Börsenwert: Grüne Energie überholt erstmals Öl-Riesen ExxonMobil
ExxonMobil hat es mit der Produktion von Öl und Gas zu einem der größten Unternehmen der Welt gebracht und war einst auch das wertvollste Unternehmen. Diese Tage sind bereits länger gezählt, aber vergangene Woche gab es einen neuen Meilenstein der Energiewende: Mit NextEra Energy ist es in den USA erstmals einem Produzenten grüner Energie gelungen, eine höheren Wert zu haben als der derzeit wertvollste Produzent fossiler Energie, ExxonMobil.
Vergangenen Freitag erreichte NextEra an der Wall Street eine Marktkapitalisierung von 138,6 Milliarden Dollar – eine Steigerung um zwei Drittel in den vergangenen zwei Jahren, wie die Financial Times berichtete. Am selben Tag rutschte die Marktkapitalisierung von ExxonMobil auf 137,9 Milliarden Dollar ab – 2007 lag sie noch bei 500 Milliarden Dollar. Seither ist es ein Börsenwert-Kopfrennen zwischen dem Öl-Giganten und dem Solar- und Windenergie-Riesen – ein Rennen, das symptomatisch für die Energiewende ist, die durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde.
Forscher warnen: Grüne Energie bedroht Lebensraum vieler Tiere
Stellenabbau in Europa
Als weltweit angesichts der Pandemie die Wirtschaft heruntergefahren wurde, sank auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Wende hin zu grüner Energie und dieser Nachfragerückgang hat den Aktienwert von ExxonMobil an der Wall Street heuer bereits um mehr als die Hälfte einbrechen lassen. Und nun folgen weitere Konsequenzen: In Europa sollen elf Prozent der Stellen abgebaut werden, 1.600 Arbeitsplätze werden gestrichen. ExxonMobil beschäftigt 75.000 Mitarbeiter weltweit und 14.000 in Europa.
Öl-Riesen investieren in erneuerbare Energie
Unter dem Druck der Maßnahmen gegen die Klimakrise arbeiten bereits einige Öl-Unternehmen daran, sich mit erneuerbarer Energie ein neues Standbein aufzubauen. BP hat beispielsweise angekündigt, bis 2030 jährlich 5 Milliarden Dollar in erneuerbare Energie stecken und so zum weltweit größten Produzenten von Ökoenergie werden zu wollen.
Ölkonzern BP will größter Produzent sauberer Energie werden, bleibt aber auch ein Ölriese