Gastbeitrag

Bitcoin zeigt starke Fundamentaldaten

Bitcoin. © Jonathan Borba on Unsplash
Bitcoin. © Jonathan Borba on Unsplash
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla sind Research Associates bei 21Shares, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag beschäftigen sie sich mit der positiven Kursentwicklung von Bitcoin im Zuge der Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs. 

Die aktuelle Kursentwicklung von Bitcoin ist nach Ansicht von 21Shares auch auf das Verhalten von Investor:innen zurückzuführen, die bestrebt waren, nach der Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA ihre Gewinne mitzunehmen. Zuletzt war dies in diesem Ausmaß Ende 2021 der Fall, als sich Bitcoin auf seinem historischen Höchststand von rund 65.000 Dollar befand. Dennoch erweisen sich Fundamentaldaten von Bitcoin aktuell unverwüstlich, wie später im Text erläutert werden wird.

Deutliche Kurssteigerung seit ETF-Spekulationen

Der Bitcoin ist seit seinem Tiefstand im November 2022 um fast 150 Prozent und seit Beginn der ETF-gestützten Spekulationen im Oktober 2023 um etwa 90 Prozent gestiegen. Und obwohl kurzfristige Inhaber:innen ihre Bestände nach den Genehmigungen der ETFs am 10. Januar veräußert haben, stabilisiert sich der Verkaufsdruck nun allmählich, wie die Transfers an den Börsen beweisen (siehe Abbildung 1).

Eine mögliche Belastung ergibt sich jedoch aus den Abflüssen des Bitcoin Trust von Grayscale (GBTC). Es wird erwartet, dass insbesondere Anleger:innen, die im vergangenen Jahr Anteile am GBTC kauften und den auf rund drei Milliarden US-Dollar geschätzten abgezinsten Wert des Fonds anhoben, ihre Positionen auflösen werden. Darüber hinaus wurden auch die Nachlassbestände der desolaten Kryptobörse FTX, die in der Höhe von rund einer Milliarde Dollar in GBTC gehalten wurden, veräußert. Auch dies trägt zu den aktuell zu beobachtenden Abflüssen bei.

Abbildung 1: Bitcoin – Kurzfristige Inhaber übertragen Aktivität an Börsen

Abb 1 png.png

Quelle: Glassnode

Bitcoin profitiert von bevorstehendem Halving

Mit dem Erreichen des historischen Meilensteins der Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA ist es notwendig, die Fundamentaldaten von Bitcoin zu untersuchen, um den allgemeinen Zustand des Netzwerks zu beurteilen. Es gibt mehrere Kennzahlen, die hierzu dienlich sein können. So die Kennzahl der neuen Adressen im Bitcoin-Netzwerk, die auf steigende Aktivität hinweist. Aktuell ist ein starker Anstieg seit dem 11. Januar zu beobachten, was die Erwartung des bevorstehenden Halvings im April 2024 durch Investor:innen verdeutlicht. Mit dem Halving wird sich die Belohnung für das Bitcoin-Mining automatisch halbieren.

Zugleich nimmt aktuell eine Entwicklung ihren Lauf, die man mit dem Eintreten von Bitcoin in eine neue Phase beschreiben könnte – die Phase der Etablierung verschiedener Skalierungslösungen, mit denen die Grenzen des Netzwerks verschoben und überwunden werden sollen.

Nakamoto-Upgrade bringt neues Smart-Contract-Derivat

Diese Entwicklung macht Bitcoin unter den Smart-Contract-Plattformen wettbewerbsfähiger und steigert zudem seine Anziehungskraft für die Nutzer:innen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das bevorstehende Nakamoto-Upgrade der mit Bitcoin verbundenen Blockchain Stacks, das um den Zeitpunkt des Halvings herum geplant ist. Mit diesem Upgrade wird sBTC eingeführt, ein Derivat von Bitcoin mit Smart-Contract-Funktionalität, das die Interaktion über sein bereits jetzt unvergleichliches DeFi-Ökosystem hinaus ermöglichen wird. Zusätzlich zielt das Upgrade darauf ab, die Abwicklungszeit des Netzwerks von 10 Minuten auf fünf Sekunden zu verkürzen und so die Nutzererfahrung auf der Bitcoin-Blockchain zu optimieren.

Zuletzt ergibt sich anhand der Hash-Rate (die Messgröße der globalen Rechenleistung von Proof-of-Stake Blockchains wie Bitcoin) von Bitcoin ein klareres Bild. Diese behält ihren Aufwärtstrend bei, was auf eine anhaltende Widerstandsfähigkeit hindeutet. Zudem steigt die Anzahl von sogenannten „Walen“ (Abbildung 2). Das sind Investoren, die eine große Menge (in diesem Fall mehr als 1.000 BTC) halten. Es ist also offensichtlich, dass langfristige Besitzer und unerschütterliche Bitcoin-Anhänger von den jüngsten Entwicklungen unbeeindruckt bleiben.

Abbildung 2: Bitcoin – Kurzfristige Inhaber übertragen Aktivität an Börsen

Abb 2.png

Quelle: Glassnode

„Dencun“ ­– das neue Upgrade für Ethereum hat die erste Hürde genommen

Dencun, das bevorstehende Netzwerk-Upgrade der Ethereum-Blockchain, soll die Gasgebühren (Gebühren für Transaktionen) für Ethereum-Skalierungslösungen um fast 90 Prozent senken. Das wird durch die Einführung von Datenblöcken (data blobs) erreicht, einem neuartigen Datencontainer, der effizient große Datenmengen zu geringeren Verifikationskosten transportiert. Diese Innovation dürfte die Abwicklungskosten für Rollup-Netzwerke wie Arbitrum und Optimism erheblich senken. Trotz einer kleinen Panne im ersten Upgrade-Versuch, bei der Prysm, die Validator-Client-Software des Ethereum-Protokolls, aufgrund eines Fehlers die Daten nicht korrekt synchronisieren konnte, hat das vielseitige Client-Ökosystem die Widerstandsfähigkeit des Netzwerks aufrechterhalten, wobei Prysm für weniger als 40 Prozent aller Ethereum-Knoten verantwortlich ist.

Mit dem erfolgreichen Abschluss des aktuellen Upgrades ist nun der Weg für zwei weitere Testläufe am 30. Januar und 7. Februar geebnet, die Ende März zur voraussichtlichen Bereitstellung des Mainnets führen werden. Der Erfolg des Upgrades ist von entscheidender Bedeutung, da es die Begeisterung für Ethereum und dessen umfangreiches Ökosystem an Skalierungslösungen maßgeblich beeinflusst hat. Dies zeigt sich auch daran, dass die täglichen Transaktionen des Netzwerks ein Mehrjahreshoch erreicht haben (siehe Abbildung 3). Die Spekulationen in Zusammenhang mit der Genehmigung eines Ethereum-Spot-ETF in den USA und eine damit verbundene mögliche Aufwertung von ETH, dürfte der nach Marktkapitalisierung zweitgrößten Kryptowährung eine neue Dynamik verleihen und ihre Marktposition festigen.

Abbildung 3: Tägliche Transaktionen auf Ethereum

Abb 3.png

Quelle: The Block

 

Polygon treibt die Tokenisierung voran 

Das im vergangenen Jahr eingeführte „Chain Developers Kit“ des Polygon-Netzwerks hat Protokolle angezogen, die das wachsende institutionelle Interesse an der Tokenisierung von Assets befriedigen sollen. Libre ist eines dieser Protokolle und ging am 10. Januar mit Hamilton Lane und Brevan Howard als den ersten Kunden an den Markt. Es soll noch in diesem Quartal in Betrieb genommen werden. Ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Institutionen bietet Libre die konforme Ausgabe und ein automatisiertes Lebenszyklusmanagement von alternativen Anlagen.

Darüber hinaus ist Polygon Labs der „Tokenized Asset Coalition“ beigetreten, deren Ziel es ist, eine Billion Dollar an Vermögenswerten auf die Blockchain zu bringen. Diese Initiativen, die sich auf die Beschleunigung der Einführung von Tokenized Assets konzentrieren, zeigen die aktive Rolle, die Polygon auf dem Tokenized-Markt spielen möchte, von dem 21Shares erwartet, dass er bis 2030 auf 10 Billionen US-Dollar anwächst.

Verify soll Medieninhalte verifizieren und Fake News erkennen

Abgesehen von den finanziellen Anwendungsfällen, von denen fälschlicherweise angenommen wird, dass sie ausschließlich von Kryptowährungen erfüllt werden, hat Polygon zudem die Blockchain-basierte Plattform „Verify“ in Partnerschaft mit dem US-Amerikanischen Medienkonzern Fox Corporation angekündigt. Verfiy dient der Verifizierung von Inhalten, die es Medienunternehmen ermöglichen soll, ihren Content zu registrieren und Plattformen für künstliche Intelligenz (KI) das Nutzungsrecht zu erteilen, damit Endnutzer die Herkunft eines Inhalts leicht überprüfen können.

Dieser Anwendungsfall der Blockchain-Technologie ist angesichts des raschen Anstiegs der KI in verschiedenen Bereichen von größter Bedeutung. KI-generierte Inhalte können in arglistiger Absicht verwendet werden, um beispielsweise ein Gerücht als wahr erscheinen zu lassen. Fake News können im Zeitalter der KI-Schaden verursachen. Verify ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Polygon versucht, die Barriere zu durchbrechen und den Wertbeitrag von Blockchain über das Finanzwesen hinaus zu zeigen.

Rechtliche Hinweise:

Das in diesem Beitrag enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. 21.co und die verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist weder als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen.

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Deep Dives

#glaubandich CHALLENGE Hochformat.

#glaubandich CHALLENGE 2025

Österreichs größter Startup-Wettbewerb - 13 Top-Investoren mit an Bord
© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen