Bitcoin knackt 3.500-Euro-Marke – Nordkorea-Krise treibt den Preis mit nach oben
Zuerst die 3.000er- und dann die 3.500er-Grenze: Der Kurs der Krypto-Währung Bitcoin ist über das Wochenende explodiert und liegt aktuell knapp unter der magischen Marke von 3.500 Euro bzw. knapp über der Marke von 4.000 US-Dollar. Damit hat Bitcoin knapp zwei Wochen nach der Abspaltung von Bitcoin Cash eine erstaunliche Entwicklung hingelegt. Anders als viele befürchteten, litt der Kurs nicht unter dem „Hard Fork“, sondern entwickelte sich im Gegenteil deutlich nach oben.
Bitcoin hat sich damit 2017 vervierfacht und erreicht aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 55 Milliarden Euro. Allein in der vergangenen Woche sind rund zehn Milliarden Euro dazugekommen.
Anderen Kryptowährungen ist es in den vergangenen weniger gut ergangen: Ethereum hat ordentlich verloren, und Bitcoin Cash tendiert ebenfalls nach unten. Die Charts unten zeigen die Preisentwicklung von Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Bitcoin Cash (BCH) in den vergangenen zwei Wochen:
Die Gründe für die Rallye
Über die Gründe für das Bitcoin-Hoch gibt es mehrere Vermutungen: So wurde vor einigen Tagen das SegWit-Update umgesetzt, dass die Signaturen der Transaktionen auslagert und damit pro Block mehr Speicherplatz ermöglicht. Das wiederum macht Bitcoin-Transaktionen wieder schneller und günstiger. Außerdem war Bitcoin wegen der Abspaltung von Bitcoin Cash ständig im Gespräch, was seiner Popularität offenbar zuträglich war.
Der Seite CryptoCompare.com zufolge dürfte die Furcht vor einer Nordkorea-Krise den Preis in Asien treiben. Am Wochenende machte der japanische Yen 46 Prozent des gesamten Bitcoin-Handels aus, je 12 Prozent gingen auf den chinesischen Yuan und den südkoreanischen Won. Asiatische Anleger sind demnach auf intensiver Suche nach alternativen Assets. US-Präsident Donald Trump drohte Nordkorea am Wochenende in einem Tweet mit einer „militärischen Lösung“.
https://twitter.com/realDonaldTrump/status/895970429734711298
Darüber hinaus gibt es derzeit einen Hype rund um Initial Coin Offerings (ICOs), bei denen Investoren neu kreierte Kryptowährungen von Startups kaufen können. Dafür müssen sie Fiat-Geld (Euro, Dollar, etc.) in Kryptogeld wechseln, was für eine steigende Nachfrage bei Bitcoin sorgte und den Preis mit nach oben trieb. Filecoin etwa sammelte bei einem ICO wie berichtet in nur einer Stunde Kryptogeld im Wert von 186 Millionen Dollar.
Angst für einer Überhitzung
Der Kryptowährungs-Experte Chris Burniske (sein Buch „Cryptoassets: The Innovative Investor’s Guide to Bitcoin and Beyond“ soll demnächst erscheinen) spricht in der aktuellen Situation von einem „Satoshi-Cycle“ (nach dem mutmaßlichen Erfinder Satoshi Nakamoto). Der steigende Preis würde erhöhtes Interesse an Bitcoin verursachen (ablesbar an Google-Suchanfragen), das wiederum würde den Preis nach oben treiben. Burniske fürchtet aber eine Überhitzung, solche Bitcoin-Blasen hätte es schon mehrere Male gegeben.