Blockchain: Raiffeisen Bank International AG tritt als erste österreichische Bank R3-Konsortium bei
Das Banken-Konsortium R3 hat ein erstes österreichisches Mitglied. Aktuell sind mehr als 160 Bankhäuser, Finanzdienstleister, Technologieunternehmen, Zentralbanken, Regulatoren und Handelsverbände dem globalen Netzwerk der Unternehmenssoftware-Firma beigetreten.
Das Institut mit Sitz in Wien blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. In den ersten drei Quartalen konnte die RBI dank der Wirtschaftserholung in den Kernmärkten und einem Rückgang der Risikokosten ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Insgesamt betreuen knapp 50.000 Mitarbeiter 16,5 Millionen Kunden in mehr als 2.400 Geschäftsstellen, der überwiegende Teil davon in CEE.Die Raiffeisenbank International ist in 14 Ländern Osteuropas aktiv. Jetzt intensiviert man die Arbeit an Blockchain-Anwendungsfällen.
Generalbevollmächtigter Michael Höllerer: „Infrastruktur-Know-How aufbauen“
“Durch den Beitritt zu R3 werden wir in der Lage sein, uns mit Gleichgesinnten auszutauschen und zusammenzuarbeiten, was die Geschwindigkeit, Sicherheit und Anwendbarkeit unserer eigenen Blockchain-Innovationen erheblich steigern wird. Die Anwendung von Technologieplattformen wie ‚Corda‘ ermöglicht es uns, umfassendes Infrastruktur-Know-how aufzubauen, das zukünftigen kommerziellen Blockchain-Applikationen zugrunde liegen wird“, erklärt Michael Höllerer, Generalbevollmächtigter der RBI, der unter anderem die Digitalisierungsstrategie des RBI-Konzerns verantwortet, die Motivation der Bank.
Herzstück von R3: Die Distributed-Ledger-Plattform Corda
R3 wurde im September 2015 von den Barclays, BBVA, Commonwealth Bank of Australia, Credit Suisse, Goldman Sachs, J.P. Morgan, Royal Bank of Scotland, State Street, und UBS gegründet. Bislang gab es keine Bestrebungen von R3 eine eigene Krytpowährung auszugeben, vielmehr konzentriert sich R3 auf die Entwicklung der Distributed-Ledger-Plattform Corda.
Corda ist eine für die betriebliche Anwendung entwickelte Plattform für die Finanzindustrie und den Handel. Gemeinsam mit den Mitgliedern werden Proofs of Concept entwickelt, um Distributed-Ledger-Applikationen kommerziell zu nutzen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit R3 wird sich die Raiffeisenbank International auf die Bereiche Cash- und Zahlungsdienste, Kapitalmärkte, digitale Identität, Wertpapierdienstleistungen und Handelsfinanzierung konzentrieren.
Rechtsstreit mit Ripple über 5 Milliarden XRP
Größter Konkurrent des Zusammenschlusses ist das ehemalige Partnerunternehmen Ripple. Aktuell befinden sich der Anti-Bitcoin (Porträt hier) und das Banken-Konsortium in einem Rechtsstreit. R3 besteht auf einer Vereinbarung aus dem Jahr 2016, nachdem eine Zusage über den Zukauf von 5 Milliarden Coins der Kryptowährung XRP zum Preis von 0,0085 Dollar bestehen würde. Der aktuelle Kurs liegt um 0,20 Dollar. Die Option wäre heute über eine Milliarde Dollar wert. Ripple verweigert die Transaktion. Im Oktober hat ein Gericht in Delaware die Forderungen von R3 gegenüber Ripple abgewiesen.