Bitpanda bei 1,2 Mrd. Dollar: Österreichischer Neobroker steigt zum Unicorn auf (Update)
Im April 2019 wurde das Ziel erstmals öffentlich formuliert, jetzt, knapp zwei Jahre später, ist es endlich so weit: Der Wiener Krypto-Händler und künftige Neobroker Bitpanda hat endlich Unicorn-Status erreicht. Wie Techcrunch berichtet, nimmt das Wiener Unternehmen in der Series B 170 Millionen Dollar (142 Mio. Euro) auf, was die Bewertung auf 1,2 Milliarden Dollar (1 Mrd. Euro) hebt. Das Unternehmen zählt eigenen Angaben zufolge bereits 2 Millionen Nutzer – im Juli 2019 waren es eine Million.
„Österreichs erstes Einhorn“
Die Investoren sind Valar Ventures von Peter Thiel sowie Partner von DST Global – jenem Risikokapitalgeber des Russen Yuri Milner, das auch schon in Facebook investierte. Bitpanda, das ab April das Investieren in Aktien und ETFs ermöglichen will, ist damit das erste Unicorn aus Österreich. Valar Ventures ist auch an zahlreichen anderen Fintechs beteiligt, unter anderem N26, BlockFi oder TransferWise. Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) muss dem Deal noch zustimmen.
„Österreichs erstes Einhorn zu werden ist eine großartige Leistung, und ich bin unglaublich stolz auf das Team für alles, was wir in den letzten Jahren erreicht haben. Es ist eine weitere Bestätigung für unsere Vision, jedem Menschen mehr Zugang und mehr Kontrolle über seine finanzielle Zukunft zu geben, zu seinen Bedingungen, unabhängig von seinen finanziellen Mitteln“, so CEO Eric Demuth in einer ersten Stellungnahme.
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Teilaktien ab April
Bitpanda hat sich wie berichtet bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Konzession als Wertpapierfirma besorgt. Ab April will man die mehr als eine Million Nutzer in Aktien und ETFs investieren lassen. Das Besondere wird sein, dass man auch Teilaktien kaufen wird können. Ermöglicht soll dass über ein Finanzinstrument werden, welches die jeweiligen Aktien/ETFs trackt. In Europa ist das eine Neuheit, wodurch sich Bitpanda als Online-Broker von anderen europäischen Anbietern wie Trade Republic, nextmarkets oder BUX abheben wird können.
Bitpanda, 2014 von Paul Klanschek, Eric Demuth und Christian Trummer gegründet, hat bereits 2020 bei einer Finanzierungsrunde durch den österreichischen VC Speedinvest das Ziel ausgegeben, zu einem vollumfänglichen Neobroker werden zu wollen. Zuerst wurden zusätzlich zu Bitcoin und anderen Krypto-Assets auch Gold und Silber ins Portfolio aufgenommen, nun kommen ab April eben auch Aktien und ETFs dazu.
Das Geschäft läuft gut. Der neuerliche Bitcoin-Boom, der BTC zuletzt auf mehr als 60.000 Dollar schießen ließ, hat auch Bitpanda zusätzlich angekurbelt. Laut Klanschek erwarte man dieses Jahr Umsätze zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Auch die Krypto-Exchange, die nach dem Start 2019 etwas Anlaufschwierigkeiten hatte, läuft mittlerweile stark. Pro Tag zeigt sie mittlerweile ein Handelsvolumen von 25 Millionen Dollar, was dafür spricht, dass Bitpanda nicht nur Retail-Kunden anspricht, sondern auch professionelle Trader.
Starker Ausbau des Teams
Auch eine eigene Debit-Karte in Partnerschaft mit Visa wurde auf den Markt gebracht, die aktuell an Kunden ausgeliefert wird. Sie bringt die Assets, die Nutzer bei dem Broker kaufen, in digitaler Form ins Geldbörsl – theoretisch kann man so seine Bitcoins in Shops ausgeben.
Die neue Finanzierungsrunde kommt nach der Series A im September 2020, bei der satte 52 Millionen Dollar (44,6 Millionen Euro) aufgenommen wurden und Valar Ventures von Peter Thiel an Bord kam. Seither stellt Bitpanda sehr viele neue Menschen an. Am Markt ist zu hören, dass Talente etwa bei Fintechs, aber auch Unternehmensberatern abgeworben werden. Mit den frischen 170 Millionen Dollar in der Tasche wird das Unternehmen aus Wien noch viele weitere Mitarbeiter gewinnen können.
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