BlackRock & Fidelity: Investment-Giganten wollen Bitcoin ETFs starten
Während Crypto sich Großangriffen durch die US-Börsenaufsicht SEC ausgeliefert sieht, erfreut sich der gute alte Bitcoin wieder größerem Zuspruch. In den letzten Tagen und Wochen haben die ganz großen Player der Finanz- und Investment-Welt signalisiert, dass sie ihre Kund:innen ziemlich gerne in die älteste und wichtigste Kryptowährung der Welt investieren lassen würden – und zwar via ETF.
Der Reihe nach sind Meldungen aufgepoppt, dass BlackRock, Invesco, WisdomTree, Bitwise und neuerdings auch Fidelity Anträge bei der SEC eingebracht haben bzw. diese vorbereiten, so genannte Bitcoin Spot ETFs auf den Markt bringen zu dürfen. Salopp gesagt würde das ihren Kund:innen ermöglichen, in BTC zu investieren, ohne selbst BTC kaufen zu müssen. Ein Spot Exchange Traded Fund (ETF) bildet den aktuellen Kurs von Bitcoin ab. Der Fonds-Anbieter würde die Bitcoins kaufen, und dann seine Kund:innen in diesen Fonds investieren lassen.
Und das ist, zumindest für die USA, etwas sehr Besonderes. Schon bisher gab es am Markt ETFs mit Krypto-Bezug, aber diese hatten bisher eigentlich nie wirklich mit Bitcoin oder anderen ETFs zu tun. Beispiel BITO, also jener im Oktober 2021 enorm gehypte Fonds von ProShares. Der „ProShares Bitcoin Strategy ETF“ erlaubte es dem Anbieter, in „Futures Contracts“, also Terminkontrakte zu investieren, die ihrerseits (vereinfacht gesagt) börsliche Wetten auf die künftige Preisentwicklung von BTC sind. Später gab es weitere ETFs wie etwa BITI zum Wetten auf Preisabnahmen bei BTC, oder WGMI, ein Fonds zum Investieren in Bitcoin-Mining-Unternehmen.
Finanzriesen warten auf grünes Licht
Nun aber geht es darum, den Bitcoin-Preis in Echtzeit an der Wall Street handeln zu können, und das hat neue Qualität. Und durch die Finanzgiganten BlackRock und Fidelity auch eine neue Dimension. BlackRock ist der weltgrößte Vermögensverwalter mit 10 Billionen Dollar AUM (Assets Under Management) und zählt neben Privatanleger:innen auch Banken, Versicherungen, Stiftungen und Staatsfonds zur Kundschaft. Fidelity wiederum verwaltet eigenen Angabe zufolge 4,5 Billionen Dollar AUM und ist ebenfalls ein absolutes Schwergewicht der Finanzwelt. Fidelity versuchte bereits 2022, den Wise Origin Bitcoin Trust zu starten, bekam dann aber kein grünes Licht von der SEC.
Auch weitere Player wie Invesco und WisdomTree, die Bitcoin-ETFs bringen wollen, sind nicht zu unterschätzen. WisdomTree ist einer der größten ETF-Anbieter der USA, mit etwa 87 Mrd. Dollar AUM, und Invesco eine der weltweit größten Vermögensverwaltungsgesellschaften mit verwalteten 1,5 Billionen US-Dollar.
Wenn nun einige oder all diese Player eine neue, sehr direkte Investment-Möglichkeit in BTC für hunderttausende, teilweise sehr wohlhabende Kund:innen öffnen, könnte das Bitcoin ordentlich beflügeln. Der große Gatekeeper für die Freigabe solcher ETFs ist aber die mächtige US-Börsenaufsicht SEC – diese muss diese Finanzprodukte freigeben, bevor sie am regulierten Finanzmarkt angeboten werden dürfen. Und die SEC steht derzeit ja auf Kriegsfuß mit den größten Krypto-Player der Welt und klagte Binance und Coinbase.
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Dabei geht es zwar um die Legalität von dutzenden, wenn nicht sogar tausenden Krypto-Assets wie ADA, SOL oder MATIC; die SEC meint, dass es sich dabei um Wertpapiere handele. Was das aber auch bedeutet ist, dass der Status von Bitcoin als eine Art digitalen Rohstoff nicht in Frage steht. Und das wiederum dürfte dafür sorgen, dass große Finanz-Player neues Vertrauen in die Kryptowährung gefasst haben und es als langfristiges Investment für sich und ihre Kund:innen sehen.
Und dazu kommt noch ein Faktor: das nächste Bitcoin-Halving. Zwar kann man die Halving-These ad acta legen (mehr dazu hier), jedoch steht rund um den 28. April 2024 das nächste Update der Bitcoin-Chain an. Dann werden sich die neu ausgeschütteten BTC, die Miner als Belohnung erhalten, wieder halbieren, was eine Verknappung bedeutet. Und das wiederum könnte Spekulant:innen auf den Plan rufen, die dann von neuerlich steigenden BTC-Preisen ausgehen. Jedenfalls: Es kommt wieder mehr Bewegung in den BTC-Markt.
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