Bitpanda: Verkauf von BEST-Token spült 44 Millionen Euro in die Kassen
Es sind Gutschein-Token, mit denen man sich später günstiger Tokens und Coins kaufen kann: Mit dem Verkauf der BEST-Token im Rahmen eines Initial Exchange Offerings (IEO) hat die österreichische Krypto-Firma Bitpanda eigenen Angaben zufolge knapp 44 Millionen Euro (genau sind es 43,6 Mio. Euro) eingenommen. Der IEO startete am 9. Juli, knapp ein Monat später sind die zum Verkauf stehenden 500 Millionen BESt-Token (BEST steht als Kürzel für „Bitpanda Ecosystem Token“) fast ausverkauft.
Der Token-Verkauf läuft noch bis 13 Uhr – insgesamt hat das Wiener Start der Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer also eine ordentliche Summe in weniger als einem Monat eingenommen. Bei dem Token-Verkauf handelt es sich sowohl um eine Vorfinanzierung des eines so genannten Launchpads für weitere IEOs, das 2020 starten soll, als auch um ein Kundenbindungsprogramm. Denn die BEST-Token sollen den Käufern wie eingangs erwähnt als Gutschein dienen, um damit die Trading-Gebühren auf der kommenden Exchange von Bitpanda zu bezahlen. Ab dem vierten Quartal bis Ende 2020 gibt es 25 Prozent Rabatt für BEST-Token-Inhaber auf die Trading-Gebühren.
https://twitter.com/bitpanda/status/1158443533046571016
Exchange startet am 7. August
Die Krypto-Börse, die Bitpanda Global Exchange heißen wird, soll am 7. August an den Start gehen und wird mit Binance, DigiFinex, OKEx und vielen anderen Web-Diensten um Nutzer buhlen, die mit Kryptowährungen handeln wollen.
Es sind aber nicht nur Bitpanda-Nutzer, die sich BEST-Token gekauft haben, sondern auch die bestehenden Shareholder der Firma Bitpanda. Das sind in erster Linie die drei Gründer Demuth, Klanschek und Trummer selbst, die gemeinsam satte 87 Prozent des Unternehmens halten. Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer Anteilshaber aus Deutschland, den USA, der Schweiz oder den Niederlanden.
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Bitpanda zufolge sollen alle Shareholder gemeinsam 100 Millionen der BEST-Token – also ein Fünftel der zum Verkauf stehenden Gesamtmenge – gekauft haben. Für sie gab es vor dem Start des IEOs eine Private-Sale-Phase, während der die Token zu Sonderkonditionen verkauft wurden. „Vor dem Start des öffentlichen Verkaufs haben wir in einer privaten Verkaufsrunde mehr als 10 Mio. Euro erfolgreich eingeworben“, hieß es seitens Bitpanda.
Launchpad für tokenisierte Assets
Bitpanda spricht bei dem hauseigenen IEO von Europas erfolgreichstem Initial Exchange Offering. Nach dem Hype und vielen Skandalen rund um ICOs gelten IEOs als das nächste große Ding bei der Finanzierung von Krypto-Projekten. Auch Binance oder OKEx haben Internet-Plattformen für IEOs gestartet.
Das Launchpad von Bitpanda, dessen Entwicklung mit den eingenommenen 44 Millionen Euro unter anderem finanziert werden soll, soll der Wiener Firma als Plattform für IEOs dienen. Dort soll es ab 2020 Nutzern möglich sein, mit BEST-Token nicht nur Unternehmen zu investieren, sondern etwa auch in große Immobilienprojekte, bei denen Assets tokenisiert werden.
„Langfristig geht es darum, IPO-Alternativen zu bieten“, sagte Bitpanda-Mitgründer Eric Demuth zu Trending Topics. Das Launchpad sei „eher für Wachstumsfinanzierungen und weniger für Seed- oder Startup-Finanzierungen“ gedacht. Österreichische Unternehmen in der Größenordnung von KTM oder Signa sollen es nutzen können.
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Update: Die eingenommene Summe wurde von „mehr als 35 Millionen“ auf „knapp 44 Millionen Euro“ aktualisiert.