch lokale, regionale und globale Hauptsitze anmelden und hat für den globalen Sitz laut CEO Changpeng „CZ“ Zhao auch schon einen möglichen Favoriten: Frankreich.

Vier Jahre nach Start: Binance soll bis zu 300 Milliarden US-Dollar wert sein

„Frankreich natürliche Wahl für Hauptsitz“

„Unsere Priorität ist es, lokale Genehmigungen für die Einrichtung von Krypto-Börsen zu erhalten. Es gibt aber noch keinen Pass für diese Art von Aktivitäten, was bedeutet, dass wir für jedes Land eine Genehmigung einholen müssen. Sobald dies möglich ist, wird Frankreich eine natürliche Wahl für einen regionalen und vielleicht sogar globalen Hauptsitz sein. Wir hoffen, dass wir innerhalb von sechs bis zwölf Monaten von der Autorité des marchés financiers (AMF) die Zulassung erhalten, aber das hängt alles von der Aufsichtsbehörde ab“, erklärt Zhao im Interview mit der Finanzzeitung Les Échos.

Zhao zufolge laufen die Gespräche mit der französischen Finanzbehörde gut. Die AMF sei „Business-freundlich“, habe jedoch auch hohe Ansprüche an Binance. Eine Niederlassung in Frankreich würde die Behörde zwar erwünschen, es würde für das Unternehmen allerdings keine Sonderbehandlung geben. Zhao hofft darauf, bald die Genehmigungen zu erhalten, um in Frankreich um Kund:innen zu werben. Für sein Krypto-System in dem Land will Binance außerdem 100 Millionen Euro investieren. Dieses Geld soll in ein lokales Forschungs- und Entwicklungszentrum, die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen, Investitionen in lokale Kryptofirmen sowie Bildung und Sponsoring fließen.

Kryptobörse Binance meldet drei Firmensitze in Irland an

Binance „will reguliert werden“

Immer wieder steht Binance im Visier von Regulierungsbehörden. Die Exchange hat deswegen in den vergangenen Monaten immer wieder Funktionen eingestellt oder eingeschränkt. Weil sie als Firmengeflecht zwischen den Cayman Islands, den Seychellen, Hongkong, Malta, den USA oder Großbritannien operiert, wollen die Behörden immer härter gegen sie eingreifen. Nach eigenen Angaben hat Zhao jedoch kein Problem mit stärkerer Regulierung.

„Wir wollen reguliert werden. In diesem Stadium unserer Entwicklung wird es uns ermöglichen, schneller zu wachsen. Fünf Prozent der Weltbevölkerung – 400 Millionen Menschen – haben bereits Kryptowährungen angenommen, sie sind Pioniere. Jetzt wollen wir die anderen 95 Prozent überzeugen. Und um ihr Vertrauen zu gewinnen, brauchen wir Regulierung, Kontakte zu den lokalen Regierungen sowie Büros, zu denen diese kommen und sich beschweren können, wenn es ein Problem gibt“, so Zhao gegenüber Les Échos. Laufen die Gespräche mit der AMF gut, könnte sich in Frankreich in Zukunft tatsächlich ein Binance-Hauptsitz bilden.

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