Brand in Tesla-Megapack-Speicher in Australien erzeugt Giftwolke
Die gewaltigen Gigafabriken, die der US-Autokonzern Tesla weltweit baut, sorgen immer wieder für Bedenken, was die Sicherheit angeht. So warnte im Mai ein Störfallgutachten im Fall der noch entstehenden Fabrik in Brandenburg vor möglichen gefährlichen Gaswolken bei Notfällen (Tech & Nature berichtete).
Jetzt hat sich im Bundesstaat Victoria in Australien eine solche Befürchtung bewahrheitet. Es handelt sich allerdings nicht direkt um eine Tesla-Gigafabrik. Es gab am Freitag einen Brand in der „Victorian Big Battery“, einem neuen Netzspeicher, den der französische Energie-Riese Neoen mithilfe von Teslas Megapack-Batterien betreibt. Das Feuer fand erst wenige Stunden nach dem Start des Testbetriebs der Anlage statt und hat eine giftige Gaswolke aerzeugt, berichtet die Zeitung The Age.
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Warnung vor giftigen Dämpfen
Eines der Megapack-Akkumodule hat laut Berichten Feuer gefangen. „Wir können bestätigen, dass während der ersten Tests heute zwischen 10 und 10:15 Uhr ein Feuer in einem der Tesla Megapacks in der Victorian Big Battery ausgebrochen ist“, sagt Louis de Sambucy, Geschäftsführer von Neoen Australia. „Niemand wurde verletzt und der Standort wurde evakuiert.“ Neoen und Tesla würden mit den Rettungsdiensten zusammenarbeiten, um die Situation in den Griff zu bekommen.
Neoen teilte mit, dass sie die Batterie vom Stromnetz getrennt worden sei und es keine Auswirkungen auf die Stromversorgung des Landes geben werde. Die Rettungsdienste gaben eine Warnung vor giftigen Dämpfen in den nahe gelegenen Gebieten heraus. Sie empfahlen den Anwohnern, in ihre Häuser zu gehen, Fenster, Lüftungsschächte und Kamine zu schließen sowie ihre Haustiere ins Haus zu bringen.
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Tesla-Netzspeicher gerade fertig geworden
Die Victorian Great Battery gehört zu einem Windkraftwerk, das Neoen westlich von Melbourne erbaut hat. Die gerade fertiggestellte Anlage hat eine Kapazität von 300 Megawatt und eine Leistung von 450 Megawattstunden. Tesla hatte Anfang 2018 mit Neoen den Bau des Speichers vereinbart, nachdem Tesla kurz zuvor in weniger als drei Monaten einen eigenen Netzspeicher aus Lithium-Ionen-Akkus fertiggestellt hatte. Mit einer Kapazität von knapp 130 Megawattstunden war es damals der größte Speicher dieser Art. Er steht im Bundesstaat South Australia und speichert Strom aus einem nahegelegenen Windkraftwerk.