Binance investiert in belgisches Hardware-Wallet-Startup NGrave
Seit dem FTX-Kollaps steht eine Sache besonders hoch im Kurs von Krypto-Nutzer:innen: so genannte Non-Custodial Wallets, mit denen man die Private Keys zu seinen Krypto-Assets selbst speichern kann, anstatt sie einer Börse zu überantworten. Nun zeigt Marktführer Binance, dass er es nach der Übernahme der Trust Wallet vor einigen Jahren weiter ernst meint. Deswegen hat der Investment-Arm der größten Krypto-Exchange, Binance Labs, nun ein Investment in das belgische Hardware-Wallet-Startup NGrave getätigt.
2018 gegründet von Ruben Merre, Xavier Hendrickx und Edouard Vanham, ist die Jungfirma auf sein Hardware-Wallet „Zero“ spezialisiert. Anders als die Hardware-Wallets von Ledger, Bitbox oder Trezor kommt das Gerät mit einem großen Farb-Display sowie einem Fingerprint-Reader auf der Rückseite daher und will sowohl mit Usability als auch mit 2FA-Authentifizierung via biometrischen Daten (dem Fingerabdruck) punkten. Das ist nicht billig – „Zero“ kostet 400 Euro.
Eine zusätzliche Besonderheit: Die Hard wallet kommuniziert mit dem Smartphone nicht über Kabel oder drahtlose Technologien wie WLAN, Bluetooth oder NFC, sondern ausschließlich „visuell“ via QR-Codes, die das Gerät eigens generiert, um Daten zu übertragen. Wie groß das Investment in NGrave seitens Binance ausgefallen ist, wurde nicht veröffentlicht. Anfang 2022 bekam die Belgier bereits sechs Millionen Dollar von den Investoren Woodstock Fund, Morningstar Ventures, DFG Group, Spark Digital Capital, Moonrock Capital, Mapleblock Capital.
Immer beliebter nach dem FTX-Crash
„Hardware-Wallets sind eine der sichersten Lösungen für die Selbstverwahrung und Aufbewahrung digitaler Vermögenswerte, insbesondere in volatilen und turbulenten Märkten. Die Premium-Produktreihe von NGrave bietet eine reibungslose und intuitive Benutzererfahrung, gepaart mit strukturierten Sicherheitsinnovationen. Binance Labs freut sich darauf, den aufstrebenden Hardware-Wallet-Sektor zu nutzen und mit NGrave zusammenzuarbeiten, um sowohl privaten als auch institutionellen Nutzern anspruchsvolle Wallet-Produkte anzubieten“, heißt es seitens Binance Labs.
Neben der Hardware-Wallet vertreibt das belgische Startup auch noch eine Smartphone-App namens Liquid, die im Zusammenspiel mit der Hardware-Wallet schnelle und sichere Transaktionen ermöglichen soll. Zudem gibt es – wie auch bei anderen Wallet-Anbietern auch – die Stahlplatten zum Einstanzen der Private Keys. Diese sollen den Habitus vieler, die 12 bzw. 24 Private Keys auf Papier zu notieren, ablösen und eine viel haltbarere Offline-Speichermöglichkeit für die Schlüsselwörter bieten.
NGrave ist rund um die Erfahrungen von CTO Xavier Hendrickx entstanden der schon seit 2013 in der Krypto-Szene unterwegs ist und etwa zu den Opfern des großen Mt. Gox-Hacks zählte. Über die Jahre suchte er bessere Möglichkeiten, Krypto-Assets zu sichern – und startete dann mit seinen beiden Mitstreitern das Startup.
„Your Keys, Your Coins“: FTX-Kollaps beflügelt Non-Custodial Wallets