Anstecker ohne Mikroplastik: Mit dem Wiener biobutton biologisch abbaubar die Meinung sagen
Umweltschützer, Demonstranten und andere engagierte Menschen machen gern mit Ansteck-Buttons auf ihre Sache aufmerksam. Doch Buttons sind üblicherweise aus Weißblech. Das ist nicht sehr umweltfreundlich. Hannes Schmitz bietet mit seinem Startup biobutton eine umweltfreundliche Alternative. Seine Anstecker sind komplett biologisch abbaubar.
„Ich komme aus einer Generation, wo der Button noch politisch war“
Der Gründer war schon immer politisch aktiv. „Ich komme aus einer Generation, wo der Button noch politisch war“, sagt der Atomkraft-Gegner. Durch seine politische Tätigkeit, unter anderem für die Friedensbewegung, hatte er eine kleine Button-Maschine. So produziert Schmitz seit nun über 31 Jahren Ansteck-Buttons.
Nachhaltigkeit liegt dem Wiener am Herzen. Daher ging er 2007 auf die Universität für Bodenkultur (BOKU) zu, um nach Alternativen zum üblicherweise verwendeten Weißblech zu forschen. Damals gab es allerdings die benötigten Materialien noch nicht. Inzwischen wurden diese aber in Kooperation mit der BOKU entwickelt. Nun ist es möglich, Buttons ohne Mikroplastik aus regional nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren. Die eingesetzten Holzfasern kommen aus zertifizierter nachhaltiger Waldbewirtschaftung.
Binnen acht Wochen verrottet der Button
Im Dezember 2013 gründete Hannes Schmitz das umweltfreundliche Startup biobutton in Wien. Mit dem Bio-Anstecker könne man auf seine Leidenschaft aufmerksam machen, ohne die Umwelt zu belasten. Binnen acht Wochen soll der Button in einer Kompostieranlage verrotten. Große Abnehmer sind die ÖBB, sowie Organisationen wie Greenpeace. Je nach Auflage ist der biobutton um 25 bis 30 Prozent teurer als der Blech-Anstecker. Bei 1.000 Stück kostet ein biobutton 0,40 Euro. Doch Schmitz achtet nicht nur auf Nachhaltigkeit bei seinem Produkt, sondern geht mit dem ganzen Laden als gutes Beispiel voran. So wird der Betrieb mit Ökostrom beliefert und mit Biomasse beheizt.
„Buttons sind sympathische Werbemittel mit ansteckender Wirkung“, heißt es im Werbevideo von biobutton.
biobutton will in die USA expandieren
Die Button-Firma vertreibt ihre Produkte schon in 13 europäischen Ländern. Um nun auch in die USA zu expandierten, pitcht Hannes Schmitz am Dienstag seine Geschäftsidee bei der Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Noch könne er seinen fünf Mitarbeitern von den Bio-Buttons allein keinen sicheren Arbeitsplatz bieten, deswegen gibt es noch die Metallbuttons bei buttons4you im Angebot. Das große Ziel sei aber nur noch kompostierbare Anstecker zu produzieren. Dafür brauche man allerdings große Absatzzahlen.
„Politik ist die Heimat des Buttons.“
Er selbst trägt immer noch Buttons mit politischen Botschaften. „Politik ist die Heimat des Buttons.“ Der Button sei hauptsächlich dazu da, um politische Inhalte zu formulieren. Inzwischen dominiere allerdings das B2B-Geschäft, bedauert der gelernte Zimmermann. In Zeiten wie diesen, gewinne der Button seine politische Bedeutung zurück.