Bluetooth: Neuer Audio LE-Standard bringt Audio-Sharing
Die Bluetooth SIG hat „Bluetooth LE Audio“ auf der CES in Las Vegas offiziell angekündigt. Der neue Audiostandard soll Mitte dieses Jahres auf den Markt gebracht werden und einige neue Funktionen mit sich bringen. Die dürften für viele Branchen interessant werden.
Bei der „Bluetooth SIG“ (Bluetooth Special Interest Group) handelt es sich um eine Interessensgemeinschaft, bestehend aus über 34.000 Unternehmen vorwiegend aus dem Tech-Bereich. Das gemeinsame Ziel: Die stetige Weiterentwicklung der Bluetooth-Technologie. In den letzten Jahren hielten nur wenige Neuerungen Einzug, mit „Bluetooth LE“ (Low Energy) aber immerhin eine mittlerweile zum Standard gewordene Technologie. Deren Weiterentwicklung heißt jetzt „LE Audio“ und soll laut der SIG „Audio-Innovationen für die nächsten 20 Jahre ermöglichen“.
Klassiker und Neues
Um Verwirrung vorzubeugen, firmiert das klassische Bluetooth, wie wir es alle kennen, künftig unter dem Titel „Bluetooth Classic“. Mark Powell, CEO der Bluetooth SIG, zeigt sich angetan vom neuen Standard: „Die Bluetooth-Community treibt Technologien weiterhin voran, um die Anforderungen sich entwickelnder Märkte zu erfüllen und neue Möglichkeiten zu schaffen. LE Audio gilt als Musterbeispiel. Die Lösung wird nicht nur die Leistungen bereits bestehender Bluetooth-Audio-Produkte verbessern, sondern führt darüber hinaus Audio Sharing ein, eine Audio-Anwendung, die gerüstet dafür ist, die Art und Weise zu wandeln, mit der wir Audio erleben und auf welche wir uns mit der Welt um uns herum vernetzen.“
Eine Tonspur für alle
Mit der Funktion „Audio Sharing“ entscheidet der Nutzer künftig, welche Tonspur er hören will. Ein konkretes Beispiel: Im Krankenhaus läuft der Fernseher meist auf lautlos, um die Patienten nicht zu stören. Mit Audio Sharing lassen sich kompatible Kopfhörer einfach koppeln – und zwar unbegrenzt viele. Im Kino könnten Filme in verschiedenen Sprachen gezeigt werden, der Nutzer entscheidet, welche er hören möchte. Werbeanzeigen in Schaufenstern oder Videowände könnten auf diese Art und Weise ebenfalls mit einer optionalen Tonspur laufen. Selbiges gilt für Fitnessstudios oder auf Messen.
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Bluetooth LE Audio basiert auf einem neuen, LC3 genannten Codec. Neben dem höheren Funktionsumfang soll der neue Standard auch besser klingen als die bisherigen Lösungen (inklusive aptX) und das Bauen von deutlich kleineren Modulen – und damit auch Headsets – ermöglichen. Laut der SIG könnten die ersten Geräte mit Bluetooth LE Audio in rund zwei Jahren auf den Markt kommen. Der Hard- und Softwareentwickler Goodix hat gemeinsam mit OnePlus auf der CES bereits einen ersten Prototypen gezeigt.