Blue Planet Ecosystems: Nachhaltige Fischzucht in der Wüste
Das Wiener Startup Blue Planet Ecosystems entwickelt vollautomatische, aquatische Ökosysteme zur nachhaltigen Fischzucht. Sein Konzept nennt sich „Land-based Automated Recirculating Agriculture“ (LARA), bei der das Team Fische in mit Software überwachten Tanks züchtet. Diese werden mit Sonnenenergie betrieben und können selbst in der Wüste zum Einsatz kommen und sollen in Zukunft nachhaltige Ernährung von landwirtschaftlich kargen Gebieten unterstützen.
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Partnerschaft mit saudischem Entwicklungsprojekt
Nun hat sich Blue Planet Ecosystems einen spannenden Deal gesichert. Gemeinsam mit der saudischen Landentwicklungsfirma The Red Sea Development Company (TRSDC) wird das Jungunternehmen an neuen Möglichkeiten zur High-Tech-Fischproduktion forschen. Dafür haben die beiden Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet. TRSDC befindet sich vollständig im Besitz des Public Investment Fund (PIF) von Saudi-Arabien und arbeitet am Red Sea Project, das Kronprinz Mohammad bin Salman im Jahr 2017 angekündigt hat. Ziel ist es, eine gewaltige touristische Anlage entlang der saudischen Westküste zu errichten. Dabei soll die hochmoderne Fischzucht die Touristen mit nachhaltigen Proteinen versorgen.
„Als Reaktion auf die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen Proteinen auf ihren Reisen und zur Unterstützung unserer regenerativen Ambitionen ist TRSDC bestrebt, innovative technologische Lösungen zu erforschen. Unsere Partnerschaft mit Blue Planet Ecosystems bedeutet, dass wir gemeinsam einen neuen globalen Standard in der nachhaltigen, multitrophischen Aquakultur in der Wüste setzen, wo wir buchstäblich Sonnenlicht in Fische verwandeln können, sagt John Pagano, CEO von TRSDC.
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Blue Planet Ecosystems testet System in der Wüste
Das LARA-System bildet natürliche aquatische Ökosysteme in einem modularen und automatisierten System nachbildet. LARA wandelt CO2 direkt in chemiefreie Meeresfrüchte um und nutzt dabei Phyto- und Zooplankton als Übergangsstadien. Das System besteht aus einem Turm mit drei horizontalen Einheiten. Die oberste Einheit nutzt die Energie der Sonne, um Mikroalgen zu züchten. Die Algen gelangen dann in die nächste Einheit, wo sie das Zooplankton ernähren. Das Zooplankton kommt dann in die unterste Einheit, wo es die Fische fressen. Dieser Prozess soll ohne CO2-Emissionen Fischzucht und damit eine wichtige Nahrungsquelle der Zukunft ermöglichen.
In einem Pilotprojekt will die TRSDC das LARA-System in der Wüste testen. Dafür hat das saudische Unternehmen eine Fläche von 3.500 Quadratmeter vorgesehen. „Am Standort des Red Sea Project herrschen perfekte Bedingungen für die Erprobung und Etablierung unserer Wüstenfarming-Technologie, um unsere gemeinsame Vision zu demonstrieren, Sonnenlicht in Meeresfrüchte zu verwandeln. Wir freuen uns auf diese erstaunliche Entwicklungsreise und sind stolz darauf, unseren Beitrag zu einer globalen Bewegung zu leisten“, sagt Paul Schmitzburger, CEO von Blue Planet Ecosystems. Nicht nur das Startup arbeitet an Green Farming von Fischen. So züchtet der Supermarkt Rewe seit Kurzem Barsche auf einer Dachfarm (wir berichteten).
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Red Sea Project baut saudischen Tourismus aus
Beim Red Sea Project lässt sich Saud-Arabien nicht lumpen. Auf etwa 28.000 Quadratkilometer unberührter Land- und Wasserflächen entlang der Westküste Saudi-Arabiens sollen Hotels, Wohnhäuser, Freizeit-, Geschäfts- und Unterhaltungseinrichtungen entstehen. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2030 soll es dort 50 Resorts mit bis zu 8.000 Hotelzimmern und mehr als 1.000 Wohneinheiten geben. Es vor allem Luxustouristen anlocken und soll auf erneuerbare Energien und CO2-Emissionsfreiheit setzen.
Mit dem gemeinsamen Projekt wollen TRSDC und Blue Planet Ecosystems gemeinsam am XPRIZE-Wettbewerb zur Beseitigung von CO2 teilnehmen. Tesla-Chef Elon Musk finanziert diesen mit 100 Millionen Dollar dotierten Wettbewerb, der nach innovativen Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise sucht.