Nachgefragt

Black Friday: Lieferdienste erwarten bis zu 70 Prozent mehr Pakete

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Schon vor dem Black Friday am 26.11. macht der Handel ordentlich mit Rabatten auf sich aufmerksam. In Zeiten des Lockdowns bleibt der Ansturm auf die Geschäfte und Einkaufsstraßen zwar aus. Stattdessen kaufen die Menschen umso stärker online ein. Laut einer aktuellen Studie des deutschen Digitalverbands Bitkom mit 1.100 Befragten, die am Dienstag veröffentlicht wurde, nutzt mehr als die Hälfte der Internetnutzer:innen die zeitlich limitierten Angebote der Händler:innen. 39 Prozent greifen demnach spontan zu, 16 Prozent planen ihre Black-Friday-Käufe im Voraus.

Wenn sich der Verkauf von der physischen Einkaufsstraße ins Internet verlagert, haben auch Post und Lieferdienste mehr zu tun. Bereits vor der Corona-Pandemie wuchs der österreichische Paketmarkt nach Erkenntnissen des Markenforschungsinstitutes Branchenradar – KEP-Dienste. Im Vergleich zu 2018, wurden 2019 18,2 Millionen mehr Pakete befördert, wir berichteten. Die laufende Black Week und die Online-Rabattaktionen führen auch in diesem Jahr wieder zu einem Höhepunkt beim Paketaufkommen. Tech & Nature hat bei den Lieferdiensten nachgefragt, mit welchen Zahlen sie rund um den Black Friday rechnen.

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Post rechnet mit 900.000 Paketen täglich

Laut dem Paketdienst GLS erhöhte sich das Paketaufkommen in den letzten Jahren rund um den Black Friday zwischen 35 und 45 Prozent. In Kombination mit dem Lockdown erwartet das Unternehmen in diesem Jahr laut eigenen Angaben eine signifikante Steigerung und ein Plus von 70 Prozent.

Für die österreichische Post ist der Black Friday inmitten des Weihnachtsgeschäfts laut eigenen Angaben kein besonders großer „Ausreißer“ in dieser Jahreszeit. Generell sei das Paketaufkommen in den letzten Jahren stark gestiegen. Während es im Jahr 2010 noch 57 Millionen Pakete waren, waren es 2020 schon 166 Millionen. Aktuell rechnet die Post laut eigenen Angaben mit rund 900.000 Paketen, die ihnen derzeit und rund um den Black Friday tagtäglich zum Transport übergeben werden. Das umfasse jedoch die Effekte, die der Lockdown und das Weihnachtsgeschäft auf das Paketaufkommen haben. Das Postunternehmen plane aber jetzt bereits für die Tage nach dem Black Friday, um für die hohen Sendungsmengen ihrer Großkund*innen gerüstet zu sein.

DHL Express hatte während des Black Fridays und der Urlaubssaison 2020 in Österreich laut eigenen Angaben einen Anstieg der Paketsendungen um ungefähr 40 Prozent zu verzeichnen. Basierend auf der aktuellen Performance von DHL Express, erwartet sich das Unternehmen in diesem Jahr nahezu die gleiche Wachstumsrate wie bereits 2020. Der Online-Versandriese Amazon gab auf Anfrage von Tech & Nature bekannt, keine konkrete Zahlen zu Paketaufkommen liefern zu können.

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Rücklaufquoten weiterhin konstant

Wie viele der um den Black Friday ausgelieferten Pakete zurückgesendet werden, kann von den Unternehmen nicht genau eingeschätzt werden. DHL konnte keine genaue Schätzung der Rücksendungen rund um den Black Friday liefern, da die meisten Sendungen nicht über ihr internationales Netzwerk an die Verkäufer:innen zurückgesendet würden, so das Unternehmen. Die österreichischen Post spricht von einer Gesamt-Retourenquote im Bereich 12 bis 13 Prozent. Die Quote könne je Branche aber stark schwanken und von Null bis fast 50 Prozent reichen, so das Unternehmen. Kleidung und Bücher würden etwa deutlich öfter retourniert als etwa Möbel. Grundsätzlich sei die Retourenquote aber rückläufig bis stabil.

Dass die Retourenquote zumindest konstant ist, zeigt etwa die aktuelle „eCommerce Studie Österreich“ des Handelsverbands. Dieser zufolge retournierten im Jahr 2021 rund 41 Prozent der Distanzhandelskäufer:innen zumindest einen Teil ihrer bestellten Produkte. Damit liege die Retourenquote exakt auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Zudem sei die Retourenquote höher, je jünger die Konsument:innen sind.

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Amazon will Plastik reduzieren

Von den geschlossenen Geschäften und zunehmenden Online-Käufen profitiert auch in diesem Jahr wieder der Internetriese Amazon. In Österreich macht der Konzern laut dem EHI Retail Institut jährlich einen Umsatz von mehr als 800 Millionen Euro. Der Konzern führt die Liste der umsatzstärksten Online-Händler:innen mit großem Abstand an. Aufgrund seiner Monopol-Stellung am Markt steht das Unternehmen von Multimilliardär Jeff Bezos immer wieder in der Kritik. So werden die Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden bei Amazon immer wieder scharf kritisiert, wir berichteten. Im vergangenen Jahr warfen Angestellte dem Konzern auf Twitter zudem vor, Denkfabriken zu finanzieren, die den Klimawandel leugnen.

In der Kritik stand der Konzern auch dafür, mit seinen Verpackungen zu viel Plastikmüll zu produzieren und dadurch für die Verschmutzung der Meere verantwortlich zu sein. Nun hat der Konzern am Montag – zu Beginn der Black Week – laut Medienberichten angekündigt, seine Plastikverpackungen im Versand reduzieren zu wollen. Bis Jahresende sollen die Verpackungen umgestellt werden. Für kleinere Lieferungen will das Unternehmen Versandtaschen und -tüten auf Papierbasis liefern, größere Artikel in Kartons aus Wellpappe. Die Änderung betrifft zunächst Amazons hauseigene Produkte als auch Waren, die externe Händler:innen über den Versandservice von Amazon verschicken. Vollständig verbannt werden die Plastikverpackungen damit jedoch nicht.

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