Bitcoin fällt unter 34.000 Euro: Ukraine-Krieg treibt Investor:innen weiter aus Risiko-Assets
Neue Gefechte in der Ostukraine; Meldungen über getötete Zivilist:innen; verlängerte „Truppenübungen“ in Belarus; Besorgnis wegen neuen Flüchtlingswellen; und UK-Premier Boris Johnson spricht bereits davon, dass Russland den „größten Krieg in Europa seit 1945“ vom Zaun brechen will. Nein, die kurzfristige Entspannung nach angeblichen (und nicht bestätigten) Truppenabzügen von der russischen Grenze ist komplett vorbei. Mit dem heutigen Ende der Olympischen Spiele in Peking und bisher gescheiterten diplomatischen Verhandlungen scheint ein größerer militärischer Konflikt unvermeidbar.
Die weltweite Besorgnis um einen Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine treibt die Krypto- und Aktienmärkte vor sich her. werfen wir zuerst einen Blick auf Bitcoin; Ethereum und Co. BTC liegt nun 14 Prozent unter dem Wert von vor fünf Tagen und im Preis bei nur mehr 33.700 Euro. Das ist ein deutlicher Abstieg innerhalb kurzer Zeit. ETH trifft es noch deutlicher, der Token wird bei „nur“ mehr 2.300 Euro gehandelt. Auch der restliche Krypto-Markt liegt deutlich im Minus. Innerhalb von fünf Tagen sind etwa 230 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung weggeschmolzen.
Weniger deutlich als Cryptos, aber doch sehr spürbar, befinden sich auch die Aktienmärkte im Minus. Dow Jones, Nasdaq100 und S&P500 haben in den vergangenen 5 Tagen zwischen 2,4 und 3,4 Prozent nachgegeben und spiegeln die sehr angespannte Lage im internationalen Aktienhandel deutlich wieder. UK-Premier Boris Johnson machte bereits deutlich: Wenn Russland angreift, könnten wirtschaftliche Sanktionen künftig verhindern, dass russische Firmen künftig in US-Dollar oder britischen Pfund handeln können. Hier die Preisentwicklungen deer wichtigsten kryptowährungen und Aktien-Indizes im Vergleich:
- Bitcoin = Blau
- Ethereum = Violett
- Dow Jones = Gelb
- Nasdaq 100 = Orange
- S&P500 = Türkis
Russland und Ukraine setzen auf Krypto-Steuer
Die Angst vor einem verschärften Krieg – zur Erinnerung: In der Ostukraine herrscht seit vielen Jahren Kriegszustand – unter offizieller Einmischung von Russland verschärft die Unsicherheiten von Anleger:innen, die bereits auf die anstehende Zinswende in den USA reagiert haben. Erhöhte Leitzinsen der Fed, die ab März erwartet werden, haben Risiko-Assets wie eben Tech-Aktien und Krypto-Assets auf Talfahrt geschickt, während jene Assets, die als besonders krisensicher gelten (v.a. Gold) stetig im Preis zulegt.
Kryptowährungen spielen im Konflikt sowohl auf Seiten Russlands als auch der Ukraine übrigens eine nicht unwichtige Rolle. Beide Länder haben durch neue Gesetzesvorhaben gezeigt, dass sie aus einer neuen Besteuerung für Bitcoin und co. sowie strenge Regulierung mehr Steuereinnahmen erhoffen. Russland verspricht sich aus der Besteuerung von Krypto-Assets rund 13 Milliarden Dollar – also sehr viel zusätzliche Staatseinnahmen, die das Militär finanzieren können.
In der Ukraine gibt es die Hoffnung, zu einem attraktiveren Standort für Krypto-Unternehmen zu werden, indem es klare Regeln für Krypto-Assets geben soll. Angesichts der aktuellen Lage ist aber zweifelhaft, ob sich nur irgendeine Firma überlegt, sich jetzt in dem osteuropäischen Land anzusiedeln. Zahlreiche Fluglinien, darunter KLM, Lufthansa und Austrian Airlines, haben die Flüge Richtung Kiev bereits eingestellt.
Die aktuelle Stimmung in der Krypto-Welt lässt sich auch am“Fear & Greed Index“ ablesen. Dieser wird von deutschen Entwicklern zur Verfügung gestellt. Auf Basis von Daten zu Marktvolatilität, Handelsvolumen, Social Media Sentiment und Google Trends wird ein Stimmungsbild der Krypto-Märkte entworfen.