Fintech

Bitpanda: „PFOF-Verbot betrifft uns nicht“

Warnhinweis in der Bitpanda-App zu "Leverage". © Bitpanda / Canva Pro
Warnhinweis in der Bitpanda-App zu "Leverage". © Bitpanda / Canva Pro
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Es ist durchaus eine Erschütterung des digitalen Aktienhandels. Denn bis Mitte 2026 wird ein bisher gängiges Geschäftsmodell, dass Neobroker und anderen Playern Null-Gebühren-Handel mit Aktien und ETFs ermöglichte, von der EU verboten. Dann muss „Payment For Order Flow“ (PFOF) abgestellt werden, weil dann Kickback-Zahlungen an Neobroker nicht mehr erlaubt sind.

Das hat natürlich Konsequenzen auf Anbieter wie Scalable Capital oder Trade Republic, die PFOF für ihr Geschäftsmodell nutzten. Wie berichtet, wird das PFOF-Verbot aus heutiger Sicht die Konsequenz haben, dass die heute noch sehr günstigen Handelsmöglichkeiten in vielen Apps teurer werden. Denkbar etwa ist, dass es monatliche Abogebühren für Trading-Apps geben wird, oder einzelne Trades deutlich höhere Kosten haben als heute.

Das Wiener Krypto-Unicorn, das 2021 mit den Handel von Aktien und ETFs startete, hat sich bereits vor einiger Zeit von PFOF distanziert. „Das PFOF-Verbot betrifft uns nicht. Als Bitpanda Stocks im Jahr 2021 gelauncht wurde, bestand unsere Priorität darin, unseren Kunden Sicherheit und Transparenz zu bieten. Das Konzept “Payment for Order-Flow” bedeutet das absolute Gegenteil: Aus unserer Sicht ist es wichtig, das Vertrauen der Nutzer:innen in eine Plattform wie Bitpanda aufzubauen – aber wie soll das möglich sein, wenn der Nutzer nicht weiß, ob sein Orderflow an bestimmte Liquiditätsanbieter ‚verkauft‘ wird?“, so eine Bitpanda-Sprecherin gegenüber Trending Topics.

Scalable Capital & Trade Republic: PFOF-Verbot bedeutet höhere Kosten für User

Bitpanda verdient an Spreads bei Derivaten

Bei Bitpanda kauft man anders als bei anderen Neobrokern nicht direkt in Aktien oder ETFs, sondern investiert in komplexere Finanzprodukte, so genannte Derivate. Es sind laut Bitpanda Verträge, die zugrundeliegende Aktien abbilden. Das Wiener Unternehmen kauft Aktien über die Partner-Exchange Lang & Schwarz ein und lässt sie von Caceis Bank (zuvor war es die französische BNP Paribas) verwahren. Auf diesen basierend werden dann die Derivate gebildet, in die dann die Nutzer:innen investieren können. Da es Derivate sind, kann Bitpanda auch Teilaktien anbieten, und auch den Handel außerhalb der regulären Börsenzeiten.

Bitpanda verdient somit nicht an Rückvergütungen oder Handelsgebühren, sondern am so genannten Spread. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis und dem Preis, den der User bezahlt. „Wir wenden einen engen Spread auf die auf unserer Plattform angebotenen Assets an, jedoch keine festen Handelsgebühren oder Provisionen. Darüber hinaus kann der Spread je nach Kaufzeit außerhalb unserer Handelszeiten variieren. In Abhängigkeit von den aktuellen Marktbedingungen kann Bitpanda den Spread während der Handelszeiten bis auf maximal 0,5% erhöhen“, heißt es seitens Bitpanda.

Investiert man via Bitpanda in die Aktie eines Unternehmens um 100 Euro, und der Spread liegt bei 0,5 Prozent, verdient Bitpanda also 50 Cent. Man wolle mit diesen kleinen Beträgen durch die „schiere Größe der Nutzerbasis“ verdienen. Zum Vergleich: Trade Republic verdient  laut Kundenvereinbarung durch Rückvergütungen der Handelsplätze pro Kundenorder bis zu 17,60 Euro (in der Regel sind es bis zu 3 Euro).

PFOF, also Rückvergütungen an Exchanges für die Platzierung der Kundenorders, ist als Geschäftsmodell für Bitpanda nicht in Frage gekommen. „Während PFOF in bestimmten Szenarien nützlich sein kann (eben durch das Ermöglichen kostenloser Dienste für einige Nutzer), kann man unserer Meinung nach die Gewissheit, Kenntnis darüber zu haben, was man bekommt, nicht mit einem Preis belegen. Keine versteckten Gebühren, keine Interessenkonflikte – nur transparente Preise“, so die Sprecherin weiter.

Wie Trade Republic wirklich Geld mit deinen Aktien-Investments verdient

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen