Krypto

Binance soll Umsätze der Firma mit Geldern der Kund:innen vermischt haben

Changpeng Zhao, früherer CEO von Binance. © Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)
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Dass Binance unter dem Beschuss der Behörden steht, ist kein Geheimnis. Zuletzt hat im März 2023 die US-Behörde CFTC (Commodity Futures Trade Commission) Anklage gegen Binance und ihren Gründer Changpeng „CZ“ Zhao wegen „vorsätzlicher Umgehung von Bundesgesetzen und des Betriebs einer illegalen Derivatbörse für digitale Vermögenswerte“ erhoben (Trending Topics berichtete). Nun folgt ein neuer Reuters-Bericht zum Finanzgebahren der größten Krypto-Börse der Welt, die neues Ungemach im wichtigen US-Markt nach sich ziehen könnte.

Denn Reuters zufolge soll Binance Kundengelder und Unternehmenseinnahmen miteinander auf den selben Accounts vermischt haben. In den Jahren 2020 und 2021 soll das passiert sein was gegen die US-Finanzvorschriften verstößt. Denn Die Gelder von Kund:innen müssen getrennt von den Unternehmensumsätzen aufbewahrt werden – etwas, was zum Beispiel bei der kollabierten Börse FTX nicht passiert ist – mit den bekannten Folgen. Reuters beruft sich in dem Bericht auf Insider und auch Unterlagen, die in einem Fall belegen sollen, dass Binance im Februar 2021 20 Millionen Dollar von einem Firmenkonto mit 15 Millionen Dollar von einem Konto, das Kundengelder erhielt, mischte.

Den Reuters-Recherchen zufolge war in diese Finanzgeschäfte auch die vor einigen Monaten kollabierte US-Bank Silvergate involviert. So sollen Bankunterlagen zufolge die Einnahmen des Unternehmens auf das Silvergate-Konto der Binance Holding auf den Cayman-Inseln geflossen sein. Gelder der Kund:innen wiederum seien auf Silvergate-Konto einer Firma auf den Seychellen namens Key Vision Development geflossen. Diese Firma wiederum werde von Binance-CEO Changpeng Zhao kontrolliert.

Festzuhalten ist, dass Binance immer wieder Vorwürfen ausgeliefert ist. Trotz zeitweise Milliarden schweren Abflüssen ist es aber bisher nicht zu gröberen Problemen für die Kund:innen gekommen, auch hat es bisher keinen merkbaren Bankrun auf Binance wegen Verunsicherung gegeben.

Binance: CFTC verklagt größte Krypto-Exchange der Welt

Binance streitet unrechtmäßige Vermischung ab

Binance streitet ab, dass es zu einer unrechtmäßigen Vermischung von Unternehmens- und Kundengeldern gekommen sei. Die von Reuters genannten Konten seien nicht verwendet worden, um Einzahlungen von Nutzer:innen anzunehmen, sondern seien verwendet, um Usern den Kauf von Kryptowährungen zu ermöglichen. Konkret soll es darum gegangen sein, dass sich die User den Stablecoin BUSD (Binance USD) auf diesem Weg gekauft haben. BUSD wurde unter der Marke von Binance als an den Dollar gebundenen Stablecoin von der US-Firma Paxos herausgegeben.

Doch wegen BUSD gab es dieses Jahr ebenfalls schon einmal Stress mit den Finanzbehörden. Die New Yorker Finanzaufsicht NYDFS (New York Department of Financial Services) hatte die Paxos Trust Co im Februar 2023 aufgefordert, bis auf weiteres keine weiteren BUSD herauszugeben. Danach distanzierten sich beide Unternehmen von einander. BUSD ist seither bei der Marktkapitalisierung von 23 auf nur mehr 5,5 Milliarden Dollar gefallen und wird aller Voraussicht nahc über Zeit vom Markt verschwinden.

Die Sache mit BUSD ist im Detail komplex. So wurde Usern auf der Website von Binance vermittelt, dass ihre Dollar-Überweisungen „Einlagen“ seien, die ihren Handelskonten in Form von BUSD „gutgeschrieben“ würden. Und ihnen wurde gesagt, dass sie dieses Guthaben in Dollar „abheben“ könnten. Das erweckt nun nach Ansicht einiger den Eindruck dass es sich da um Kundeneinlagen gehandelt hatte und nicht einfach nur um Käufe bei Binance, die das Unternehmen als Umsatz verbuchen hätte können. Seitens Binance heißt es dazu, dass man das Wort „Einlage“ (deposit) als begriff in der Kommunikation mit Kund:innen verwendet hätte, er aber nichts über die technische Behandlung dieser Mittel aussagen würde.

BUSD: US-Behörde würgt Binance den Stablecoin ab

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