Blue Code: Das Bargeld des 21. Jahrhunderts stammt aus Tirol
Eine App zu entwickeln, mit der man online, an Supermarktkassen oder Automaten bezahlen kann – das war die Vision von Michael Suitner. Aus dem Geschäft mit Zahlungsverkehr stammend erkannte der Tiroler, dass der Bedarf nach solch einem Zahlungsmittel da war, er begann mit der Entwicklung seiner App Blue Code. Die ist eine speziell für Smartphones entwickelte Bezahltechnologie, die einen direkten und kostenlosen Bezahlvorgang vom Bankkonto der User auslöst.
Suitner fand schließlich die Hypo Tirol als Partner und so konnten rasch alle Kunden der Bank die App nutzen. Man gewann große Unternehmen wie Rewe, Hervis und Kinos der cineplexx-Kette. „Mittlerweile“, erklärt Michael Suitner, „kann Blue Code an 18.500 Kassen in ganz Österreich genutzt werden, und das Netz wächst weiter – im klassischen Lebensmittelhandel ebenso wie an Automaten und im Onlinehandel.“
Anonymes Bezahlen via App
Die Vorteile der App laut ihrem Entwickler: das Verknüpfen mit Kundekarten sowie die schnelle und vor allem anonyme Bezahlung, die es nicht ermöglicht das Kaufverhalten von Kunden nachzuverfolgen:
„Wir garantieren unkompliziertes Zahlen mit direkter Abbuchung vom Bankkonto. Hinzu kommt hundertprozentige Anonymität an der Kassa beziehungsweise im Internet. Wir sind das Bargeld des 21. Jahrhunderts. Das macht Blue Code definitiv so besonders.“
Die Zahlungsweise der App, die auch die Apple Watch zur digitalen Geldbörse macht: Der Nutzer öffnet sie, gibt einen PIN ein und auf dem Display des Smartphones oder der Apple Watch erscheint ein blauer Barcode. Der wird direkt an der Kassa gescannt und mit einem „Beep“ hat man bezahlt, wobei das Handy zum Zeitpunkt der Zahlung auch offline sein kann. Will man an einem Automaten zahlen ist dies via Bluetooth möglich, während im Onlineshop einfach die Ziffern des Barcodes eingegeben werden.
Die Zukunft: Deutschland ruft
Begonnen hat Michael Suitner als Ich-AG, mittlerweile umfasst sein Team 20 Mitarbeiter. Der Erfolg gibt ihm Recht: Seit vier Wochen ist Blue Code am deutschen Markt – und die Grenze scheint nur noch der Himmel zu sein: „Als nächstes planen wir eine internationale Strategie für unsere App.“ Was braucht man, um mit seiner Idee dermaßen erfolgreich zu sein? Der Gründer aus Tirol ist der Ansicht, dass man zu 100 Prozent von seiner Idee überzeugt sein und Wege gehen muss, die andere nicht gehen.
Laut Michael Suitner eine weitere Bedingung für Erfolg: „Jeder Startup-Gründer ist am Anfang mit Widerständen konfrontiert – immerhin hat man ein neues Produkt, das in Konkurrenz mit bestehenden Produkten tritt. Man muss die Kraft haben, diese Widerstände zu überwinden und potentielle Partner und Kunden zu überzeugen.“