Übernahme

BioNTech kauft AI-Startup InstaDeep für 410 Millionen Euro

© BioNTech
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Es ist keine völlig abwegige Behauptung, wenn man sagt: 2023 wird das Jahr der AI. ChatGPT von OpenAi gibt einen Vorgeschmack darauf, ein brandneuer Deal unterstreicht die Angelegenheit. Denn der COVID-Impfstoff-Star BioNTech aus Deutschland hat in Großbritannien zugeschlagen und lässt sich das AI-Startup InstaDeep satte 410 Millionen Euro kosten. Bezahlt wird in Cash sowie mit BioNTech-Aktien. Die beiden Firmen verbindet seit 2019 eine strategische Partnerschaft – 2020 wurden gemeinsame AI Innovation Labs in London und Mainz eingerichtet.

BioNTech war auch bereits im Cap Table von InstaDeep vertreten, nun folgt die komplette Übernahme. „Seit der Gründung von BioNTech haben wir uns darauf konzentriert, computergestützte Lösungen zu nutzen, um personalisierte Immuntherapien zu entwickeln, die eine breite Patientenpopulation erreichen können“, so Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. „Die Übernahme von InstaDeep ermöglicht es uns, die sich schnell entwickelnden KI-Fähigkeiten der digitalen Welt in unsere Technologien, Forschungs-, Arzneimittelentdeckungs-, Herstellungs- und Einsatzprozesse einzubinden. Unser Ziel ist es, BioNTech zu einem Technologieunternehmen zu machen, in dem KI nahtlos in alle Aspekte unserer Arbeit integriert ist.“

Für BioNTech sind nach dem weltweiten Erfolg mit dem COVID-Impfstoff in Kooperation mit Pfizer mRNA-Krebsimmuntherapien das nächste große Ding. Dazu wurde vor kurzem eine strategische Partnerschaft mit der Regierung des Vereinigten Königreichs angekündigt, um bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien zu behandeln. Dementsprechend gut passt es da, in UK mit einer Tochterfirma vertreten zu sein.

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AI-gestützte Erforschung von Proteinsequenzen

Die AI-Lösungen von InstaDeep sind eigentlich gar nicht ausschließlich auf MedTech getrimmt, sondern etwa auch im Bereich 3D-Packing-Software für Logistiker („DeepPack“) oder im Bereich PCB-Routing (wichtiger Bestandteil beim Design von Leiterplatten und integrierten Schaltkreisen) beheimatet. Besonders wichtig für BioNTech ist aber wohl „DeepChain“ – eine Software zur Erforschung von Proteinsequenzen mit KI-Sprachmodellen. Dementsprechend soll DeepChain auch bei BioNTech in der Entwicklung neuer Medikamente eingesetzt werden. Die etwa 240 Mitarbeiter:innen des Londoner Startups werden fortan für die Mainzer arbeiten.

InstaDeep wurde 2014 in Nordafrika gegründet und hat Büros in Paris, Tunis, Lagos, Dubai, Kapstadt, Berlin, Boston und San Francisco. In der AI-Branche ist es durch Partnerschaften bzw. gemeinsamer Forschung mit Nvidia, Google und dessen Tochterfirma DeepMind wohlbekannt. „KI schreitet exponentiell voran und unsere Mission bei InstaDeep war es immer, sicherzustellen, dass jeder davon profitiert. Wir freuen uns sehr, unsere Kräfte zu bündeln und ein Team mit BioNTech zu werden, mit dem wir die gleiche Kultur der tiefgreifenden technologischen Innovation und den Fokus auf positive Auswirkungen auf den Menschen teilen“, so Karim Beguir, CEO und Mitbegründer von InstaDeep. „Gemeinsam wollen wir ein weltweit führendes Unternehmen aufbauen, das biopharmazeutische Forschung und künstliche Intelligenz mit dem Ziel verbindet, Immuntherapien der nächsten Generation zu entwickeln, die die medizinische Versorgung verbessern und so zur Bekämpfung von Krebs und anderen Krankheiten beitragen.“

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