Bitcoin unter 39.000 €: US-Geldpolitik setzt Krypto und Tech-Aktien unter Druck
Es kommt nicht für alle überraschend, aber für manche schon. Die hart gestiegene Inflation (zuletzt 6,8% im November, höchster Wert seit 40 Jahren) in den USA zwingt die Notenbanker, nun frher als ursprünglich geplant reagieren zu müssen. Das wird bedeuten, dass das Zinsniveau, das derzeit auf historischem Tief ist und für billiges Geld sorgt, bald gehoben werden wird. Und diese Aussichten haben direkte Folgen auf die Kurse von Kryptowährungen als auch Tech-Aktien.
So haben die Dezember-Protokolle der US-Notenbank Federal Reserve, meistens Fed genannt, Erwartungen genährt, dass es bald steigende Zinsen geben wird und die Fed aus der bisher ultralockeren Geldpolitik aussteigen wird. Nun wird damit gerechnet, dass die Zinsen bereits im März erhöht werden könnten, zumindest werden die so genannten Minutes (das sind die offiziellen Statements des Federal Open Market Committee, kurz FOMC) gelesen.
Da Krypto-Assets als auch Tech-Aktien gerade seit der steigenden Inflation in Folge der Corona-Maßnahmen bei vielen Kleinanleger:innen wie Großinvestor.innen als Schutz vor der Geldentwertung gilt, leiden diese nun darunter. Den steigende Zinsraten in den USA gelten als Inflationsbremse und würden das Sparen von Fiatgeld wieder attraktiver machen – also wiederum dafür sorgen, dass weniger in BTC, ETH und Co. investiert wird.
6,8%: Inflation in den USA erreicht höchsten Wert seit 39 Jahren
Schlechte News wirken sich sogleich aus
Die von Breaking News stark getriebenen Krypto- und Aktienmärkte reagierten nach der Veröffentlichung der Minutes (hier zum Nachlesen) sogleich. Bitcoin, Ethereum und die meisten anderen Krypto-Assets drehten hart nach Süden ab. BTC ist erstmals seit Oktober 2021 wieder unter die Marke von 40.000 Euro gefallen und wird in der Nacht auf Donnerstag nun bei nur mehr 38.500 Euro gehandelt. Auch ETH verliert stark und fällt Richtung 3.000 Euro.
Gleiches gilt für viele andere Krypto-Assets, die dem allgemeinen Markt-Trend nicht widerstehen können. Ganz dramatisch ist die Angelegenheit nicht, Einbrüche im zweistelligen Prozentbereich sind zumindest bis wenige Stunden nach Mitternacht ausgeblieben. Abzuwarten bleibt, wie nach US-Börsenschluss die asiatischen Märkte und schließlich die europäischen Märkte am Morgen auf die Nachrichten aus den USA reagieren werden.
Auch wer auch Tech-Aktien setzt, erlebt einen durchwachsenen Morgen. So sackte der Technologie-lastige NASDAQ nach dem Bekanntwerden der geplanten US-Geldpolitik am Mittwoch Abend um 3 Prozent ab. Generell reagierten die Aktienmärkte eher negativ. Der S&P500 gab um 2 Prozent nach. Ob es bei dem Schluckauf bleiben wird oder sich die Stimmung weiter eintrübt, bleibt abzuwarten.
Sinnbild der Inflation: 1-Dollar-Shop erhöht Preise auf 1,25 Dollar