Breite Allianz der österreichischen Start-up-Szene fordert Investitionsfreibetrag von 100.000 Euro
Es wird viel geredet, aber nicht genug getan: So sehen eine ganze Reihe an gewichtigen Vertretern der österreichischen Start-up-Szene die Anstrengungen seitens der Politik, bessere Rahmenbedingungen für Jungfirmen zu schaffen. Deswegen hat sich jetzt eine breite Allianz – Verein AustrianStartups, ARAX Capital Partners, Austrian Angels Investors Association (AAIA), Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO), CONDA, der Fachverband der Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich, Green Rocket, Impact Hub Vienna, Investment Ready Program, Pioneers, der Senat der Wirtschaft, Speedinvest und Venionaire – zusammengetan, um ihre Forderung nach einem Investitionsfreibetrags von 100.000 Euro zu wiederholen.
„Im österreichischen Steuerrecht gab es bereits Steuerbegünstigungen für die Kapitalbereitstellung an Unternehmen, zum Beispiel den Sonderausgabenabzug für junge Aktien. Daher wäre es relativ einfach, auch einen Sonderausgabenabzug für private Investments in jungen Unternehmen, zum Beispiel Start-ups, zu schaffen. Dieser könnte bei einem Betrag von 100.000 Euro geltend gemacht werden“, so Christoph Jeschke, Geschäftsführer des Vereins AustrianStartups.
Wohlhabenden Geld aus der Tasche locken
Start-ups seien Job- und Wirtschaftsmotor und müssten deswegen leichteren Zugang zu Kapital bekommen. Steuerliche Absetzbarkeit, so die These, würde privaten Investoren Anreize geben, ihr Geld nicht etwa auf der Bank zu lassen, sondern in heimische Jungunternehmen zu stecken. Wie die Start-up-Koalition sich die Gestaltung des Investitionsfreibetrags genau vorstellt, kann man hier nachlesen (PDF).
Bei Staatssekretär Harald Mahrer (VP), der für die Gründerlandstrategie Österreichs der Bundesregierung hauptverantwortlich ist, wird man wohl auf offene Ohren stoßen. Im Interview mit TrendingTopics.at hat er sich diesbezüglich bereits geäußert. „Mein Wunsch: 100.000 Euro, entweder sofort oder über fünf Jahre verteilt abschreibbar. Wie das Modell aber konkret aussehen wird, werden wir im vierten Quartal vorlegen.“ Aus dem Büro von Mahrer heißt es, dass „mit Hochdruck“ an einem Gesetzesvorschlag gearbeitet und man diesen vor Weihnachten präsentieren werde.
Kritiker monieren bei Vorschlägen wie dem vorliegenden stets, dass solche Gesetze nur den Wohlhabenden zugute kommen und Reiche noch reicher machen würden.