Bitcoin: Starkes Wachstum mitten in der neuen Bankenkrise
Zu erst Silvergate, dann die Silicon Valley Bank (SVB), und schließlich auch noch die Signature Bank: Die Krypto-Industrie hat wie berichtet innerhalb von fünf Tagen drei ihrer wichtigsten Banken verloren. Die bis vor kurzem noch Coinbase, Circle, Bitstamp und Co. dazu gedient, ihre Einlagen zu verwalten und schnelle Payments zu Business-Kunden abzuwickeln. Doch Silvergate, SVB und Signature sind nicht mehr.
Ein weiterer herber Rückschlag für die Krypto-Industrie und die Kryptowährungen, mit denen sie handeln. Möchte man auf den ersten Blick meinen. Doch ganz im Gegenteil. Aktuell sieht man, dass vor allem Bitcoin, aber auch andere Krypto-Assets wie Ethereum massiv von der Bankenkrise profitieren. Während die Aktien von von US-Banken wie First Republic Bank, Charles Schwab oder Western Alliance aus den USA (stark) oder Credit Suisse, HSBC, Barclays, Deutsche Bank oder Unicredit am Montag (deutlich) fielen, konnten BTC, ETH und Co ordentlich zulegen.
Hier die Kursentwicklungen der letzten fünf Tage im Vergleich:
- BTC = Orange
- ETH = Blau
- S&P500 = Türkis
- First Republic Bank = Gelb
- Western Alliance = Violett
- Stoxx Europe 600 Banks Index = Pink
- Charles Schwab = Grün
- JPMorgan Chase = Türkis
Achtung, verallgemeinern sollte man nicht mit der Aussage „Banken abgestraft, Bitcoin gewinnt“. Denn tatsächlich ist es auch so, dass die Aktien der großen US-Banken wie JPMorgan Chase sind auch leicht im Plus, während in den USA eher die kleineren Regionalbanken abverkauft werden. Neben Bitcoin gibt es außerdem auch Tech-Aktien, die in der Lage gewinnen – der sehr Tech-lastige S&P500 spiegelt das deutlich wieder.
In den USa, aber auch in der Schweiz rund um die Credit Suisse, geht die Angst vor weiteren Crashs um. In der Nacht auf Montag hat die Federal Reserve mit einem neuen Schutzprogramm im Rahmen von 25 Milliarden Dollar (Bank Term Funding Program, BTFP) versucht, Stabilität zu erzeugen; so sollen Banken, die ansonsten Wertpapiere verkaufen müssten, schnelle Darlehen erhalten. Ziel ist, einen zweiten Bankrun wie er bei der SVB passiert ist, zu verhindern.
Signature, Silvergate, SVB: Krypto-Industrie verliert 3 wichtige Banken in 5 Tagen
US-Regierung sieht stabiles Bankensystem
Am Montag trat sogar US-Präsident Joe Biden vor die Öffentlichkeit, um die Botschaft „Das Finanzsystem der Nation ist sicher“ zu verbreiten und zu betonen, dass keine Steuergelder verwendet werden würden, um Banken in Schieflage zu retten. Die Botschaft ist aber nicht ganz angekommen – denn viele Aktien von Banken befinden sich im Sinkflug, während Bitcoin stark steigt.
Das erinnert natürlich an die Entstehungsgeschichte von Bitcoin im Jahr 2009. Im ersten Block der Bitcoin-Chain („Genesis Block“) ist immer noch die damalige Headline der The Times „Chancellor on brink of second bailout for banks“ eingeschrieben. BTC gilt als technische Antwort auf die Finanzkrise, die die Fehler des Bankensystems mit dramatischen Auswirkungen für Wirtschaft und Menschen aufzeigte. Auch die US-Regierung hat keine Lust auf eine Wiederholung der Finanzkrise. So lehnte US-Finanzministerin am Wochenende den Bailout der SVB ab – nicht die Bank, nur die Einlagen der Bankkund:innen (mehr als 35.000 kleine Firmen) wurden gerettet.
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