Bitcoin: Kriegsangst und Zinswende drücken Cryptos und Aktien
Die Russen sagen, sie hätten Truppen von der ukrainischen Grenze abgezogen; US-Präsident Joe Biden sagt, er rechne mit einem russischen Angriff in den nächsten Tagen; die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) berichtet von Gefechten in Luhansk; und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, das sei eine „große Provokation“.
Unterm Strich: Die Lage im russischen-ukrainischen Grenzgebiet ist mehr als unklar, und die leisen Anzeichen einer Entspannung diese Woche hinweggespült. Das drückt sich auch an den Märkten für Aktien und Krypto-Assets aus. So ist Bitcoin in der Nacht auf Freitag um etwa 7 bis 8 Prozent eingebrochen und unter die Marke von 36.000 Euro gefallen. Ähnliches ist mit den meisten anderen Krypto-Assets passiert, sie haben zwischen 5 und zehn Prozent im Vergleich zum Vortag verloren.
Risiko-Assets im Sinkflug
Ähnliches zeigt sich an den regulären Aktienmärkten. Die gedrückte Stimmung schlägt sich auch zu den risikoreicheren Tech-Werten durch. Hier die Charts im 5-Tage-Verlauf. der zeigt, dass die kurze Erholungsphase wieder vorbei ist.
- Bitcoin = Blau
- Ethereum = Violett
- Dow Jones = Gelb
- Nasdaq 100 = Orange
- S&P500 = Türkis
Zu der mehr als angespannten Lage in der Ukraine und der nicht abgewendeten neuerlichen Kriegsgefahr kommt die Sache mit der Inflation bzw. deren Gegenmaßnahmen. Am Donnerstag haben Vertreter der US-Notenbank Fed angesichts der massiven Inflation von 7,5 Prozent im Jänner verlautbart, dass die bei Investor:innen gefürchtete Zinswende schneller kommen könnte als viele denken.
Auch wenn Bitcoin, Ethereum und Co viel stärker ausschlagen als Aktien, zeigt sich doch, dass sich die beiden (früher voneinander getrennten) Welten mittlerweile meist aneinander gekoppelt sind. So reagieren sie dann im Gleichschritt auf die Großwetterlage – derzeit vor allem eben auf Ukrainekrise und Geldpolitik der USA.
Der Fear & Greed Index
Die sehr gedrückte Stimmung an den Märkten lässt sich aber nicht nur an den Kursen ablesen, sondern etwa auch am Crypto Fear & Greed Index. Der steht deutlich auf „Angst“. Deutsche Entwickler analysieren dazu regelmäßig Volatilität, Marktvolumen, Social-Media-Sentiment und Google Trends-Daten, um daraus die Marktstimmung abzulesen.