Krypto-Trading

Bitpanda will wie Binance werden: Krypto-Exchange und IEO-Plattform am Start

Bitcoin-Lego-Statue im Bitpanda-Office. © Trending Topics
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Bisher war die österreichische Krypto-Firma Bitpanda dafür bekannt, dass man dort Bitcoin, Ethereum, Gold, Silber und rund 20 weitere digitale Assets online kaufen und verkaufen kann. Jetzt setzt die Firma der drei Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer zum nächsten Schritt an.

Mit dem kommenden Bitpanda Global Exchange (kurz Bitpanda GE) sollen Nutzer eine echte Krypto-Börse bekommen, auf der man Bitcoin und Co in Echtzeit gegen andere Kryptowährungen traden kann – so wie etwa auch bei Binance, OKEx, Bitfinex oder Coinbase Pro. Das Crypto-to-Crypto-Trading steht Nutzern weltweit zur Verfügung. Wer Euro, Schweizer Franken oder britische Pfund einzahlen will, muss sich von Bitpanda verifizieren lassen. Am 7. August soll Bitpanda GE starten.

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Kompetitive Gebühren

Der Crypto-Exchange wird von 15 der rund 100 Mitarbeiter der Wiener Firma inhouse entwickelt und soll am 7. August starten. Als Trading-Paare sollen etwa ETH/BTC, BTC/EUR, XRP/EUR, BTC/USDT, ETH/EUR oder MIOTA/BTC zur Verfügung stehen. Die Gebühren für den Handel mit Krypto-Assets sollen „kompetitiv sein“, genaue Infos dazu gibt es aber bis dato nicht.

Vor dem Launch will Bitpanda aber noch eine andere Sache durchziehen: eine eigene Kryptowährung unters Volk bringen.

Ein eigener Token namens BEST

Denn Bitpanda will mit BEST (kurz für Bitpanda Ecosystem Token) ein eigenes Krypto-Asset ausgeben, mit dem Nutzer die Gebühren für den Handel auf der Börse bezahlen können, anstatt zu anderen Währungen zu greifen. Wer BEST benutzt, dem wird in den ersten fünf Jahren Rabatte in Aussicht gestellt, die über die Jahre sinken. Im ersten Jahr sind es 25 Prozent, im fünften Jahr nur mehr fünf Prozent.

Um die BEST-Token (sie basieren als ERC20-Token auf der Ethereum-Blockchain) an die Nutzer zu bekommen, startet Bitpanda am 9. Juli den Verkauf. Insgesamt werden eine Milliarde Token erstellt, die Hälfte davon soll verkauft werden, und zwar zu einem Preis von 9 bis 10 Cent pro Stück. Ab 7. August, also mit dem Start der Exchange, wird man die Token auch traden können.

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Im Bitpanda-Office. © Trending Topics
Im Bitpanda-Office. © Trending Topics

Um den Wert der Token über Zeit steigern zu können, greift Bitpanda zu einem Trick, den auch die weltweit führende Krypto-Börse Binance in ähnlicher Weise anwendet. Jedes Quartal werden 25 Prozent der BEST-Token, die Bitpanda durch die Bezahlung von Gebühren wieder einnimmt, zerstört (sog. „Token Burn“). Dadurch verringert sich die Menge der Krypto-Token regelmäßig künstlich, wodurch die verbleibenden Token theoretisch an Wert gewinnen.

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Den Trick mit den Token Burn setzt auch Binance ein. Der Exchange hat schon 2017 einen eigenen Token namens Binance Coin (BNB) herausgegeben, mit dem Nutzer der Börse gebühren bezahlen können. Auch dort wird die Menge an verfügbaren Token regelmäßig durch Token Burns künstlich verknappt (Trending Topics berichtete). Mit den Zerstörungen von Krypto-Token haben Anbieter einen Weg gefunden, wie sie den Token-Besitzern regelmäßig Wert ausschütten können, ohne Gefahr zu laufen, als „Security“ von Behörden eingestuft zu werden.

„Launchpad“ für Initial Exchange Offerings

Bitpanda nimmt sich aber nicht nur beim BEST-Token Binance zum Vorbild, sondern auch noch bei einer zweiten Sache: dem Launchpad. Dabei handelt es sich um eine künftige Plattform, auf der so genannte Initial Exchange Offerings (IEOs) stattfinden können. IEOs sind eine relativ neue Möglichkeit für Startups, um für ausgeschriebene Projekte Krypto-Geld zur Finanzierung einsammeln zu können.

Sie ähneln den in Verruf geratenen ICOs – mit dem Unterschied, dass sich der Exchange um die Verifizierung der Investoren kümmert und dafür sorgt, dass KYC- und AML-Richtlinien (Anti Money Laundering) eingehalten werden. Außerdem werden bei IEOs oft mit den Token der Exchanges investiert – man kann also davon ausgehen, dass beim kommenden Launchpad von Bitpanda mit BEST-Token in Projekte investiert werden kann. Wer also später bei IEOs investieren will, der kann sich schon jetzt die BEST-Token besorgen.

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Dass Bitpanda seine IEO-Plattform „Launchpad“ nennt, ist interessant. Denn wiederum Binance hat sein eigenes Launchpad für IEOs Anfang des Jahres gestartet und bereits mehrere Token-Verkäufe von Startups wie Fetch.AI oder BitTorrent darüber abgewickelt. Apropos Launchpad: Auch Amazon hat eine gleichnamige Plattform, bei der es darum geht, dass Startups dort ihre Produkte präsentieren und vertreiben können.

Initial Exchange Offerings haben durchaus Vorteile für Startups. Indem sie direkt an den Exchanges andocken, bekommen sie direkteren Zugang zu deren Nutzern – die schon die Krypto-Assets haben, um zu investieren. Das spart einerseits Marketingkosten, kommt aber auch mit entsprechenden Gebühren, de die Börsen verlangen, daher. Kritiker sehen in IEOs als Gefahr, dass noch mehr Marktmacht bei den Exchanges zentralisiert wird – eigentlich das Gegenteil Dezentralisierungsansatz der Blockchain-Community.

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