Boom Supersonic: American Airlines bestellt 20 Überschallflugzeuge bei US-Startup
Jahrzehnte nach der Concorde befindet sich das Überschallfliegen wieder auf dem Vormarsch. American Airlines hat kürzlich 20 Überschallflugzeuge beim US-Startup Boom Supersonic bestellt. Ab 2029 soll demnach wieder mit Überschallgeschwindigkeit geflogen werden.
Die Bestellung enthalte zudem eine Option über weitere 40 Flugzeuge, heißt es von Boom Supersonic. Fast 20 Jahre nach den letzten Flügen der legendären Concorde ist der kommerzielle Überschall-Flugverkehr auf dem besten Weg, wieder in Schwung zu kommen. Die sogenannten „Overture-Jets“, die Geschwindigkeiten von bis zu Mach 1,7 über Wasser versprechen – das ist doppelt so schnell wie die derzeit schnellsten Verkehrsflugzeuge -, sollen ab 2025 vom Band laufen und 2029 die ersten Passagiere befördern. Die Concorde flog mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,04, war also noch einmal schneller unterwegs.
3,5 Stunden London – New York
Laut Boom ist das neue Flugzeug für eine Reichweite von 4.250 Seemeilen ausgelegt und soll damit etwa 600 Routen rund um die Welt fliegen können. Das Startup schätzt weiter, dass ein Flug von London nach New York 3,5 Stunden dauern würde, verglichen mit 6,5 Stunden mit heutigen Mitteln. Von London nach Miami würde es knapp fünf Stunden dauern, während es heute fast neun Stunden sind. Allerdings fliegen bei Boom deutlich weniger Passagiere mit: Die Overture soll weniger Passagiere befördern können als Unterschall-Passagierflugzeuge, 65 bis 88 Sitze gibt Boom Supersonic an – das ist weniger Kapazität als die Concorde hatte. Die Plätze sollen anfänglich zu Business-Class-Tarifen angeboten werden.
Weitere Vorbestellungen
Für Boom Supersonic läuft das Geschäft jedenfalls: American Airlines ist bereits die dritte Fluggesellschaft, die einen Auftrag für die Jets erteilt hat – nach United Airlines, die im vergangenen Jahr 15 Stück bestellt hat, und Virgin Atlantic, das schon 2016 einen Vertrag abgeschlossen hat. Es sieht also alles danach aus, dass wir künftig wieder schneller als der Schall fliegen. Was offen bleibt, ist die Umweltfrage. Bei Boom Supersonic will man sich der Problematik bewusst sein. Man setze auf „Kreislaufwirtschaft durch Wiederverwendung gebrauchter Werkzeuge, Recycling von Komponenten in der Werkstatt und Nutzung additiver Fertigungstechniken, die zu weniger Produktionsabfällen und leichteren, kraftstoffeffizienteren Produkten führen“, hieß es gegenüber TheGuardian. Man strebe zudem an, bis bis 2025 keine Kohlendioxidemissionen und bis 2040 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen. Zudem soll mit „100 Prozent nachhaltigem Treibstoff“ geflogen werden.
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