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Blossom-Gründer Thomas Schranz: „Wenn du Code schreibst, ist das ein bisschen wie zaubern“

Thomas Schranz, der Gründer und CEO von Blossom. © Blossom.io
Thomas Schranz, der Gründer und CEO von Blossom. © Blossom.io
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Thomas Schranz ist Software-Entwickler und Unternehmer aus Wien. Er ist einer der Gründer von Blossom – ein Projekt-Management-Tool, das von Firmen wie Twitter, Netflix, Facebook und der NASA eingesetzt wird, um ihre Teams zu koordinieren.

Thomas, du bist aus der Start-up-Welt in Österreich nicht mehr wegzudenken und veranstaltest selbst auch Meet-ups. Was treibt Dich dabei an?

Ich möchte Leute zusammen bringen, die sich noch nicht kennen, aber kennen sollten. Es gibt so viele talentierte Menschen, die kaum aus ihrer eigenen Bubble herauskommen, aber dann doch sehr glücklich sind, wenn es sich mal ergibt.

Wann hast Du die Leidenschaft für Software entdeckt?

Ich glaub, das waren die ersten Games, die ich am Computer oder Game Gear gespielt habe wie Tetris, Sokoban, Lemmings, Sonic, Indiana Jones oder Shining Force. Vor allem japanische RPGs (Role Playing Games) hab ich besonders faszinierend gefunden. Heute würde man sagen: digitale Kunst.

Was ist das Reizvolle dabei?

Software zu entwickeln ist wie Texte schreiben, die lebendig sind. Wenn du Code schreibst und auf einen Server gibst (oder auf tausende), dann funktioniert er rund um die Uhr. Egal ob du schläfst oder munter bist. Ein bisschen wie zaubern.

Hat es dafür einen bestimmten Auslöser für die Gründung von Blossom gegeben?

Wir haben in einer Agentur ziemlich coole Anwendungen und Marketing-Kampagnen für die damals noch recht neue Facebook Platform gebaut. Da hatten wir ein super Team, das weltweit verteilt war. Damals haben wir auch ziemlich oft und schnell Sachen im laufenden Betrieb anpassen und optimieren müssen, und das auch noch über mehrere Zeitzonen koordinieren müssen. Die Projekt-Management-Tools, die wir damals verwendet haben, waren aber nicht wirklich dafür optimiert. Irgendwann haben wir uns dann gedacht, das muss irgendwie besser gehen und wir können ja selber sowas in unserer Freizeit bauen, auch wenn wir die einzigen sind dies verwenden werden.

Als CEO von Blossom leitest du auch ein Team ohne physisches Büro. Wie kam es dazu?

Wir sind immer schon viel herumgereist. Zum Beispiel zwischen Wien und San Francisco oder London. Dadurch war es naheliegend, eher Cafes, Co-working und Co-living Spaces zu besuchen, die vor Ort sind. Irgendwie ist unser „Büro“ immer dort, wo jemand von uns gerade physisch ist. Firmen wie Buffer und Automattic sind weitere gute Beispiele dafür, wie gut das gehen kann. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Firmen ausprobieren würden, wie sie ortsunabhängiger und flexibler sein können als im Moment.

Thomas Schranz, der Gründer und CEO von Blossom. © Blossom.io
Thomas Schranz, der Gründer und CEO von Blossom. © Blossom.io

Bist du ein neugieriger Mensch? Wenn ja, wie zeigt sich das konkret?

Manchmal bin ich von Themen so fasziniert, dass ich von ihnen komplett vereinnahmt werde. Wikipedia und Youtube sind da sehr unterstützend. Es ist unglaublich, wie viel gut aufbereiteten Content es mittlerweile gibt. Eines von den letzten Themen, in die ich reingekippt bin, sind Chatbots.

Was würde der Welt abgehen, wenn es dich nicht geben würde?

Ich weiß nicht, was der Welt genau abgehen würde. The world does not care much. Aber mir würde die Welt abgehen.

Wo findest Du den Raum um Deine Leidenschaft ausleben zu können?

Ich geh gern spazieren oder setz mich in ein Cafe. Ich hab gemerkt, dass ich oft Abwechslung brauche, damit ich laufend neue Perspektiven und Inputs finde. Wenn ich zu lange am selben Ort bin, werde ich ungeduldig. Ein bisschen abstrakter gesehen ist das Internet der Raum, in dem ich mich am wohlsten fühle.

Worauf verzichtest du, um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Manchmal würd ich gern länger schlafen.

Was ist eigentlich das Schönste bei deiner Arbeit?

Wenn ich mit Leuten rede, die leidenschaftlich an Software-Produkten basteln und im Gespräch realisieren, wie viele Menschen sie erreichen können und wie unfassbar groß ihr Wirkungsgrad tatsächlich sein kann. Das ist ein Moment zwischen Gänsehaut und manischer Euphorie.

Wer sind deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Leute, die ewas machen wollen und die ich ein paar Wochen oder Monate wieder sehe und sie viel weiter sind, als sie sich je vorgestellt haben. Das freut mich!

Wer baut dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?

Es gibt eine Hand voll GründerInnen und enge Freunde, an die ich mich gerne immer wieder anlehne. You know who you are.

Wie gelingt es dir, Menschen für deine Leidenschaft zu begeistern?

Meistens mit Kaffee vom Kaffemik und ein bisschen quatschen.

Was sagen eigentlich deine Freunde, dein Umfeld, deine Familie zu diesem Engagement?

Von Faszination zu Konfusion ist alles dabei. Also allgemein recht positiv denk ich.

Hast Du einen Wunsch?

Mehr Optimismus in der Welt.

Way to Passion“ ist ein Projekt von Reinhard Herok und Thomas Peham. Ihr Ziel ist es, mit Interviews aufzuzeigen, wie leidenschaftliche Menschen einen Beitrag für eine bessere Welt leisten können. „Way to Passion“ stellt TrendingTopics.at ausgewählte Inhalte zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung, vielen Dank dafür!

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