BitMEX: Deutscher Börsenprofi soll gebeutelte Crypto-Exchange retten
Crypto-Afficionados ist BitMEX als eine der mittelgroßen Exchanges bekannt, die seit 2017 ordentlich boomten – und dann 2020 in gefährliches Fahrwasser kam. Denn den vier Gründern Arthur Hayes, Ben Delo, Samuel Reed und Gregory Dwyerdes Unternehmens hinter der Krypto-Börse wird von den USA vorgeworfen, Geldwäsche nicht genügend bekämpft und illegale Derivat-Produkte an US-Kunden angeboten zu haben. Zuletzt berichteten Branchenmedien, dass BitMEX die Kunden davonlaufen.
Nun soll des ein Deutscher richten. Alexander Höptner, zuletzt Vorstandsvorsitzender der Börse Stuttgart, ist der neue Chef von BitMEX. Denn die 100x Group, die Holdinggruppe der HDR Global Trading Limited, Eigentümerin und Betreiberin der Plattform BitMEX, hat Alexander Höptner zum neuen Chief Executive Officer ernannt. „Die Zukunft dieser Branche liegt immer mehr in der Hand derjenigen, die ein reguliertes Handelsumfeld bieten, das sowohl für institutionelle als auch für Privatanleger innovativ, liquide und fair ist“, so Höptner in einem offiziellen Statement.
Transformationsprozess
Der erfahrene deutsche Börsenprofi wird die Geschäfte von BitMEX nun von Singapur aus leiten – ein populärer Standort für Krypto-Firmen. Die 100x Group will ihm die „notwendigen finanziellen Ressourcen für langfristige Investitionen“ zur Verfügung stellen und sieht sich in einem „Transformationsprozess“. Glasklar ist: Wer den Behörden in die Quere kommt, wird in dem Markt nicht mehr lange überleben.
Für den „Bitcoin Mercantile Exchange“, wie BitMEX in voller Länge heißt, sind es herausfordernde Zeiten. Höptners Aufgabe ist es nun vor allem, die Aufsichtsbehörden zu beruhigen. Und: Als kleinerer Player wird sich BitMEX auch gegen die großen asiatischen Player Binance und Huobi beweisen müssen. Höptner gilt als digitaler Vorreiter. So hat er die Stuttgarter Börse zum ersten traditionellen Börsenbetreiber der Europäischen Union gemacht, die reguliert den Krypto-Handel ermöglichte.