Bird & Lime: E-Scooter-Anbieter bauen ihre Flotten in Wien massiv aus
Aufmerksamen Beobachtern des Wiener Stadtverkehrs ist es sicher schon aufgefallen: Tag für Tag finden sich mehr und mehr der E-Scooter von Sharing-Diensten auf den Straßen. Erst vor wenigen Wochen in Wien gestartet, haben die beiden US-Anbieter Bird und Lime ihre Stückzahl von E-Scootern massiv ausgebaut, wie Trending Topics in Erfahrung gebracht hat.
Lime erreicht die Obergrenze
Laut Auskunft der Mobilitätsagentur Wien, die für die Regulierung der Anbieter zuständig ist, haben die beiden US-Anbieter Lime und Bird ihre Flotten ordentlich aufgestockt. Lime, das mit 300 Scootern an den Start ging, hat seine Flotte mittlerweile verfünffacht und hält laut Mobilitätsagentur bereits bei den gesetzlich maximal erlaubten 1.500 Vehikeln pro Anbieter. Außerdem hat Lime das Betriebsgebiet stark ausgeweitet und ist mittlerweile in fast allen Bezirken Wiens verfügbar.
Auch Bird hat bereits viel mehr Gefährte auf der Straße. Gestartet war der US-Anbieter mit 100 Stück, mittlerweile sind es bereits 850, also mehr als das Achtfache. Der dritte Anbieter im Rennen – das Berliner Startup Tier Mobility – hält noch bei den rund 240 Scootern, mit denen gelauncht wurde.
Im Rennen um den neuen Markt ist die Verfügbarkeit der E-Scooter kampfentscheidend. Je mehr Fahrzeuge man in der Stadt verteilt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand eines mietet. Derzeit hat Lime also die Nase sowohl bei der Stückzahl als auch beim Betriebsgebiet deutlich vorne.
Lime | Bird | Tier Mobility | |
Max. Reichweite bei vollem Akku | 50 km | 20 km | 15 km |
Max. Geschwindigkeit | 24 km/h | 24 km/h | 25 km/h |
Mindestalter | 16 | 18 | 18 |
Kosten | 1 Euro pro Fahrt + 0,15 Euro pro Minute | 1 Euro pro Fahrt + 0,15 Euro pro Minute | 1 Euro pro Fahrt + 0,15 Euro pro Minute |
Hersteller der Roller | Segway (USA) | Xiaomi (CHN) | Ninebot (CHN) |
Verfügbarkeit | 7:00 bis 21:00 Uhr | 7:00 bis 21:00 Uhr | 7:00 bis 22:00 Uhr |
Scooter-Zahl in Wien | 1.500 | 850 | 240 |
Verdienst fürs Einsammeln und Aufladen pro Roller für “Charger” | durchschnittlich 8 Euro | 6 bis 9 Euro | – (Veloce sammelt die Scooter ein) |
Investoren | Google Ventures, Andreessen Horowitz, Fifth Wall u.a. | Sequoia Capital, Index Ventures, Craft Ventures u.a. | Speedinvest, Point Nine Capital, Northzone |
Gründungsjahr | 2017 | 2017 | 2018 |
Gründer | Adam Zhang, Brad Bao, Toby Sun | Travis VanderZanden | Lawrence Leuschner, Julian Blessin, Matthias Laug |
Herkunft der Firma | San Mateo, CA | Santa Monica, CA | Berlin, D |
Durch die von der Stadt Wien eingeführten klaren Regeln für E-Scooter-Sharing-Anbieter hat sich die österreichische Hauptstadt zu einem europäischen Hotspot für die neuen Dienste entwickelt. Erlaubt sind wie gesagt 1.500 Scooter pro Anbieter – diese werden von der Stadt Wien gezählt und müssen eine eindeutige Laser-Markierung aufweisen. Sollten die Fahrzeuge widerrechtlich abgestellt werden, sind die Betreiber verpflichtet, diese in wenigen Stunden wegzuräumen, ansonsten müssen sie Strafe zahlen.
Derzeit keine weiteren Anbieter in Aussicht
Laut Auskunft der Mobilitätsagentur halten sich Bürgerbeschwerden über falsch abgestellte Scooter „in Grenzen“. Es gebe mehr Medienanfragen zu dem Thema als tatsächliche Beschwerden. Die von Bird versprochenen Spenden für den Ausbau von Radwegen seien übrigens noch nicht eingegangen. Der Markt ist zwar noch offen für weitere Anbieter, doch derzeit befindet sich keine weitere Firma im Akkreditierungsprozess.