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Bioblo: Pädagogisch wertvolle Öko-Bausteine aus Niederösterreich

© Bioblo
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Wer an Bausteine für Kinder denkt, hat in der Regel Lego oder Duplo im Kopf, etwas ältere Baumeister greifen mitunter noch zu Matador. Weniger bekannt – noch – ist Bioblo, ein Spiel- und Konstruktionsstein, den drei Gründer in Tulln an der Donau in Niederösterreich entwickelt haben. Die Besonderheit: Ein neuartiger Öko-Werkstoff, aus dem die Steine bestehen. Geeignet ist Bioblo für Kinder ab drei Jahren.

Die Idee im Hintergrund

„Es war von Anfang an unser Ziel, einen Spiel- und Konstruktionsbaustein zu entwickeln, der optisch unverwechselbar ist und sich von allen anderen am Markt befindlichen Bausteinen abhebt“, erklärt Dietmar Kreil, der Designer im Team. Er hat nach Abschluss der Höheren Grafischen Lehranstalt in Graz eine Karriere als Designer und Art Director gemacht und zahlreiche Preise gewonnen.

Hannes Frech, der Wissenschaftler der Truppe, ergänzt: „Die Möglichkeiten, mit Holz ein solches Design zu realisieren, waren schnell erschöpft. Keinesfalls aber wollten wir das x-te Plastikspielzeug herstellen – und so fiel die Wahl des Materials auf „Bio-Fasal.“ Dabei handelt es sich um einen modernen Werkstoff aus 100% nachwachsenden, natürlichen bzw. wiederverwerteten Rohstoffen. Frech beschäftigt sich seit 1998 als Technikumsleiter mit der Nutzbarmachung von nachwachsenden Rohstoffen und Bio-Kunststoffen an der Universität für Bodenkultur.

Bioblo: Offene Bausteine

Die durch die Materialwahl realisierbare durchbrochene Wabenform der Steine beflügle nicht nur die Fantasie der Kinder, sondern eröffne auch völlig neue Möglichkeiten, „die mit geschlossenen Holzbausteinen bisher nicht existiert haben“. So lassen sich Bioblo-Türme beispielsweise von Innen beleuchten, die  Wabenform erzeugt dabei spannende Licht- und Schatteneffekte, erklärt uns Stefan Friedrich, der den wirtschaftlichen Part über hat. Er hat nach seinem Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien über 10 Jahre lang in der Werbebranche gearbeitet und bei diversen internationalen Netzwerk-Agenturen Erfahrungen im Marketing-Bereich gesammelt. Drei Menschen, drei Passionen also – und nun ein Baustein.

Spezielle Materialwahl

Stellt sich die Frage, wo die Besonderheiten von Bioblo liegen. „Unsere Innovation besteht darin, dass wir durch Verwendung eines neuartigen Werkstoffs die bisher starren Grundregeln des  Designs von Holzbausteinen aufgebrochen haben, ohne dabei auf die positiven Aspekte von Holz wie hochwertige Optik und angenehme Haptik verzichten zu müssen“, erklärt Stefan Friedrich.

Bioblo- Steine bestehen aus rund 55 % Naturstoffen. Holzspäne von heimischen Nadelbäumen aus nachhaltiger, PEFC-zertifizierter Waldbewirtschaftung machen mit rund 30 % den größten Anteil aus. Der Rest sind natürlich vorkommende Mineralien. Dazu kommen etwa 45 % Recycling-Kunststoff aus wiederverwerteten Mehrwegbechern. Diese werden wiederholt bei  Großveranstaltungen (z. B. Konzerten und Festivals) eingesetzt und erhalten am Ende ihres Lebenszyklus eine zweite Bestimmung.

Alle Probleme gelöst

Das Material trägt den Namen „Bio-Fasal“ und wurde am Institut für Naturstofftechnik des IFA Tulln (ein Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien, Anm.) entwickelt. „Die größte Herausforderung bei der Optimierung des Werkstoffs für unsere Zwecke war zweifellos die Erreichung der notwendigen Festigkeit, um den strengen Normen der Spielzeugindustrie gerecht zu werden. Eine prozesssichere Verarbeitung des Werkstoffs im Spritzgussverfahren gewährleistet die Produktion von großen Stückzahlen mit hoher Maßstabilität“, erklärt Hannes Frech.

Die Größe der Bausteine sei so gewählt worden, dass es keine verschluckbaren Kleinteile gibt, aber dennoch in kurzer Zeit hohe Türme entstehen können. Anders als Holzklötze seien Bioblos waschbar und daher auch bei intensivem Gebrauch über lange Zeit hinweg einsetzbar.

Die Gründer als Team

Das Team hinter den neuartigen Bausteinen ist noch überschaubar, wie uns Stefan Friedrich aufschlüsselt: „Es gibt uns drei Gründer und seit drei Jahren eine Assistentin der Geschäftsführung. Und neu im Team ist heuer eine Lagermitarbeiterin, die sich um unsere Webshop-Bestellungen kümmert. Da wir für 2020 einen verstärkten Ausbau des direkten Online-Handels geplant haben, wird unser Lager hier am Standort mehr Gewicht bekommen.“

Top-Standort Niederösterreich

Angesiedelt ist Bioblo in Tulln in Niederösterreich, genauer am dort ansässigen Technopol von Ecoplus. Mit dem Standort zeigen sich die Gründer zufrieden: „In Österreich gibt es nur eine Handvoll Spielwarenhersteller, entsprechend stolz sind wir darauf, nicht – wie viele andere – die Produktion nach Fernost ausgelagert zu haben.“ Bioblos würden zum Teil am IFA in Tulln, zum Teil in Kroatien hergestellt werden.

Stefan Friedrich: „Der Technopol-Standort ermöglicht für uns zahlreiche geografische wie auch inhaltliche Synergien: Einerseits sind wir rein räumlich bestens mit dem IFA und somit unserem Co-Founder Hannes Frech verbunden, der dort als Technikumsleiter arbeitet. Andererseits sind die Kompetenzen des IFA natürlich hochinteressant, was die (Weiter-)Entwicklung unseres Compoundmaterials aus Kunst- und Naturstoffen angeht.“

Wachstum eingerechnet

Durch den Neubau des vierten TFZ-Gebäudes habe man zudem die Möglichkeit, das natürliche Unternehmenswachstum direkt hier am Standort fortzusetzen. Friedrich: „Wir haben uns im neuen Gebäude D, das ja bis Oktober 2020 fertiggestellt werden soll, schon eine Lagerfläche von 150 m2 gesichert.“ Und nicht zuletzt sei es der ebenfalls am Technopol Tulln angesiedelten „accent Gründungsagentur“ überhaupt erst zu verdanken, dass Bioblo im Jahr 2015 die ersten finanziellen Mittel erhielt, um sich als GmbH zu gründen.

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