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„Blümel Coin“ zeigt ein ganz praktisches Problem von Ethereum auf

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Am Montag ging der neueste Spaß des Satire-Magazins Die Tagespresse los: Mit dem Blümel Coin wurde nicht nur eine Persiflage auf die Krypto-Industrie und den österreichischen Finanzminister gelauncht, sondern technisch tatsächlich auch ein so genannter ERC-20-Token, der auf der Ethereum-Blockchain läuft und tatsächlich handelbar ist, in die Welt gesetzt. Das Team von Fritz Jergitsch hat (mit geringem Aufwand) 8,92 Millionen Tokens kreiert und verteilt sie nun via Airdrop unter Liebhaber:innen und Interessierten.

Um an dem Airdrop teilzunehmen, braucht man die MetaMask-Wallet, die für Ethereum gebaut wurde, sowie tatsächlich ETH in der Wallet. Denn die Spaß-Token von Die Tagespresse sind nicht komplett gratis, sondern kosten etwas. Nämlich Transaktionsgebühren. Denn um die Blümel Coins (die ja eigentlich Token sind) in die eigene Wallet zu bekommen, muss man so genannte „Gas Fees“ bezahlen. Und da merkt man nun in der Praxis, dass das richtig teuer sein kann.

100 Blümel Coins kosten 45 Euro

Denn um 100 Blümel Coins in die eigene MetaMask-Wallet zu übertragen, muss man Gas Fees von umgerechnet etwa 50 Dollar bzw. 45 Euro einrechnen. Das ist natürlich abhängig vom aktuellen ETH-Preis und schwankt durchaus beträchtlich. Allerdings zeigt das Beispiel, dass Layer-1-Netzwerke wie Bitcoin oder Ethereum eher nicht dafür geeignet sind, um kleine Beträge zu überweisen. Deswegen hat sich bei Bitcoin etwa die Layer-2-Lösung Lightning Network etabliert, mit deren Hilfe man wirklich Kleinstbeträge kostengünstig überweisen kann, ohne in die Gebührenfalle zu tappen (mehr dazu hier).

Ethereum: Das “Zwei-Horn” der Cryptos boomt im Windschatten von Bitcoin

Hohe Gas Fees sind Angriffsfläche

Die hohen Gas Fees haben natürlich ihren Grund, immerhin sind sie eine wichtige Einnahmequelle für die Ethereum-Miner weltweit, die mit viel Aufwand und Energiekosten die Rechen-Power bereitstellen, damit im Netzwerk die Transaktionen (z.B. Blümel Coin von A nach B) dezentral berechnet werden können. Doch die hohen Transaktionskosten sind auch Angriffsfläche, auf die sich konkurrierende Smart-Contracts-Netzwerke eingeschossen haben.

So werben die relativ neuen Blockchains Solana, Binance Smart Chain, Algorand oder Avalanche mit sehr niedrigen Transaktionsgebühren, was wiederum interessant für Entwickler:innen ist. Denn wer seinen neuen Token für viele Nutzer:innen attraktiv machen möchte, der muss auch dafür sorgen, dass sich die Leute die Transaktionsgebühren auch leisten wollen. Die Ethereum-Macher kennen das Problem natürlich – mit dem für 2022 geplanten Wechsel zu Ethereum 2.0 sollen bei Proof of Stake auch die Transaktionsgebühren sinken.

Nichtsdestotrotz hat am Markt bereits eine Preisbildung für den Blümel Coin stattgefunden. Je Token wird er tatsächlich um etwa 3 Dollar gehandelt. Die Marktkapitalisierung von BLUEMEL liegt aktuell bei etwa 25,8 Millionen Dollar. Es bleibt spannend.

Ethereum 2.0: Die Neuerfindung der Blockchain

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