Bitcoin zurück auf 42.000 Euro – Krypto-Industrie weiter im Aufwind

Wer sich vor einem Krypto-Winter gefürchtet hat, bekommt stattdessen einen Bitcoin-Sommer. Nach dem harten Absturz von BTC und dem gesamten Krypto-Markt am 12. Mai geht es nun stufenweise wieder aufwärts. Bitcoin hat sich von einem Tief bei etwas weniger als 25.000 Euro am 20. Juli innerhalb eines Monats schrittweise auf wieder 42.000 Euro hochgearbeitet. Damit liegt das digitale Gold pro Coin „nur“ mehr etwa 20 Prozent unter seinem Allzeithoch von 53.000 Euro.

BTC mit einem Marktanteil von etwa 44 Prozent hat durch den starken Anstieg innerhalb eines Monats (+65%) den Gesamtmarkt auf ein wieder sehr hohes Niveau gepusht. Der Market Cap von Krypto-Assets insgesamt liegt nunmehr bei knapp 1,8 Billionen Euro – BTC stellt davon rund 785 Milliarden Euro. Damit ist Bitcoin deutlich schwerer auf der Waage als der Autokonzern Tesla (ca. 674 Mrd. Dollar).

Nach den beiden harten Negativmeldungen China/Mining-Einschränkungen und Tesla/CO2-Problem gab es im letzten Monat wieder erhellende Nachrichten rund um das digitale Gold. So hat El Salvador BTC zum offiziellen Zahlungsmittel gemacht und per Airdrop seine Bürger mit ein wenig BTC versorgt. Weiters haben große Investoren wie Peter Thiel, Sequoia Capital oder Andreessen Horowitz nicht aufgehört damit, Milliarden an Dollar in Startups und Scale-ups der Krypto-Industrie zu pumpen. Exchanges, NFT-Marktplätze oder Blockchain-Infrastruktur hat somit viel Kapital und Zuversicht erhalten, um auszubauen.

Der Stablecoin-Macher Circle, die Exchange FTX oder der Wiener Neobroker Bitpanda führen die Investments in Blockchain/Crypto-Scale-ups weltweit an. Dabei zeigt sich deutlich, dass es sich bei den Investoren immer wieder um die gleichen handelt. Neben Thiel und anderen bekannten Geldgebern immer umtriebiger wird dabei Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX.com (ehemals Blockfolio), der sich immer stärker auch mit den USDC-Machern Circle vernetzt (siehe Tabelle unten).

Regulierung setzt Firmen unter Druck

Bei all dem ist auch klar: Der Blockchain-Industrie geht es stark darum, aus der Grauzone heraus in sicherere Gewässer zu kommen. RUnd um den Globus gehen Regulierungsbehörden immer schärfer gegen Krypto-Firmen vor, die es mit KYC, Steuern und Co. nicht so genau nehmen. Bestes Beispiel Binance. Die noch führende Krypto-Exchange nach Volumen muss im Wochenrhythmus neue Funktionen einführen bzw. alte abdrehen, um sich mit Behörden in vielen Ländern zu arrangieren (mehr dazu hier).

Und weil Exchange-Business weltweit ein riesiges Volumen hat – etwa 70 Milliarden US-Dollar täglichen Handelsvolumen – werden die Herausforderer von Binance von Investoren mit viel Geld gefüttert. FTX.com, aber auch der Wiener Krypto-Händler Bitpanda haben große Summen erhalten, um ihre Angebote auszubauen. Dahinter gibt es mit Circle, Fireblocks und Paxos Unternehmen, die regulierte Stablecoins bzw. die dafür nötige Infrastruktur vorantreiben und damit den fragwürdigen Stablecoin-Marktführer Tether herausfordern wollen.