Analyse

Krypto-Größen bereiten sich auf ein starkes Bitcoin-Jahr 2025 vor

Bitcoin-Münze aus 2025. © Trending Topics / Grok
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Es ist nicht zu übersehen: Die führenden Krypto-Unternehmen der Welt investieren wieder, bzw. wird in sie investiert. Bitpanda, Marktführer in Europa, lässt eine Werbekampagne im Sport-Sponsoring-Umfeld nach der anderen vom Stapel; Bybit, die Nummer zwei bei den Krypto-Exchanges nach Binance, rollt groß in der EU aus; und Blockstream, das führende Bitcoin-Entwicklungs-Unternehmen, hat soeben erst eine neue Finanzierungsrunde von 210 Mio. Dollar bekannt gegeben.

Wiederholt sich gerade das, was man im Jahr 2021 rund um ein Bitcoin-Allzeithoch bei fast 70.000 Dollar und zahlreichen riesigen Finanzierungsrunden in Krypto-Unternehmen gesehen hat? Noch, muss man sagen, ist die Krypto-Industrie relativ ruhig unterwegs: Die Handelsvolumina an den Krypto-Börsen sind längst noch nicht da, wo sie 2021 einmal waren – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die breite Masse noch nicht zurück im Krypto-Handel ist. Und auch die Stimmung am Markt, gerne gemessen am „Fear & Greed Index“, ist noch sehr verhalten und maximal als neutral einzustufen:

1,3 Jahre nach dem Bitcoin Halving

Doch man merkt: Die die es sich leisten können, investieren wieder, offenbar auch in der Erwartung eines möglichen neuen Bullenmarktes, der vielleicht 2025 zu sehen ist. Auch wenn man aus der Vergangenheit nicht in die Zukunft schließen sollte, im Krypto-Universum wird das doch gerne getan. Denn bei Bitcoin ist sprichwörtlich vorprogrammiert, was passieren wird. Das Bitcoin Halving gibt vor, wann wie viele neue BTC auf den Markt kommen und verursacht eine künstliche Verknappung des digitalen Goldes. Der theoretische Effekt: Trifft steigende Nachfrage auf knapperes Angebot, dann muss ja der Preis steigen.

In der Geschichte des Bitcoin hat man das bisher gesehen. Mit halbwegs schöner Regelmäßigkeit folgte ein All Time High (ATH) auf jedes Bitcoin Halving, und zwar im Schnitt nach 481 Tage. Wäre das eine Regel, dann müsste BTC das nächste ATH rund um den 14. August 2025 erreichen – also 481 Tage nach dem letzten Halving, das am 20. April 2024 stattfand.

Halving Nächstes ATH Tage zwischen Halving und ATH
1. Zyklus 28. November 2012 1.129 $ am 30. November 2013 367 Tage
2. Zyklus 9. Juli 2016 17.760 $ am 20. Dezember 2017 529 Tage
3. Zyklus 11. Mai 2020 67.459 $ am 09. November 2021 547 Tage
4. Zyklus 20. April 2024 tba. tba.
∅ 481 Tage

Klar ist aber auch, dass auf Bitcoin (und damit die gesamte Krypto-Branche mit tausenden Altcoins) längst andere Kräfte einwirken als bloß der eigene Code.

„Wir befinden uns jetzt sechs Monate nach dem Halving. Wir kennen die Zyklen aus dem letzten Krypto-Jahrzehnt und wissen, wo damals der Markt hingegangen ist. Dann gibt es noch die US-Wahl im November, das ist ein sehr starker Moment, der viel mitbestimmt. Viele sind noch in der Warteposition und schauen, wo die Reise hingeht. Auf der anderen Seite haben wir Zinssenkungen in den USA und Europa, die den Markt beeinflussen werden. Der Krypto-Markt und vor allem der Bitcoin nähern sich der klassischen Finanzwelt immer mehr an und nehmen teilweise die selben Zyklen an. All diese Themen mache es unheimlich spannend, was 2025 passieren wird. Aber wir haben auch Rezession in Europa – also da einen Bullenmarkt in Aussicht zu stellen, ist aktuell illusorisch“, sagt etwa Martin Beranek, Commercial Director bei Bitpanda.

Er sagt aber auch: „Wir investieren. Schlussendlich haben wir auch in den letzten Zyklen gesehen: Die Unternehmen in der Krypto-Industrie, die die ruhigeren Zeiten genutzt haben, um ins Produkt und ins Marketing zu investieren, um ihre Marktanteile zu steigern, sind immer viel besser in den Bullenmarkt gekommen.“ Auch das zeigt: Bei Bitpanda, das schon 2024 von einem Rekordjahr in Sachen Umsatz mit Krypto-Handel ausgeht, blickt man ziemlich positiv und erwartungsvoll auf 2025.

Weitere Faktoren, die auf Bitcoin einwirken

Aber es sind nicht nur die Effekte des Bitcoin-Halving, die 2025 zum Tragen kommen könnten, sondern noch andere Faktoren.

1. Weitere Zinssenkungen:

Zuerst die EZB, dann die US-Notenbank Federal Reserve: 2024 haben die wichtigsten Zentralbanken der westlichen Welt damit begonnen, die hohen Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation wieder abzusenken. Noch sind die Zinsen in der Eurozone und den USA noch sehr hoch, aber im Laufe des nächsten Jahres wird damit gerechnet, dass sie schrittweise abgesenkt in Richtung von Null Prozent abgesenkt werden. Das bedeutet, dass Investitionen wieder attraktiver als Sparen wird, Geld wird billiger. Das kann sich auch auf Bitcoin und andere Krypto-Assets auswirken, in die investiert werden kann.

2. MiCA in der EU schlägt voll durch

2024 in Teilen bereits in Kraft getreten, wird sich das neue Krypto-Gesetz der EU namens MiCA (Markets in Crypto Assets) ab 2025 voll auswirken. Vor allem wird es sehr genau regeln, wer in der EU überhaupt noch welche Krypto-Assets anbieten darf. Bestes Beipsiel: Krypto-Exchanges, die etwa den weiterhin ohne Lizenz am Markt gehandelten Stablecoin USDT (Tether) anbieten, werden es doppelt schwer haben. Derzeit findet ein Rennen von kleinen Startups bis hin zu goßen Playern wie Bitpanda, Circle oder Bybit statt, um sich MiCA-Lizenzen in der EU zu holen. Parallel dazu sieht man, wie immer mehr Banken auf den Zug aufspringen. Unterm Strich sorgt das für mehr Vertrauen von kleinen wie großen Anlegern in eine Industrie, die in den letzten Jahren herbe Vertrauensverluste (Stichworte: FTX, Binance, TerraUSD/LUNA) hinnehmen musste. Die mögliche Auswirkung: Krypto-Assets werden für eine breitere Masse wieder attraktiver.

3. US-Präsident:in setzt auf Krypto

Sehr viel in der Wirtschaft hängt auch davon ab, wer US-Präsident:in wird: Kamala Harris oder Donald Trump. Am 5. November 2024 wird sich am Tag der Wahl diese Frage klären, und ab Anfang 2025 wird das Weiße Haus neu besetzt und den Ton angeben. Eines ist dabei aber schon sehr sicher: Sowohl Trump als auch Harris haben bereits angekündigt, dass sie neue Regeln für Krypto-Assets einführen wollen. Das kann (muss aber nicht) dafür sorgen, dass das Vertrauen von Anlegern in das Asset steigt, weil die USA ähnlich wie die EU auch klarere Krypto-Gesetze bekommt.

4. Aktienmärkte im Auf und Ab

Was natürlich immer mehr zu beobachten ist: Krypto-Assets wie Bitcoin reagieren immer ähnlicher wie die Aktienmärkte auf das Weltgeschehen, führen also kein Eigenleben mehr. Das ist auch logisch, immerhin haben Bitcoin- und Ethereum-Spot-ETFs dafür gesorgt, dass man an der Wall Street sehr einfach in die Preisentwicklung der Krypto-Assets investieren kann, ohne sie direkt kaufen zu müssen; parallel dazu gibt es kaum eine Trading-App mehr, die nicht auch BTC, ETH und Co handeln lassen. Das führt dazu, dass die Zielgruppen „Aktien/ETF-Investoren“ und „Krypto-Investoren“ sich zunehmend überschneiden und die Märkte sich angleichen. Sprich: Geht es den Aktienmärkten 2025 gut, dann wird das auch für Bitcoin und Co gelten – und umgekehrt.

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