Bitcoin ist umweltschädlicher als Dogecoin und Co
In der vergangenen Woche hat Tesla-Chef Elon Musk Bitcoin den Rücken gekehrt. Der Autobauer akzeptiere laut einem Tweet des Technoking die digitalen Coins nicht mehr als Zahlungsmittel. Grund dafür seien die hohen Treibhausgas-Emissionen, die durch den Energieaufwand beim Mining entstehen (Trending Topics berichtete). Tatsächlich ist Bitcoin möglicherweise im Vergleich zu anderen Kryptowährungen wie Musks geliebtem Dogecoin deutlich umweltschädlicher. Laut der Website Coin Carbon Cap sind Bitcoins pro Transaktion momentan selbst im Idealfall die am wenigsten energieeffizienteste digitale Währung.
„Tatsächlicher Aufwand ist höher“
Pro Bitcoin-Transaktion entstehen laut der Analyse im Idealfall 113,9 Kilogramm an CO2-Emissionen. Damit ist die Währung in der Energieeffizienz-Liste auf dem letzten Platz. Die Nummer eins Bitcoin SV, hier liegen die Emissionen nur bei 0,5 Kilogramm pro Transaktion. Auf dem zweiten Platz befindet sich Ethereum mit fünf Kilogramm. Dagegen weit abgeschlagen auf dem elften Platz liegt die Dogecoin mit gewaltigen Emissionen von 79,4 Kilogramm. Bis Bitcoin-Miner mit ihren Aktivitäten eine Megawattstunde umgesetzt haben, müssen sie durchschnittlich nur 2,2 Transaktionen durchführen. Auch damit liegt die Währung auf dem letzten Platz. Bei Bitcoin SV sind es dagegen etwa 407 Transaktionen.
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Coin Carbon Cap misst die Energieeffizienz, indem sie die Hashrate der einzelnen Währungen in den letzten 24 Stunden durch die Effizienz der jeweils umweltfreundlichsten verfügbaren Mining-Hardware dividiert. „Der tatsächliche Energieaufwand ist vermutlich signifikant höher. Denn nur eine Minderheit der Miner verwendet die energieeffizienteste Hardware. Aber zum Vergleich haben wir uns das bestmögliche Szenario für jede Kryptowährung angeschaut“, heißt es von Coin Carbon Cap.
Bitcoin-Miner nutzen teils Kohle
Auch wenn Bitcoin SV also auf dem ersten Platz liegt, ist das hauptsächlich der umweltfreundlichen Technologie geschuldet, die einige Miner verwenden. Ein großes Argument von Elon Musk gegen Bitcoin war, dass Mining teilweise durch fossile Brennstoffe wie Kohle angetrieben wird. Tatsächlich ist laut Coin Carbon Cap der Transaktions-Verkehr bei der Währung wesentlich höher als bei den meisten anderen Kryptowährungen. Um den gewaltigen Energieverbrauch beim Mining nachhaltig stemmen zu können, ist die entsprechende Technologie nötig. Diese kommt allerdings unter anderem auch bei Bitcoin zum Einsatz. Ein Beispiel ist der auf die Währung spezialisierte britische Miner Argo Blockchain, dessen Datenzentren verstärkt auf Wasserkraft setzen.
Richtigstellung: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir Bitcoin fälschlicherweise als energieeffizienter als Dogecoin und Co dargestellt. In dieser Version ist das berichtigt.