Bissanzeiger: Linzer Fischer-Portal angelt sich mittlere sechsstellige Summe von Startup300 und Investoren
Es ist eine Nische, aber eine, die offenbar spannend für Investoren ist: Das Linzer Start-up Bissanzeiger der beiden oberösterreichischen Gründer Wolfgang Lang und Michael Plöckinger hat heute bekannt gegeben, eine Finanzierungsrunde in der Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrags abgeschlossen zu haben. Georg Adam Starhemberg von der Fürst Starhemberg‘schen Familienstiftung in Eferding, die karriere.at-Gründer Oliver Sonnleithner und Klaus Hofbauer, Business Angel Günther Wiesauer, die Brüder Niklas und Conrad Salm-Reifferscheidt von der Forstverwaltung Steyregg sowie das Business Angel-Netzwerk Startup300 mit dem Linzer Geschäftsführer Michael Eisler haben in das 2013 gegründete Unternehmen investiert.
Bissanzeiger fungiert quasi als Vermittlungs-Plattform zwischen Hobby-Fischern und Revierbesitzern. Erstere können auf der Webseite Online-Angelkarten von Gewässern in Österreich und Deutschland finden und auch gleich Tages- oder Jahreslizenzen kaufen, zweiteren wird mit dem Service bissadmin eine „elektronische Komplettlösung zur Minimierung des Verwaltungsaufwands“ angeboten. Den Betreibern von Bissanzeiger zufolge zählt man aktuell rund 30.000 monatliche Nutzer, im Angebot finden sich Daten zu rund 10.000 Gewässern.
Gesetzliche Hürden
Dass es Start-ups, die in alten Branchen Innovationen vorantreiben wollen, nicht einfach haben, muss auch Bissanzeiger akzeptieren. Aufgrund der unterschiedlichen Fischereigesetze pro Bundesland hätten sie beim Online-Verkauf einen erhöhten Verwaltungsaufwand, so Lang und Plöckinger. Jede Fischerkarte müsse als amtliches Dokument manuell via Scan geprüft werden, kommt der Fischer aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland, müsse er zusätzlich zur Angelkarte noch eine Gastfischerkarte einlösen. Die Bissanzeiger-Gründer fordern deswegen eine Vereinfachung der aktuellen Gesetzgebung.
Auch eine soziale Komponente hat das Portal: Nutzer haben dort bis dato etwa 7000 Fänge dokumentiert. Traditionell müssen Fischer am Ende des Angeltages ihren Fang auf einer Karte eintragen und bei Postkästen oder Verkaufsstellen abgeben, mit Hilfe von Bissanzeiger lässt sich das elektronisch abwickeln, was den Angelplatzbesitzern dabei hilft, die Fangstatistik aktuell zu halten. Mit dem frischen Kapital wollen Lang und Plöckinger ihren Dienst nun europaweit ausrollen.