KI-Gesetz

Bitpanda-CEO Eric Demuth: „Der AI Act sabotiert die Zukunft Europas“

Bitpanda-Mitgründer und CEO Eric Demuth. © Bitpanda
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Während die USA und China derzeit um die Vorherrschaft rund um AI ringen, nimmt Europa wie so oft in der Tech-Welt eine eher untergeordnete Rolle ein. Ein großes Element in der AI-Politik der EU ist der AI Act, der am 1. August 2024 in Kraft getreten ist. Dieser Gesetzesrahmen rund um Künstliche Intelligenz ist sehr polarisierend, zum Beispiel hat Gabriele Mazzini, der Hauptarchitekt des AI Act, dessen Implementierung kritisiert. Kein Freund des Gesetzes ist auf jeden Fall Bitpanda-CEO Eric Demuth, der in einem LinkedIn-Posting sogar meint, es „sabotiert die Zukunft Europas.“

Demuth kritisiert „Datenschutzfetischismus“

Sinn und Zweck des AI Act ist es, zu definieren, welche AI-Modelle und -Anwendungen in den kommenden Jahren verboten oder als (systemisches) Risiko mit hohen Auflagen eingestuft werden. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Datenschutz. Genau daran stößt sich Eric Demuth, der den „Datenschutzfetischismus“ der EU kritisiert.

„Es ist an der Zeit, aufzuwachen und der Realität ins Auge zu sehen. KI ist die transformativste Technologie unserer Zeit – bedeutender als das Internet selbst – und doch fühlt es sich so an, als ob die Entscheidungen darüber Menschen mit Klapphandys treffen, die keine Ahnung hatten, in welche Richtung sich diese Technologie entwickeln würde. Wir haben eine irrationale Angst vor allem entwickelt, was mit Daten zu tun hat“, so Demuth in seinem LinkedIn-Posting.

OpenAIs AI-Agent „Operator“ ist nicht in Europa verfügbar

Europa hat Kampf um Vorreiterrolle schon verloren

Als ein Beispiel für die Möglichkeiten von AI sieht Demuth Operator von OpenAI. Dabei handelt es sich um einen AI-Agenten, der Aufgaben am Computer des Nutzers ausführen können soll. Operator ist jedoch in Europa nicht zugänglich (wir berichteten). Demuth sieht in Opera eine Lösung, die „die Art und Weise, wie wir Aufgaben automatisieren, revolutionieren und die Effizienz massiv steigern werden.“ Es sei das Werkzeug, auf das alle gewartet haben. „Aber natürlich ist es noch nicht in Europa erschienen. Und warum? Weil niemand, der bei klarem Verstand ist, das Risiko eingehen würde, sich mit der EU anzulegen, wenn das lächerliche KI-Gesetz über allem schwebt.“

Demuth zufolge ist es für Europa aber viel zu spät, um im Bereich AI noch eine führende Rolle einzunehmen. Dennoch sieht er es als wichtig, zumindest den bahnbrechenden Werkzeugen aus Asien und den USA die Tür zu öffnen. „Ohne sie besteht nicht einmal mehr die geringste Hoffnung auf Wettbewerb. Mit Werkzeugen wie Operator werden die Karten neu gemischt. Einzelpersonen haben jetzt die Möglichkeit, Multimilliarden-Dollar-Unternehmen aufzubauen, aber nur, wenn sie Zugang zu den weltweit führenden KI-Infrastrukturprojekten haben. In Europa wird uns der Zugang zu diesen Werkzeugen durch dieselbe Datenregulierungspolitik verwehrt, von der Politiker behaupten, sie würde uns helfen.“

Europa ist laut Demuth auf dem Weg, eine „Dritte-Welt-Region für Technologie“ zu werden. Er fordert sogar die Abschaffung des AI Act, damit mit Verwendung der bestehenden Werkzeuge eine Chance hat, aufzuholen.

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