Black Monday: Japanischer Börsen-Crash schickt Schockwellen um den Globus
Am Freitag, als das US Bureau of Labor Statistics die neusten Zahlen für den US-Arbeitsmarkt vorlegte, nahm die Misere, die derzeit die Börsen weltweit plagen, ihren Anfang. Bereits am Freitag stürzte der Nikkei, also der Leitindex Japans und gleichzeitig der bedeutendste Aktienindex Asiens, fast 6 Prozent ins Minus – und das Debakel setzte sich am Montag fort. Mit einem Minus von 13,5 Prozent hat der Nikkei, der die wichtigsten börsengehandelten Unternehmen an der Tokioer Börse abbildet, am Montag den größten Absturz seit 1987 erlebt – nicht einmal während der Finanzkrise gab es einen derartigen Einbruch.
Dieser Crash – zusammen mit Freitag sind es fast 20 Prozent Minus für den Nikkei – jagt derzeit Schockwellen auf den Globus. Getrieben wird das von der Angst, dass die schlechten US-Arbeitsmarktdaten sich wie ein Boomerang zurück an die US-Börsen auswirken könnten – diese öffnen im Laufe des Montag nachmittag. In Europa sieht man bereits, dass die Schockwelle ankommt, allerdings nicht in dem Ausmaß, in dem etwa auch Südkorea getroffen wurde. Dort liegt der KOSPI-Index am Montag bei fast 9% im Minus. Der Taiwan Weighted schloss mit etwa 4,5 Prozent im Minus.
Was ist am Freitag passiert, und was sorgte bereits am Wochenende nach- bzw. vorbörslich bereits für massive Unruhe? Das Bureau of Labor Statistics (BLS) versorgt die Wirtschaftswelt regelmäßig mit wichtigen Kennzahlen zum US-Arbeitsmarkt. Die aktuellen Werte zeigen, dass die Arbeitslosigkeit in den USA wieder auf gestiegen ist, und zwar auf 4,3 Prozent – das ist der höchste Stand seit fast drei Jahren.
Das nährt jene Sorge, die zwischenzeitlich in den vergangenen Monaten verschwunden war: Das die US-Wirtschaft vielleicht doch noch eine Rezession erleben könnte. Wir erinnern uns: In Folge der Corona-Pandemie mit wirtschaftlichen Verwerfungen wurde der US-Leitzins hochgedreht. Nun rechneten 2024 viele damit, dass der Leitzins von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wieder gesenkt werden könnte. Sie ließ die Leitzinsen zwischen 5,25 und 5,5 Prozent und stellte in Aussicht, dass eine Zinswende frühestens im September passieren könnte. In der Eurozone wurde die Zinswende schon eingeleitet, jedoch wurde der EZB-Leitzins im Juni nur um 0,25 Punkte auf 4,25 Prozent gesenkt, seither gab es keine weiteren Schritte.
Japans BOJ erhöhte den Leitzins
Begleitet wird die aktuelle Börsenkrise von einem Crash an den Krypto-Märkten, die naturgemäß deutlich volatiler auf solche Ereignisse reagieren. Bitcoin knickte um 113 Prozent ein und fiel zeitweise sogar unter die Marke von 50.000 Dollar; Ethereum (ETH) und Polkadot (DOT) sind derzeit mit jeweils mehr als 20 Prozent Minus am härtesten getroffen.
Wie schlimm wird es in Europa und den USA? Aktuell sieht man, das unterschiedliche Leitindizes deutlich im Minus sind, aber es keine solch dramatischen Auswirkungen gibt wie in Japan. Wichtig zu wissen ist, dass die Bank of Japan (BOJ) vergangene Woche in einer geldpolitischen Sitzung entschied, den Leitzins auf 0,25 Prozent anzuheben Käufe japanischer Staatsanleihen zu reduzieren. Das ließ den japanischen Yen, der zuvor im Juni 38-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar erreichte, wieder deutlich zulegen – und macht Investitionen in Japan wieder teurer.
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