BlueSky Energy: Millionenpleite für umweltfreundliche Batterien aus Österreich
Sie wollten ab 2013 eine neue Batterietechnologie für die Energiewende vorantreiben, sind aber letztlich an der Covid-Krise und massiven Teuerungen bei Handelswaren und Materialien gescheitert. Das Batterie-Technologie-Unternehmen BlueSky Energy musste einen massiven Konkurs anmelden – die Passiva belaufen sich auf satte 13,3 Millionen Euro.
BlueSky Energy aus Frankenburg am Hausruck in Oberösterreich wollte sich eigentlich als Komplettanbieter für Energiespeicherlösungen unter der „Marke Greenrock“ positionieren. Überschüssiger Strom aus Photovoltaikanlagen und Windkraft sollte Salzwasserbatterien gespeichert werden. Der Einsatzzweck ist klar: Weil Sonne und Wind oft Energiespitzen erzeugen, muss der Strom irgendwo zwischen gespeichert werden. Batterien auf Salzwasser-Basis versprachen dabei eine umweltfreundliche Technologie, die anders als andere Akku-Typen auch nicht explosiv und brennbar ist.
Doch BlueSky Energy konnte sich am Ende nie aus dem Einflussbereich Chinas befreien. „Durch die Covid-19-Krise wurde der Bau der Betriebsanlage stark verzögert und kam es zu massiven Teuerungen, die zugesagten Handelswaren und Materialien, vor allem von chinesischen Lieferanten, wurden überhaupt nicht oder nur mit großen Verzögerungen und in zu geringen Stückzahlen geliefert“, heißt es seitens AKV. Es mussten massive Einsparungsmaßnahmen vorgenommen werden, die Mitarbeiterzahl wurde drastisch reduziert.
Fertigstellung der Fabrik scheiterte
„Dennoch konnte schlussendlich nicht verhindert werden, dass die Finanzierung der Fertigstellung der Produktionsstätte scheiterte. Hinzu kamen große Qualitätsmängel bei den aus den USA und China bezogenen Salzwasserbatterien, wodurch sich die Schuldnerin Gewährleistungsansprüchen in Höhe von rund EUR 3,5 Mio. gegenüber sieht“, heißt es weiter.
Den unbesicherten Verbindlichkeiten in Höhe von rund 13,3 Mio. Euro stehen lediglich ein Vermögen zu Zerschlagungswerten von etwa 760.000 Euro gegenüber. Nach ersten Einschätzungen sind rund 500 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen soll geschlossen werden, eine Fortführung soll nicht möglich sein.