Birkenstock: Kult-Schlapfen suchen IPO-Bewertung von bis zu 9,2 Milliarden Dollar
Es ist nicht der größte, aber sicher der ungewöhnlichste Börsengang des Jahres: Denn der traditionsreiche deutsche Schlapfen-Macher Birkenstock, seit 2021 mehrheitlich in Besitz der Beteiligungsgesellschaft L Catterton (sie gehört wiederum zum französischen Luxusgüter-Konzern LVMH), geht in New York an die Börse. Nachdem der Preis je Aktie bekannt gegeben wurde, ist klar: Birkenstock, gegründet 1774 in Hessen, will an der Börse 1,42 bis 1,58 Milliarden Dollar einnehmen. Das Unternehmen bewertet sich dabei zwischen 8,2 bis 9,2 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen plant, 32.258.064 Stammaktien auszugeben, wobei 10.752.688 Aktien von Birkenstock selbst und 21.505.376 Aktien von einem Verkaufsaktionär angeboten werden. Die Verkaufsaktionärin hat den Konsortialbanken eine 30-tägige Option gewährt, bis zu zusätzlichen 4.838.709 Aktien zur Deckung von Überzuteilungen zu erwerben. Mit den IPO-Erlösen sollen zu einen Schulden zurückgezahlt und zum anderen Wachstum finanziert werden.
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Vom Hippie-Accessoire zum Luxus-Objekt
Der Börsengang soll zu einem Preis zwischen 44,00 und 49,00 US-Dollar pro Aktie erfolgen. Birkenstock hat einen Antrag gestellt, seine Aktien an der New York Stock Exchange unter dem Symbol „BIRK“ zu notieren. Goldman Sachs & Co. LLC, J.P. Morgan und Morgan Stanley fungieren als gemeinsame federführende Emissionsbanken, während weitere Banken verschiedene Rollen als Konsortialbanken und Co-Manager übernehmen.
Birkenstock hat sich von einer ziemlich nischigen Schuhmarke, die früher gerne Krankenpfleger:innen und Hippies zugeordnet wurde, zu einer globalen Modemarke entwickelt. Bestes Beispiel ist das Product Placement von rosaroten Birkenstocks im neuen „Barbie“-Film, aber auch Kollaborationen mit Luxusmarken wie Valentino, Dior oder Designer Manolo Blahnik.
Für Mehrheitseigentümer L Catterton könnte sich der IPO ordentlich auszahlen, immerhin stieg man 2021 bei einer Bewertung von etwa 4 Mrd. Euro ein. Offen ist, wie sich BIRK an der Börse entwickeln wird. Grob vergleichbar ist der Börsengang der britischen Schuhmarke Dr. Martens. Das Unternehmen dahinter wurde 2013 von Private-Equity-Großinvestor Permira gekauft und dann 2021 an die Börse gebracht. Seither hat der Aktienkurs jedoch um fast 70 Prozent verloren.