Kryptowährungen

To the Moon? Das sind die wichtigsten Entwicklungen bei Bitcoin, Ethereum und NEO

Bitcoin-Netzwerk. © Pixabay
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Die Rallye scheint kein Ende zu nehmen. „To the moon!“ ist der Schlachtruf der Bitcoin-Anleger geworden. „HODL“ (ein Vertipper von „hold“) schreien die anderen, die in Ethereum die Zukunft sehen und trotz Krisen, Hacker-Attacken und der schweißtreibenden Volatilität nicht abstoßen wollen und auf die langfristige technische Überlegenheit setzen. „Bubble!“, rufen die Dritten, die argumentieren, dass alles, was in den Himmel wächst auch wieder zur Erde zurück muss.

Viel Aufmerksamkeit für die Kryptowährungen also. Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Tage zusammen.

Bitcoin

Bitcoin hat knapp zwei Wochen nach der Abspaltung von Bitcoin Cash eine erstaunliche Entwicklung hingelegt. Anders als viele befürchteten, litt der Kurs nicht unter dem „Hard Fork“, sondern schoss im Gegenteil deutlich nach oben (unsere letzte Preis-Analyse hier). Zudem mehren sich die prominenten Stimmen, die Bitcoin zum „next big thing“ erklären; zuletzt Twitter-CEO Jack Dorsey in einem Interview.

Über die Gründe für die anhaltende Rallye gibt es mehrere Vermutungen. Erstens wird mit den Auswirkungen des SegWit-Updates argumentiert: Der erhöhte Speicherplatz pro Block ermöglicht eine schnellere Abwicklung der Transaktionen. Zweitens sind südkoreanische, chinesische und japanische Anleger aufgrund der jüngsten Eskalationen  im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea auf der Suche nach alternativen Assets, die im Krisenfall einer Entwertung der lokalen Währungen abfedern können. Rund 65 Prozent der Investments des vergangenen Wochenendes kamen aus dem asiatischen Raum.

Die Interpretation der Kryptowährungen als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten befeuert wiederum die Diskussionen, dass Notenbanken in Zukunft ihre Strategien bezüglich der Kryptowährungen ändern und Bitcoins als digitalen Gold-Ersatz zukaufen könnten. Mittelfristig geht die Goldman Sachs-Analystin Sheba Jafari allerdings davon aus, dass nach fünf starken Bewegungen nach oben bald eine radikale Korrektur anstehen müsste und der Bitcoin-Preis um rund ein Drittel nachgeben könnte.

Ethereum

Mit jedem neuen Mitglied des Industriekonsortiums „Enterprise Ethereum Alliance“ (EEA) wächst die Euphorie der Anleger. Zuletzt stiegen Cisco und Mastercard in die Vereinigung ein, die auf Basis der Ethereum-Chain an Lösungen bastelt. Microsoft stellte zuletzt das Coco Framework vor, das Unternehmen hoch skalierbare, vertrauliche, aber (im Gegensatz zur gängigen anonymen Handhabe) identifizierbare Blockchain-Protokolle zwischen den einzelnen Knotenpunkten erlaubt. Unternehmen in Handel, Logistik und Finanz testen bereits die Anwendbarkeit.

Auch vom Ethereum-Gründer Vitalik Buterin gibt es Neues. Seine Initiative Plasma.io, die er gemeinsam mit Lightning Network-CEO Joseph Punn vorstellte, will das alte Ethereum-Problem der Skalierbarkeit lösen. Immer wieder mussten ICOs abgebrochen werden, weil die Chain die Anfragen nicht durchstellen konnte und sich Transaktions-Zeiten Richtung Unendlichkeit dehnten oder gar komplett im Äther verschwanden. Zuletzt war das beim Filecoin-ICO zu beobachten. (Trending Topics berichtete). Das Plasma-Framework soll es möglich machen, „Milliarden Smart Contracts pro Sekunde“ zu verarbeiten.

 

NEO – Chinas Antwort auf Ethereum

Vor Monaten brandeten auf Reddit Gerüchte hoch, dass China an einem eigenen Open-Source-Blockchain-Projekt bastelt. Lange dümpelten die AntShares von Gründer Da Hong Fei im 1 Dollar-Bereich vor sich hin, bis der Preis kurz nach dem Re-Branding auf NEO innerhalb von nur einer Woche um 400 Prozent kletterte. Aktuell steht der Preis bei rund 50 Dollar.

Basierend auf traditionellen Programmiersprachen wie .NET, Java oder Python (Ethereum hat mit Solidity seine eigene) und damit leichter zugänglich für Entwickler, aber mit den selben Funktionen wie Ethereum, könnte NEO mittelfristig der schärfste Konkurrent von Buterins‘ Erfindung werden.

Die Kapitalisierung überstieg zuletzt die 1-Milliarde-Dollar-Grenze. Die Gründe für den Aufstieg liegen auch in den Partnerschaften: Wieder hat Microsoft seine Finger im Spiel. Aber auch die Unterstützung durch die Alibaba Group (nach eigenen Angaben die größte IT-Firmengruppe Chinas)  und der chinesischen Regierung machen den Alt-Coin zusätzlich attraktiv für Anleger.

Der NEO-Coin wird derzeit nur auf sieben Börsen gehandelt. Wenn NEO den Preis halten kann, nachdem die großen Börsen den Handel damit eröffnen und westliche Investoren NEO für sich entdecken, könnte sich der AltCoin etablieren.

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