Series A

Bitmovin: Kärntner Video-Streaming-Start-up erhält 10,3 Mio. US-Dollar Investment und setzt auf Virtual Reality

Bitmovin-Mitarbeiter hat die Streaming-Zukunft schon vor Augen. © Bitmovin
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Am Freitag Abend hat das Kärntner Videostreaming-Start-up Bitmovin rund um CEO und Mitgründer Stefan Lederer bekannt gegeben, eine Investmentrund in der Höhe von 10,3 Millionen US-Dollar aufgestellt zu haben. Leadinvestor in der Series-A-Runde ist der bekannte Venture-Fonds Atomico von Skype-Mitgründer Niklas Zennström, außerdem mit an Bord gekommen sind Chris Kaiser, der ehemalige Entwicklungschef von Netflix und YouTube, Edward Cozel, der ehemalige technische Chef von Cisco, David Helgason, der Gründer des Virtual-Reality-Spezialisten Unity, sowie Dawn Capital aus Großbritannien sowie Speedinvest und Constantia New Business aus Österreich.

Bitmovin hat sich auf auf ruckelfreies Video-Streaming spezialisiert und dafür einen HTML5-Videoplayer entwickelt, den andere Firmen lizensieren können, um ihren Nutzer qualitative Videos zeigen zu können. Die patentierte Technologie soll Videoladezeiten auf weniger als 150 Millisekunden verkürzen. Seit kurzem unterstützt Bitmovin auch 360-Grad-Videos und Virtual Reality. Der neue Investor Atomico geht davon aus, dass hier der Wachstumsmarkt liegt. Derzeit würde nur 20 Prozent des Videokonsums online gemacht werden, der Rest noch im klassischen TV. Mit den sich ändernden Mediennutzungsgewohnheiten der Millenials sowie neuen Technologien wie VR-Brillen würde Bitmovin viele neue Kunden zuspülen.

2014 haben der Wiener Investor SpeedInvest, die auf Bautechnik, Flugzeuge und Solarenergie spezialisierte Constantia Industries sowie die staatlichen Förderstellen AWS (Austria Wirtschafts Service) und KWF (Kärntner Wirtschaftsförderungs Fond) gemeinsam einen siebenstelligen Betrag in das Start-up gesteckt. Außerdem wurde Bitmovin in das renommierte Start-up-Programm von Y Combinator im Silicon Valley aufgenommen, das weitere 120.000 US-Dollar einbrachte.

Bitmovin: Das „Pied Piper“ Kärntens geht ins Silicon Valley zum Start-up-Brutkasten Y Combinator

Zahlen pro Video-View

Bitmovin wurde 2013 von Stefan Lederer, Christian Timmerer und Christopher Müller, die damals an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt studierten. Während dem Studium wirkten die beiden an der Standardisierung von MPEG-DASH, einem Standard für Video-Streaming mit. MPEG-DASH wird von Netflix und YouTube genutzt, die wiederum für etwa 50 Prozent des Datentransfervolumens in den USA verantwortlich sind.

Kunden von Bitmovin zahlen für die Nutzung des schnellen Videoplayers je nach Zahl der Views. 10.000 Abrufe pro Monat etwa kosten 15 US-Dollar, je 1.000 Extra-Views kosten zusätzliche 1,5 US-Dollar. Je mehr Views eine Firma pro Monat braucht, desto günstiger wird der einzelne Abruf.

Die Erfahrungen aus der Mitentwicklung des Standards bringen Lederer und Müller nun in ihre eigene Firma ein. „Diese Investitionsrunde wird uns helfen, unsere bestehenden Produkte weiter zu verbessern und Innovationen zu pushen, die wir bereits in der Schublade haben“, so Lederer. „Zudem werden wir das Team in den nächsten 12 Monaten auf 45 Mitarbeiter vergrößern.“ Auf der IBC-Messe in Amsterdam und der DMEXCO-Messe in Köln will er versuchen, die eigene Technologie großen Broadcastern und Medienunternehmen schmackhaft zu machen.

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