Binance sperrt Geldeinlagen von SEPA-Konten
Binance, die größte Krypto-Exchange der Welt, steht weltweit und vor allem in Europa immer wieder im Visier der Behörden. Im April sorgten die Aktien-Token auf der digitalen Börse für Untersuchungen in Deutschland. Und kürzlich hat Großbritannien viele der Angebote von Binance praktisch verboten (Trending Topics berichtete). Jetzt hat die Krypto-Börse selbst einen drastischen Schritt gemacht: Ab sofort sind laut der Financial Times Euro-Geldeinlagen aus dem europäischen Zahlungsraum SEPA gesperrt.
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Binance weltweit im Visier der Behörden
Der Financial Times zufolge verliert Binance zunehmend die Verbindung zum klassischen Finanzsystem. In einer E-Mail an User machte die Exchange auf die Maßnahme, die am Mittwoch Morgen in Kraft getreten ist, aufmerksam. Grund für sie seien „Ereignisse, die außerhalb unserer Kontrolle liegen“, heißt es von der Plattform. Zum SEPA-Netzwerk gehören insgesamt 36 europäische Staaten, darunter sämtliche EU-Länder. Auch Großbritannien gehört trotz Brexit noch zum Zahlungsraum.
Laut Binance ist die Sperre für SEPA-Geldeinlagen nur temporär. Abhebungen seien weiterhin über den Zahlungsraum möglich. Alleine in diesem Jahr haben auf der Kryptobörse Trades im Wert von mehr als fünf Billionen Dollar stattgefunden. Aber weltweit haben Regulierungsbehörden zunehmend ein scharfes Auge auf das Unternehmen, das keinen offiziellen Firmensitz hat. Neben Großbritannien gehen auch Japan und Thailand gegen die Börse vor. Laut der japanischen Regierung macht das Unternehmen unerlaubte Krypto-Geschäfte, die thailändische Regierung hat auch schon eine strafrechtliche Ermittlung veranlasst. Auch in den USA ist die Exchange im Visier der Behörden (Trending Topics berichtete).
Binance wegen möglicher illegaler Geschäfte im Visier von US-Behörden
Coin-Kauf mit Kreditkarte noch möglich
Binance operiert zwischen den Cayman Islands, Hongkong und Malta. Doch selbst die Cayman Islands haben angegeben, dass die Börse in ihrem Raum keine Lizenz zum Krypto-Handel hat. Kunden umgehen Regulierungen häufig dadurch, dass sie digitale Coins aus anderen Kryptobörsen oder aus digitalen Wallets überweisen. Die weltweit größte Kryptobörse macht darauf aufmerksam, dass Kunden auch mit ihren Kredit- und Debitkarten weiterhin Coins kaufen können. Was die SEPA-Zahlungen angeht, wolle das Unternehmen gemeinsam mit seinen Partnern nach einer Lösung suchen.