EU will Nachhaltigkeitsstandards für Bitcoin-Mining entwickeln
Auch wenn es mit der MiCA (Markets in Crypto Assets) eine neue Regulierung ab 2024 für Krypto-Assets geben wird, die Diskussion rund um Bitcoin und dessen hohem Energieverbrauch beim Mining ist noch nicht vorbei. Denn die EU hat eine neue Studie ausgeschrieben, die mit einem Budget von 800.000 Euro erheben soll, wie und ob Krypto-Mining die Nachhaltigkeitsziele der EU untergräbt. Aus den Ergebnissen sollen auch Gesetze abgeleitet werden.
„Es gibt Belege dafür, dass Krypto-Assets dem Klima und der Umwelt erheblichen Schaden zufügen und negative wirtschaftliche und soziale Externalitäten erzeugen können, je nachdem, welcher Konsensmechanismus zur Validierung von Transaktionen verwendet wird. Die steigende Nachfrage nach Krypto-Vermögenswerten und die Ausweitung des Krypto-Minings, auch innerhalb der EU, könnten die Bemühungen der EU zur Erreichung ihrer Klima- und Nachhaltigkeitsziele im Einklang mit dem Pariser Abkommen untergraben“, heißt es in der Ausschreibung zur Studie. Diese hat zum Ziel, eine Methodik und Nachhaltigkeitsstandards zur Milderung der Umweltauswirkungen von Krypto-Assets zu entwickeln.
Die EU soll bis 2050 klimaneutral, und dazu werden eine ganze Reihe von neuen Regeln eingeführt, etwa die Taxonomie zur Finanzierung des Green Deals, ein Lieferkettengesetz und so weiter. Nun geht es darum, „die Fähigkeit der EU zu verbessern, die Auswirkungen des Krypto-Minings zu bewerten und abzumildern und spezifische Nachhaltigkeitsstandards zu entwickeln“, heißt es. Damit kommt wieder Bewegung in die Debatte rund um Krypto-Mining. Im Wesentlichen ist da der Konsensmechanismus „Proof of Work“ für BTC gemeint, da die meisten anderen Krypto-Assets (Ethereum, Solana, Polygon usw.) nach viel energiesparendem „Proof of Stake“ funktionieren.
Messung von Klimaauswirkungen
„Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahme soll eine Methodik zur Messung der Klima- und Umweltauswirkungen der von Krypto-Assets genutzten Konsensmechanismen entwickelt und die Durchführbarkeit der Festlegung ökologischer Nachhaltigkeitsstandards für Krypto-Assets im Hinblick auf die Verabschiedung künftiger Legislativmaßnahmen im Bereich der Finanzregulierung von Krypto-Assets bewertet werden“, heißt es in der Ausschreibung weiter. Bedeutet konkret: Es soll neue Gesetze geben, die regeln, welche Standards Bitcoin-Mining einhalten muss.
Studien zufolge verursacht Bitcoin-Mining etwa 0,1 Prozent der weltweiten Treibhausgase – unter anderem deswegen, weil Mining-Anlagen mit Hilfe von Strom, der wiederum durch den Einsatz von Gas, Öl oder Kohle erzeugt wird (Trending Topics berichtete). In den USA hat das Weiße Haus Mining-Unternehmen bereits aufgetragen, auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen – und gleichzeitig mit Strafen gedroht, sollte das nicht bald passieren.
Dass ein Öko-Rating für Kryptowährungen kommen soll, ist längst klar. Das EU-Parlament hat die Kommission bereits vor längerem aufgefordert, bis zum 1. Januar 2025 einen Legislativvorschlag vorzulegen, der „die Aufnahme von Kryptowährungen in die EU-Taxonomie (ein Klassifizierungssystem) für nachhaltige Aktivitäten vorsieht, die wesentlich zum Klimawandel beitragen“. Die ausgeschriebene Studie bzw. ihre Ergebnisse könnte nun als Grundlage dafür dienen.
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