Der Krypto-Markt wächst wieder – und Bitcoin SV explodiert
Der Krypto-Markt bewegt sich wieder – und diesmal geht es rasant nach oben. Bitcoin (BTC), das vielen als digitales Gold gilt, hat in den letzten 24 Stunden einiges zugelegt und bewegt sich derzeit bei rund 8.600 Dollar – die 9.000-Dollar Marke scheint wieder in Reichweite. Noch interessanter ist aber, was sich derzeit unterhalb der „Leitwährung“ Bitcoin abspielt.
Denn so hat Bitcoin SV, das sich in einer Art Bruderkrieg von Bitcoin Cash und dem originalen Bitcoin abspaltete, in den letzten 24 Stunden unglaubliche 100 Prozent zugelegt. Wer gestern BSV kaufte, zahlte noch etwa 170 Dollar – jetzt liegt der Preis an Krypto-Exchanges bei etwa mehr als 330 Dollar fast doppelt so hoch. Vom aktuellen Bullenmarkt profitieren auch andere so genannte Altcoins. Auch Ethereum (ETH) legt derzeit stark zu und bewegt sich auf einen Preis zu, der zuletzt im November 2019 so hoch war (ca. 160 Dollar). Auch Litecoin (LTC), XRP, Bitcoin Cash (BCH), EOS oder TRON legen derzeit mit mehr als zehn Prozentpunkten zu.
Bitcoin SV wächst stark
Die große Frage derzeit: Was lässt Bitcoin SV derzeit so explodieren? Für viele Beobachter ist ein Pump die Antwort. BSV wird derzeit an vor allem asiatischen Exchanges stark zugekauft, und zwar mit dem nach wie vor viel diskutierten Stablecoin Tether (USDT). Auch Bitcoin wird derzeit (wie so oft) durch Tether befeuert, während Ethereum aktuell in erster Linie gegen Bitcoin gehandelt wird. Der Kursprung hat Bitcoin SV jedenfalls in die Top 10 der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung gedrückt und den Coin vor Litecoin oder EOS platziert. Es fehlt nicht viel, und BSV wird seinen ungeliebten Bruder Bitcoin Cash beim Market Cap überholen.
Bitcoin SV ist Ende 2018 nach einem Hard Fork der Blockchain von Bitcoin Cash entstanden und damit eine Abspaltung von BCH. „SV“ steht dabei für „Satoshi’s Vision“, und die Entwickler geben an, mit BSV die echte Vision des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto erfüllen zu wollen. Hinter Bitcoin SV steht aber nicht nur ein großes Versprechen, sondern auch ein gewisser Craig Wright, Besitzer des Blockchain-Unternehmens nChain und großer Unterstützer von BSV. Wright hat in der Vergangenheit schon behauptet, dass er hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto stecke und somit der originale Erfinder von Bitcoin sei – was Experten stets anzweifelten.
Ein Hard Fork und ein Rechtsstreit
Nun steht Wright ein Rechtststreit mit seinem ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Geschäftspartner David Kleiman bzw. dessen Familie ins Haus. Vor Kleinmans Tod 2013 sollen die beiden gemeinsam rund eine Million BTC geschürft haben, und die Hälfte davon fordert Kleinmans Familie nun ein. Neue Dokumente sollen bald Licht ins Dunkel des Falls bringen. Ob der aktuelle Pump von BSV an den Exchanges mit dem Streit zu tun hat, ist derweil Spekulation. Manche Beobachter gehen von einem klassischen Pump aus. Der Stablecoin Tether, mit dem Bitcoin SV derzeit gekauft wird, steht immer wieder in Verdacht, für solche Pumps gerne eingesetzt zu werden.
Ein anderer Grund, warum BSV derzeit so interessant sein könnte: Für Anfang Februar mit dem „Genesis Hard Fork“ ein Upgrade des Protokolls von Bitcoin SV geplant, dass dem Krypto-Coin und ihrer Blockchain mehr Features bringen soll – etwa günstigere Transaktionsgebühren oder die Möglichkeit, Smart Contracts auf der Blockchain abzubilden.