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Binance muss US-Markt komplett verlassen

Changpeng Zhao, Co-Founder & CEO Binance. © Ben McShane/Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)
Changpeng Zhao, Co-Founder & CEO Binance. © Ben McShane/Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)
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Nach der riesigen 4,3 Milliarden Dollar Strafe für Binance, die es an die US-Regierung bzw. dessen Ministerien und Anti-Geldwäsche- und Sanktions-Behörden zahlen muss, sowie nach dem Rücktritt von Gründer und CEO Changpeng „CZ“ Zhao, wird auch klar. Binance, das mit Binance.US eine Tochterfirma in den Vereinigten Staaten betreibt, wird den riesigen US-Markt komplett verlassen müssen.

„Die Vergleichsvereinbarung von FinCEN sieht eine zivilrechtliche Geldstrafe in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar vor, sieht eine fünfjährige Überwachung vor und verlangt umfangreiche Verpflichtungen zur Einhaltung der Vorschriften, einschließlich der Sicherstellung des vollständigen Rückzugs von Binance aus den Vereinigten Staaten“, heißt es in einer Aussendung des US-Finanzministeriums von Janet Yellen. Das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) ist eine Bundesbehörde im Geschäftsbereich des US-Finanzministeriums und bekämpft illegale Geldströme und Geldwäsche. Unklar ist noch, bis wann Binance sich aus den USA zurückziehen muss.

Binance wurde vor dem Vergleich vorgeworfen, verdächtige Transaktionen mit Terroristen (darunter die Al-Qassam-Brigaden der Hamas, der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ), Al-Qaida und der Islamische Staat im Irak und in Syrien (ISIS), Ransomware-Angreifern, Geldwäschern und anderen Kriminellen sowie Transaktionen zwischen US-Nutzern und Nutzern in sanktionierten Ländern wie Iran, Nordkorea, Syrien und der Krim-Region der Ukraine durchgeführt zu haben.

„Geld an Terroristen, Cyberkriminelle und Kinderschänder“

„Binance hat in seinem Streben nach Profit die Augen vor seinen gesetzlichen Verpflichtungen verschlossen. Sein vorsätzliches Versagen hat es ermöglicht, dass über seine Plattform Geld an Terroristen, Cyberkriminelle und Kinderschänder fließt“, so Finanzministerin Janet Yellen in einem offiziellen Statement. „Die heutigen historischen Strafen und Überwachungsmaßnahmen, die die Einhaltung der US-Gesetze und -Vorschriften sicherstellen sollen, sind ein Meilenstein für die virtuelle Währungsindustrie. Jede Institution, egal wo sie ansässig ist, die die Vorteile des US-Finanzsystems nutzen möchte, muss sich auch an die Regeln halten, die uns alle vor Terroristen, ausländischen Gegnern und Kriminalität schützen, oder sie muss die Konsequenzen tragen.“

Damit muss die heute noch größte Krypto-Börse der Welt den wichtigsten Markt für Krypto-Assets verlassen. Binance selbst erwähnt das in seiner eigenen Aussendung wohlweislich nicht, sondern spricht davon, dass man nach den massiven Strafzahlungen sich nun unter dem neuen CEO Richard Teng auf die nächsten 50 Jahre des Unternehmens vorbereiten wollen würde – die wird man aber ohne den US-Markt bestreiten müssen.

Die massive Strafzahlung für Binance hat sich an den Krypto-Märkten noch nicht wirklich bemerkbar gemacht. Zwar gab es Analysen zufolge Abflüsse von Token im Wert von fast 2,4 Mrd. Dollar, aber auch wiederum Zuflüsse von fast 1,8 Mrd. Dollar. Es gibt durchaus Rückgänge bei den Kursen von Bitcoin, Ethereum und Co, diese sind aber bei weitem nicht so dramatisch ausgefallen wie 2022, als Terra/LUNA oder FTX crashten. Klar verliert der BNB-Token, also der hauseigene Token von Binance am stärksten – mehr als minus 10 Prozent in den vergangenen 24 Stunden.

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