BREX: Wiener Tech-Firma betreibt einen der wichtigsten Nodes im RippleNet
Eine Blockchain der Banken, eine Alternative zu SWIFT, ein blitzschnelles Netzwerk für internationale Transaktionen: Mit dem RippleNet hat das US-Startup Ripple eine Technologie entwickelt, mit der ein globales Payment-Netz geschaffen wird. Hunderte Banken und Bezahldienste, darunter große Branchen-Player wie Santander, American Express oder Unicredit, haben sich dem RippleNet angeschlossen.
Damit das RippleNet funktioniert, braucht es Nodes, also Knotenpunkte, die die Transaktionen auf der Blockchain verifizieren. Und da kommt eine österreichische Tech-Firma ins Spiel. Sie heißt BREX (kurz für Business Register Exchange) und gehört zum Wiener RegTech-Startup kompany, das bereits mehrere Millioneninvestments erhalten hat. BREX gehört zu 95 Prozent der 360kompany AG und zu 5 Prozent nextlayer.at, einem österreichischen IT-Dienstleister im Banken- und Versicherungssektor. Und: BREX betreibt einen der wichtigsten Validator-Nodes im RippleNet und verifiziert zwischen 20.000 bis 23.000 Transaktionen pro Tag.
+++ So funktionieren Ripple und XRP +++
Ein Node auf dem dritten Level
Prinzipiell kann jeder einen Node einrichten, doch BREX hat es mittlerweile geschafft, einen „Preferred Validator Node“ zu betreiben. „Um verifiziert zu werden, muss man weitere technische Anforderungen erfüllen, sich verifizieren und prüfen lassen. Um den dritten Level zu erreichen und ein Preferred Validator Node zu werden, muss man zusätzliche Anforderungen erfüllen und Commitments abgeben, z.B. die Infrastruktur drei Jahre lang zu betreiben“, so Perry im Gespräch mit Trending Topics.
„Da wir bereits eine Hochleistungs-IT-Infrastruktur betreiben, waren die technischen Anforderungen für uns schnell umsetzbar. Einige Tweaks waren jedoch notwendig um die Transaktionen schnell genug zu verarbeiten um auch einen Perfect-Score von 1.00 zu erreichen. Derzeit liegen wir durchschnittlich bei 0.9992“, so Perry weiter. Je nach Tag rangiert Brex unter den Top 10 bis 20 Nodes im RippleNet, wie man auf der offiziellen Seite von Ripple einsehen kann:
Während Perrys Hauptfirma kompany Firmenkunden eine Web-Plattform zur Verfügung stellt, über die man Zugang zu amtlichen Handelsregisterinformationen von mehr als 100 Millionen Firmen in mehr als 150 Ländern bekommt, ist BREX quasi der Maschinenraum dahinter. „BREX unser globales Datennetzwerk für die Live-Anbindungen an die mehr als 100 amtlichen Register. Wir betreiben unsere eigene Infrastruktur mit Nodes in Europa, Nordamerika und Asien“, so Perry. Dort werden etwa KYC (Know Your Customer) und Compliance-Prozesse maschinell durchgeführt.
RippleNet statt SWIFT
Warum werden aber kompany und BREX getrennt betrieben? „Ziel war es, das globale Datennetz, also die Infrastruktur, getrennt von den Applikationen zu betreiben, da die technischen, rechtlichen und Sicherheitsanforderungen gesondert gemanaged werden sollten. Das hat sich auch bewährt“, sagt Perry. Und das scheint gut zu laufen: „BREX ist auch profitabel.“
Da kompany Daten in mehr als 150 Ländern einkauft, ist das RegTech-Startup auf internationale Transaktionen angewiesen. Und da erscheint es Perry sinnvoll, RippleNet als Alternative zu SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, sie standardisiert den Transaktionsverkehr von weltweit mehr als 10.000 Banken über eigene Telekommunikationsnetze) für internationale Überweisungen und Währungsliquiditätsmanagement) zu verwenden.
Perry geht es also weniger um XRP als vielmehr das RippleNet und dessen clevere Nutzung, um insgesamt schnellere und günstigere internationale Transaktionen machen zu können. In XRP hat er allerdings schon investiert, sagt Perry. Allerdings: „Wie immer in Crypto, zu wenig zum falschen Zeitpunkt.“