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Bitmovin: Kärntner Videostreaming-Startup holt sich in Megarunde 30 Millionen Dollar von Investoren

Die beiden Bitmovin-Mitgründer Christopher Mueller und Stefan Lederer. © Bitmovin
Die beiden Bitmovin-Mitgründer Christopher Mueller und Stefan Lederer. © Bitmovin
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Es ist eine der größten Finanzierungsrunden, die ein in Österreich gegründetes Startup jemals abgeschlossen hat. 2013 von Stefan Lederer, Christopher Müller und Christian Timmerer in Kärnten gegründet, hat sich Bitmovin über die Jahre zu einem weltweit anerkannten Player am Videostreaming-Markt gemausert. In der Series B hat sich die Firma mir Büros in San Francisco (HQ), den Niederlanden, Österreich (Klagenfurt und Wien), Hong Kong, Sao Paulo, New York, Seattle und Chicago jetzt satte 30 Millionen Dollar (24,4 Mio. Euro) von Investoren geholt.

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Hauptinvestor der Finanzierungsrunde ist Highland Europe (u.a. auch WeTransfer, Wooga, Outfittery), mitgezogen sind außerdem die bestehenden Investoren Atomico, Constantia New Business, Dawn Capital und YCombinator. „Da sich die Umstellung auf Streaming einem Wendepunkt nähert und zum dominierenden Format für den Konsum von Sport, Nachrichten, Filmen und Theater wird, adressiert Bitmovin ein beispielloses Marktpotential“, sagt Fergal Mullen, Partner beim Lead-Investor Highland Europe. “ Video ist heute für alle Social-Media-Plattformen sowie für viele weitere Internet-Unternehmen und zunehmend auch für klassische Unternehmen und Bildungseinrichtungen von signifikanter Bedeutung.“

„Börsengang ist unser Hauptziel“

Auch wenn die österreichische GmbH von Bitmovin bereits eine 100-Prozent-Tochter der bitmovin Inc mit Sitz im US-Bundesstaat Delaware ist – die Firma versteht sich selbst immer noch als österreichisches Startup. „Viele Leute denken, dass wir gar kein Startup mehr sind, aber in Wirklichkeit sind wir noch am Anfang der Reise“, sagt CEO und Mitgründer Stefan Lederer im Gespräch mit Trending Topics. „Die meisten der 65 Mitarbeiter und die DNA der Firma sind nach wie vor in Österreich.“ Lederer ist derzeit in Las Vegas auf einer Fachmesse unterwegs. Weiterhin gilt es, das Produkt neuen Kunden schmackhaft zu machen.

„Die Bewertung ist schon ziemlich cool, aber wir haben uns dazu entschieden, sie nicht öffentlich zu machen“, so Lederer weiter. Ein Verkauf an eine andere Firma kommt für sein Team nicht in Frage. „Der Börsengang ist unser Hauptziel, den Exit suchen wir nicht“, sagt der Bitmovin-CEO.“Es ist unser Traum, einmal die Börsenglocke in New York zu läuten.“ Die neue Finanzierungsrunde sei in den letzten Monaten zustande gekommen, nachdem man Gespräche mit vielen VCs in den USA und Europa geführt hat. Der frühe Risikokapitalgeber Speedinvest aus Wien, der nach wie vor an Bord ist, brachte Lederer in Kontakt mit dem neuen Lead-Investor Highland.

Erfolgsfaktor Y Combinator

„Highland war mit Abstand die besten Partner für die Runde“, sagt Lederer, da der VC nicht nur mit Geld, sondern auch im operativen Geschäft – etwa bei Sales, Hiring, Finanzen – unterstütze. Das frische Kapital soll jetzt vor allem in den weiteren Ausbau des Teams gesteckt werden, bis Jahresende soll die Mitarbeiteranzahl auf 110 wachsen. 2017 ist der Umsatz von Bitmovin im Vergleich zu 2016 um das 3,5-fache gewachsen. „Wenn man soviel neue Kunden dazubekommt, muss man schauen, den Customer Support auf dem besten Level zu halten“, sagt Lederer, und das verlange nach guten Support-Leuten genauso wie nach neuen Entwicklern.

Die beiden Bitmovin-Mitgründer Christopher Mueller und Stefan Lederer. © Bitmovin
Die beiden Bitmovin-Mitgründer Christopher Mueller und Stefan Lederer. © Bitmovin

Ein Erfolgsfaktor für Bitmovin wird auch Y Combinator bleiben. Der berühmte Startup-Accelerator, in den Bitmovin 2016 als eines von wenigen österreichischen Startups aufgenommen wurde, hat Lederers Firma in das neue Programm Growth-Stage-Programm aufgenommen – ein designiertes Programm für Gründer, die die Series A bereits hinter sich gebracht haben. Einer der Effekte: Die Bitmovin-Gründer konnten sich Tipps bei einem Abendessen direkt von den Gründern von Box und Stripe holen.

Twitter und Red Bull streamen mit Bitmovin

Bitmovin ist mit seiner Streaming-Software international erfolgreich. Zu den Kunden zählen die New York Times, Twitter bzw. dessen Livevideo-App Periscope, Sling, das Red Bull Media House und ProSieben, die bei Online-Videos dank der Bitmovin-Lösung eine bessere Qualität und höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erzielen. Zu den Produkten zählen ein HTML5-Videoplayer, der auch Virtual-Reality-Inhalte und 360-Grad-Videos abspielen kann. Kunden von Bitmovin zahlen für die Nutzung des schnellen Videoplayers je nach Zahl der Views. Damit erwirtschaftet das Startup mittlerweile einen Umsatz im höheren einstelligen Millionenbereich. Bitmovin hat derzeit 65 Mitarbeiter.

Außerdem ist Bitmovin Mitglied der Alliance for Open Media, die sich zum Ziel gesetzt hat, neue Formate, Codecs und Technologien in den Bereichen Video, Audio, Bild und Streaming zu entwickeln und als Standards im Internet zu etablieren. „Man bracht effizientere Technologien und Streaming-Verfahren, um Videos künftig noch zum End-User zu bringen“, sagt Lederer. Mit Bitmovin-Technologie soll es möglich sein, die benötigte Bandbreite von Videostreams bei gleicher Qualität um bis zu 70 Prozent zu reduzieren. Und: Sie soll etwa aufstrebenden Konkurrenten von Netflix (z.B. iFlix aus Südostasien) die Chance geben, schnell und einfach gute Videostreaming-Angebote hochzuziehen.

Bereits 44 Millionen Dollar Risikokapital

Die Kärntner haben 2015 am renommierten Y Combinator-Programm in den USA teilgenommen und ihren Firmensitz nach San Francisco verlegt. 2016 sammelte Bitmovin in einer Investmentrunde 10,3 Millionen Dollar ein. Insgesamt haben Investoren jetzt 44 Millionen Dollar in das Startup gesteckt. An Bord sind unter anderem Atomico, Y Combinator und Speedinvest.

Bitmovin wurde 2013 von Lederer, Timmerer undMüller ins Leben gerufen, die damals an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt studierten. Während dem Studium wirkten sie an der Standardisierung von MPEG-DASH, einem Standard für Video-Streaming mit. MPEG-DASH wird etwa von Netflix und YouTube genutzt, die wiederum für etwa 50 Prozent des Datentransfervolumens in den USA verantwortlich sind.

Eine der größten Finanzierungsrunden

Spätestens mit der neuen Finanzierungsrunde, aber auch schon bei der Series A oder der Y-Combinator-Teilnahme im Jahr 2016, hat sich Bitmovin als eine der relevantesten Tech-Firmen aus Österreich bewiesen. Das waren die größten Investmentrunden in österreichische Startups und (Bio-)Tech-Unternehmen der vergangenen 3 Jahre:

Unternehmen Betrag Investoren Jahr
Tricentis (Software) 154 Mio. Euro Insight Venture Partners 2017
Hookipa (BioTech) 50 Mio. Euro HBM Partners, Hillhouse Capital, Sirona Capital, Gilead 2017
Miracor (BioTech) 25 Mio. Euro Ming Capital, SFPI, SRIW, Meusinvest, Earlybird Venture Capital, Delta Partners, SHS, Biomed Invest, Peppermint Venture Partners 2017
Bitmovin (Video) 24,4 Mio. Euro Highland Europe, Atomico, Constantia New Business, Dawn Capital, YCombinator 2018
Usound (Hardware) 12 Mio. Euro eQventure, Hermann Hauser 2017
Themis Bioscience 10 Mio. Euro GHIF, aws Gründerfonds, Wellington Partners, Omnes Capital, Ventech 2017
Bitmovin (Video) 9,2 Mio. Euro Atomico, Chris Kaiser, Edward Cozel, David Helgason, Dawn Capital, Speedinvest, Constantia New Business 2016
Tourradar (Travel) 9 Mio. Euro Endeit Capital, Cherry Ventures, Hoxton Ventures, aws Gründerfonds, Speedinvest 2017
Miracor (BioTech) 7 Mio. Euro Peppermint, Earlybird, Biomed Invest, AWS, Delta Partners SHS 2016
Usound (Hardware) 6 Mio. Euro eQventure 2016
Tourradar (Travel) 5,3 Mio. Euro Cherry Ventures, Hoxton Ventures 2016
Smartbow (AgTech) 5 Mio. Euro Zoetis 2017
mySugr (Health) 4,2 Mio. Euro iSeed, Roche, XL Health 2015
Hitbox (Gaming) 3,7 Mio. Euro Speedinvest, Wargaming, North Base Media 2015
Nuki (Smart Home) 2,2 Mio. Euro Up To Eleven 2016

Quellen: StartupReport.at, Trending Topics

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